Leon Draisaitl in der NHL:Meilensteine pflastern seinen Weg

Leon Draisaitl in der NHL: Einer der überragenden Spieler in der NHL: Leon Draisaitl.

Einer der überragenden Spieler in der NHL: Leon Draisaitl.

(Foto: Alex Gallardo/dpa)

50 Tore, 101 Scorerpunkte: Leon Draisaitl lenkt die Edmonton Oilers Richtung Playoffs. Das hat auch mit einem Trainerwechsel zu tun.

Von Johannes Schnitzler, Anaheim/München

Es war ein ansatzloser Schuss, ohne große Ausholbewegung. Drei Minuten vor dem Spielende schlug der Puck zum sechsten Mal im Tor der Anaheim Ducks ein, zum 6:1-Endstand für die Edmonton Oilers. Es war bestimmt nicht Leon Draisaitls wichtigster Treffer. Aber ein besonderer. Denn es war das 50. Saisontor für den 26-Jährigen in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL und zugleich sein 101. Scorerpunkt (den 100. hatte er kurz zuvor mit der Vorlage für Brett Kulak zum 5:1 eingesammelt). Der deutsche Nationalspieler, den sie in Edmonton früh als "German Gretzky" priesen, ist damit nach ebenjenem Wayne Gretzky, Jari Kurri und Glenn Anderson erst der vierte Oilers-Profi, der in zwei oder mehr Spielzeiten 50 Treffer in einer NHL-Saison erzielt hat, die 100-Punkte-Marke überschritt er bereits zum dritten Mal. Wären die beiden vergangenen Spielzeiten nicht corona-bedingt verkürzt worden, Draisaitls Statistiken wären mit hoher Wahrscheinlichkeit noch beeindruckender. "Ich habe einen besonderen Meilenstein erreicht. Darüber bin ich sehr glücklich", sagte Draisaitl am Sonntagabend (Ortszeit). "Es sieht so aus, als ob wir uns in die richtige Richtung bewegen."

Die Richtung, das sind die Playoffs. Die haben die Oilers trotz Draisaitl und dessen Teamkollegen Connor McDavid, der die Scorerwertung der NHL mit 105 Punkten vor Draisaitl anführt, in den vergangenen sieben Jahren nur drei Mal erreicht, ein Mal, 2017, überstanden sie die erste Runde. Mit 85 Zählern liegen die Kanadier derzeit auf Platz drei der Pacific Division - allerdings nur vier Punkte vor dem ersten Platz außerhalb der Playoffränge. "Ab jetzt ist jedes Spiel wichtig", sagt Draisaitl zwölf Partien vor dem Ende der Hauptrunde.

Seit die Oilers im Februar Chefcoach Dave Tippett, 60, durch Jay Woodcroft ersetzt haben, stabilisiert sich das Team. Zehn der jüngsten 13 Spiele haben die Oilers gewonnen, und was Draisaitl umso zuversichtlicher stimmt: "Wir waren zu Hause zuletzt wirklich gut, das wollten wir jetzt auch auswärts zeigen." Das 6:1 in Anaheim war der erste Auswärtssieg seit dem 1. März (3:0 in Philadelphia).

Woodcroft, 45, der seine eigene Profikarriere 2005 in Deutschland beim Oberligisten Stuttgart beendete, sagt: "Leon ist getrieben vom Willen, unser Team auf 100 Punkte zu bringen, das motiviert ihn." Unter Woodcroft hat sich Draisaitl auch defensiv verbessert, er blockt mehr gegnerische Schüsse und führt sein Team in der Plus/Minus-Statistik an (+21). "Wir wachsen, weil wir die Fehler der Vergangenheit erkennen", sagt Draisaitl. Die wichtigsten Spiele, das wissen sie, kommen erst, wenn die Rekorde aus der Hauptrunde Statistik sind.

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