Leichtathletik:Yohan Blake verzichtet auf WM

Yohan Blake

Yohan Blake: 2011 zum Titel gesprintet

(Foto: dpa)

Sprinter Yohan Blake muss seine Teilnahme an der WM wegen einer Verletzung absagen. Der Fitnesstrainer von Asafa Powell weist Vorwürfe zurück, am Doping beteiligt gewesen zu sein. Florian Mayer erreicht die nächste Runde beim Turnier in Hamburg, Tobias Kamke scheidet aus.

Leichtathletik-WM, Absage: 100-m-Weltmeister Yohan Blake wird wegen seiner hartnäckigen Verletzung im rechten Oberschenkel seinen Titel bei der Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) nicht verteidigen können. "Seine im April erlittene Blessur hat es ihm nicht erlaubt, rechtzeitig wieder in Form zu kommen", gab sein Manager Cubie Seegobin am Dienstag offiziell bekannt. Der 23 Jahre alte Blake, der 2011 in Daegu/Südkorea gesiegt hatte, nachdem sein Landsmann und Topfavorit Usain Bolt wegen Fehlstarts disqualifiziert worden war, hatte bereits auf seine Teilnahme an den jamaikanischen Trials verzichten müssen. Allerdings hätte er als Titelverteidiger eine Wildcard für Moskau erhalten. Yohan Blake ist mit seinen Bestleistungen von 9,69 Sekunden über 100 m und 19,26 Sekunden über 200 m jeweils zweitschnellster Läufer aller Zeiten hinter Bolt (9,58 - 19,19). Bei den Olympischen Spielen in London hatte Blake im vergangenen Jahr in den Sprints jeweils Silber hinter Bolt gewonnen und mit diesem in der Staffel Gold geholt. Mit dem Verzicht von Blake fehlt den Sprintentscheidungen in Moskau eine weitere Attraktion, nachdem zuvor bereits US-Star Tyson Gay und Jamaikas Ex-Weltrekordler Asafa Powell in den A-Proben positiv auf Doping getestet worden waren.

Leichathletik, Doping: Der umstrittene Fitnesstrainer der unter Dopingverdacht geratenen jamaikanischen Leichtathleten Asafa Powell und Sherone Simpson hat sich zur Wort gemeldet und jede Schuld von sich gewiesen. "Beide Athleten sind eindeutig auf der Suche nach einem Sündenbock. Ich habe Asafa Powell und Sherone Simpson nicht mit verbotenen oder illegalen Substanzen versorgt. Alle von mir empfohlenen Vitaminpräparate wurden in seriösen Läden gekauft und waren große Marken. Die bei mir gefundenen Präparate wurden von der italienischen Polizei als legal befunden. Ich weiß nicht, was die Athleten zusätzlich genommen haben", teilte der Kanadier Christopher Xuereb in einer Stellungnahme mit. Am Dienst hatte der Manager der beiden Sprintstars den Coach für die positiven Tests verantwortlich gemacht. Es müsse mit den von Xuereb verabreichten Nahrungsergänzungsmitteln zusammenhängen, sagte Paul Doyle der Nachrichtenagentur AP. Man wolle nicht Chris die Schuld für alles geben, aber er sei derjenige gewesen, der die Präparate zur Verfügung gestellt hat. Der frühere 100-Meter-Weltrekordhalter Powell und Simpson gehören zu den fünf jamaikanischen Leichtathleten, die bei den nationalen Meisterschaften im Juni positiv getestet worden waren.

Tennis, Turnier in Hamburg: Florian Mayer ist beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum ins Achtelfinale eingezogen. Der 29-Jährige aus Bayreuth setzte sich mit 6:3, 6:4 gegen den an Nummer sieben gesetzten Alexander Dolgopolow (Ukraine) durch und überstand als erster Deutscher die zweite Runde. Dort war zuvor Tobias Kamke (Lübeck) am starken Spanier Nicolas Almagro gescheitert. "Ich war hier in den letzten drei Jahren immer mindestens im Viertelfinale und da will ich wieder hin", sagte Mayer, der am Donnerstag auf den Sieger des Duells zwischen Jan-Lennard Struff (Warstein) und Feliciano López (Spanien/Nr. 11) trifft. "Es ist schade, aber ich glaube, dass er verdient gewonnen hat", sagte Kamke nach der Niederlage gegen Almagro: "Er ist ein Spieler, der in die Top Ten gehört und liegt deutlich über meinem Durchschnittslevel." Der 27-Jährige unterlag dem an Nummer drei gesetzten Spanier mit 3:6, 3:6. Zuvor waren bereits Lokalmatador Julian Reister und Matthias Bachinger (München) in der ersten Runde ausgeschieden. Neben Mayer sorgte Wildcard-Starter Struff für einen Lichtblick, als er Leonardo Mayer (Argentinien) ausschaltete. Der 23-Jährige siegte mit 3:6, 6:4, 6:4. Die Turnierfavoriten Tommy Haas und Roger Federer bestreiten gegen Blaz Kavcic (Slowenien) und Daniel Brands (Deggendorf) am Mittwoch in der zweiten Runde ihre ersten Matches.

