In dem Moment, als für RB Leipzig am vergangenen Samstag die Qualifikation für die Champions League klar war, hielt Sportdirektor Ralf Rangnick erst einmal inne. Er dachte zurück ans Jahr 2012, als er gerade angekommen war in dem ambitionierten Klub, der damals noch in der vierten Liga kickte. Im Winter bestritt der Verein ein Spiel bei Union Berlin II, auf einem Schulsportplatz. "Am Spielfeldrand lagen noch Schneehaufen, und Fans von Union haben allerlei Schmährufe skandiert - von außerhalb der Anlage. Das ist gerade mal viereinhalb Jahre her. Jetzt waren wir als Bundesliga-Zweiter in Berlin, mit mehr als 10 000 Fans. Klar zwickt man sich da mal und fragt sich: Wie viel ist eigentlich in diesen viereinhalb Jahren passiert?", sagt Rangnick im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Ob der Weg der Leipziger tatsächlich in die Champions League führt, ist ja derzeit noch etwas umstritten. Die europäische Fußball-Vereinigung Uefa will eigentlich verhindern, dass zwei Vereine, die unter Kontrolle desselben Unternehmens stehen, im Europapokal spielen. Eine Teilnahme von Leipzig und Red Bull Salzburg gilt daher als heikel.
"Es gibt keine Kontrolle über Salzburg"
"Ausgeschlossen, ich bin 100 Prozent sicher, dass wir dabei sind", sagt dazu Rangnick. "Viele unserer Maßnahmen der letzten Jahre hatten ja genau damit zu tun. Red Bull ist in Salzburg nur noch Hauptsponsor. Es gibt keine Kontrolle über Salzburg, denn unser Leipziger Vorstandsvorsitzender, Oliver Mintzlaff, hat alle Zuständigkeiten als globaler RB-Fußballchef aufgegeben. Und ich bin ja auch schon seit 2015 nur noch für Leipzig tätig."
Um in der Champions League konkurrenzfähig zu sein, plant Rangnick auch schon vor dem Spiel gegen dem vorletzten Bundesliga-Spiel gegen den Meister FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr) schon am Kader für die neue Saison. An einer Maxime will er dabei ob des rasanten Leipziger Spiels, mit einer kleinen Einschränkung, festhalten: "Es wäre völlig unlogisch, wenn wir jetzt, wo wir diese Sensation vollbracht haben, unseren Weg verlassen würden. Wir werden, Stand heute, weiterhin keinen Spieler holen, der älter als 24 Jahre ist." Im Interview spricht Rangnick zudem über seine Fehler bei seinem vorherigen Fußball-Projekt TSG Hoffenheim und darüber, warum Leicester City für ihn ein Vorbild ist.
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