Süddeutsche Zeitung

Leverkusen - Hertha BSC:Bayer holt auf und gewinnt

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Sechs Tage vor dem entscheidenden Spiel im Uefa-Pokal hat Bayer Leverkusen endlich wieder einen Sieg errungen. Das Team von Michael Skibbe holte einen Rückstand auf und gewann dank eines Traumtors von Babic mit 2:1.

Rudi Völler, der Sportdirektor der Leverkusener sagte: "Es waren Big Points und der Sieg war wichtig für die Moral." Auch Trainer Michael Skibbe zeigte sich abgesehen vom Ergebnis nicht wirklich begeistert von der Spielkultur seines Teams: "Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Doch man konnte sehen, dass wir verunsichert sind. Alles andere wäre gelogen."

Mit dem sechsten Saisonsieg verkürzten die Leverkusener den Abstand zu einem Europacup-Platz und tankten zugleich Selbstvertrauen für das entscheidende Uefa-Cup-Heimspiel am Donnerstag gegen Besiktas Istanbul.

"Wir haben uns in der Bundesliga stabilisiert und uns endgültig von unten verabschiedet. Das gibt Mut", sagte Skibbe. Obwohl Bayer 04 bislang noch keine Partie in der Gruppe B gewonnen hat, kann es den türkischen Rivalen bei einem Sieg noch von Platz drei verdrängen und in die K.o.-Runde einziehen. "Am Ende ist nur der Erfolg entscheidend", meinte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Zwei Endspiele folgen noch

"Das erste Endspiel haben wir gewonnen, jetzt sind noch zwei offen", erklärte Bayer-Kapitän Bernd Schneider. Er hofft auf weitere Bescherungen gegen Istanbul und zum Hinrunden-Abschluss bei Borussia Dortmund.

Genährt wurde die Zuversicht dadurch, dass die Leverkusener nach konfuser Anfangsphase und dem 0:1 durch den zehnten Treffer der Saison des nach Verletzungspause zurückgekehrten Torjägers Marko Pantelic (22. Minute) die Partie noch drehen konnten: Paul Freier gelang in der 33. Minute der Ausgleich. Marko Babic schoß zehn Minuten vor Schluß mit einem Freistoß-Bilderbuchtreffer das 2:1. Dies war für Bayer, das 16 der 23 Gegentore dieser Saison nach der Halbzeit kassiert hat, wahrlich keine Selbstverständlichkeit.

Hoeneß: Wir haben Weihnachtsgeschenke verteilt

Die Berliner haben allerdings mit individuellen Fehlern kräftig dazu beigetragen. "Das waren vorgezogene Weihnachten. Wir haben die Geschenke verteilt", raunzte Hertha Manager Dieter Hoeneß. Auch Trainer Falko Götz konnte die Niederlage nicht fassen: "Unglaublich, dass wir ohne Punkt wegfahren. Durch eigene Fehler haben wir den Gegner ins Spiel zurückgebracht." Hart ins Gericht ging auch Kapitän Arne Friedrich mit seinen Mitspielern.

"In der ersten Halbzeit hatten wir den Gegner im Griff, aber in der zweiten war es nur noch ein Witz. Da sind wir wie ein Hühnerhaufen herumgelaufen", kritisierte der Nationalspieler, der am Ende der Saison Hertha ablösefrei verlassen könnte, wenn nicht mindestens ein UEFA-Cup-Platz erreicht wird.

Enttäuscht war auch Berlins Innenverteidiger Josip Simunic über die vertane Chance, den Platz in der Bundesliga-Spitzengruppe weiter zu festigen: "Seit ich bei Hertha spiele, war es noch nie so einfach, hier zu gewinnen." Seine Handgreiflichkeit gegen Teamkollege Pal Dardai im Training hatte für Unruhe gesorgt, ist aber inzwischen zu den Akten gelegt. "Ich wundere mich, dass dies so hoch gehängt wurde", sagte Hoeneß, der auf jegliche Sanktion verzichtet hatte.

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dpa
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