Bayer Leverkusen hat sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet. Die Mannschaft von Teamchef Sami Hyypiä unterlag zwar im Achtelfinal-Rückspiel bei Frankreichs Meister Paris St. Germain 1:2 (1:1), zeigte aber den von den Verantwortlichen geforderten Charakter und zog sich weitaus besser aus der Affäre als beim peinlichen 0:4 im Hinspiel vor drei Wochen.
Vier Tage vor dem Bundesliga-Gastspiel beim übermächtigen Tabellenführer Bayern München ging die Werkself, die nun mittlerweile seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet, durch Sidney Sam vor 45.596 Zuschauern im Prinzenpark sogar überraschend in Führung. Der Nationalspieler traf bereits in der sechsten Minute zum 1:0, Marquinhos erzielte aber schon sieben Minuten später den Ausgleich für den haushohen Favoriten, der nach dem 2:1 von Ezequiel Lavezzi in der 53. Minute aber den Bann gebrochen hatte.
"Wir haben eine gute Leistung gebracht und Charakter und Qualität gezeigt. Es gab vieles Positives in diesem Spiel. Wir haben wieder ein bisschen Selbstvertrauen bekommen", sagte Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä im TV-Sender Sky. "Wir haben an uns geglaubt, das gibt uns hoffentlich Zuversicht am Samstag bei den Bayern, aber auch für die nächsten Spiele in der Bundesliga", betonte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im ZDF.
Die Chance zur 2:1-Führung vergab Simon Rolfes mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter (28.). Emre Can handelte sich in der 68. Minute nach einer Schwalbe die Gelb-Rote Karte ein.
Gleich den ersten durchdachten Angriff der Gäste hatte der zuletzt schwache Nationalspieler Sam zur Führung genutzt. Den erst vierten Auswärtstreffer der Leverkusener in dieser Champions-League-Saison, die immerhin rund 23 Millionen Euro in die Klub-Kasse spülte, hatte Rolfes eingeleitet. Giulio Donati hatte anschließend mustergültig auf Sam geflankt, der per Kopf Sirigu keine Chance ließ.
Durch einen beherzten Auftritt in der Anfangsphase hatte sich Leverkusen gegen zunächst äußerst passive Gastgeber die Führung durchaus verdient. Der Rückstand wirkte beim französischen Meister, der auch im 28. Europacup-Heimspiel in Folge zu Hause ungeschlagen blieb, allerdings wie ein Weckruf.