Tennis, Comeback: Die frühere Weltranglistenerste Martina Hingis plant eine Rückkehr auf die WTA-Tour. Die Schweizerin will beim Tennisturnier in Carlsbad im US-Bundesstaat Kalifornien zusammen mit der Slowakin Daniela Hantuchova im Doppel antreten. Die 32-Jährige habe für das Ende Juli beginnende Turnier eine Wildcard akzeptiert, teilte die WTA am Dienstag mit. Für Hingis wäre es ihr erster Auftritt bei einer WTA-Veranstaltung seit September 2007. Ihr Kampfgeist sei immer noch sehr lebendig, und sie liebe es auf dem Tennisplatz zu stehen, sagte Hingis. Für Hingis steht damit die zweite Rückkehr auf die WTA-Tour an. Im Januar 2006 war sie nach einer mehr als dreijährigen Pause zurückgekehrt. Ende 2007 beendete sie ihre Profikarriere dann erneut, nachdem sie in Wimbledon positiv auf Kokain getestet worden war. Die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin hatte stets ihre Unschuld beteuert.

Basketball, Tim Ohlbrecht: Der deutsche Basketball-Nationalspieler Tim Ohlbrecht bekommt eine zweite Chance in der nordamerikanischen Top-Liga NBA. Der 24 Jahre alte Center erhält einen Vertrag bei den Philadelphia 76ers. Dies teilte der Klub offiziell mit. Ohlbrecht war zuvor von den Houston Rockets auf die Waiver List gesetzt worden und damit vereinslos. Die Sixers werden den ursprünglich bis 2015 laufenden Vertrag von Ohlbrecht übernehmen. Der Wuppertaler war in der abgelaufenen Saison nur zwölf Minuten zum Einsatz gekommen und erzielte drei Punkte. Mit Houstons Farmteam Rio Grande Valley Vipers holte Ohlbrecht den Titel in der D-League. Ohlbrecht ist nach Christian Welp (1987 bis 1989) der zweite Deutsche bei den 76ers. Auch der später eingebürgerte deutsche Nationalspieler Shawn Bradley spielte von 1993 bis 1995 für Philadelphia.

Real Madrid ist wertvollste Mannschaft

Radsport, Tour de France: Der Portugiese Rui Costa hat die 16. Etappe der 100. Tour de France gewonnen. Der Fahrer vom Team Movistar holte sich am Dienstag nach 168 Kilometern von Vaison-la-Romaine nach Gap den Sieg im Alleingang vor den Franzosen Christophe Riblon und Arnold Jeannesson. Costa war mit 25 weiteren Fahrern frühzeitig ausgerissen und hatte am letzten Berg die entscheidende Attacke gesetzt. Der frühere Tour-Zweite Andreas Klöden belegte als bester Deutscher den fünften Platz. Das Gelbe Trikot des Gesamtersten verteidigte der Brite Christopher Froome. Der Sky-Fahrer und alle weiteren Favoriten erreichten das Ziel mit gut elf Minuten Rückstand. Die Frankreich-Rundfahrt wird am Mittwoch mit dem Einzelzeitfahren über 32 Kilometer von Embrun nach Chorges fortgesetzt.

Wertvollste Teams der Welt: Real Madrid mit den beiden deutschen Stars Mesut Özil und Sami Khedira hat Manchester United als weltweit wertvollste Mannschaft im Sport abgelöst. Laut des angesehenen US-Wirtschaftsmagazins Forbes führen die Spanier die Top-50-Rangliste mit einem Wert von 2,52 Milliarden Euro vor dem englischen Meister (2,41) an. Auf Rang drei schob sich der FC Barcelona (1,98). Champions-League-Gewinner Bayern München nutzte das Triple bei der Wertschöpfung offenbar nur wenig. Mit nunmehr 998 Millionen Euro verlor der Klub einen Rang und wird nun auf Position zwölf geführt. Die Mehrzahl der Teams aus den Top 50 kommt aus den vier großen US-Profiligen. Gleich zwölfmal ist die National Football League (NFL) in den Top 20 vertreten, angeführt wird das Dutzend von den Dallas Cowboys auf Platz fünf (1,6 Millionen Euro). Direkt davor liegen die Baseballer der New York Yankees (1,75). Wertvollste Basketball-Mannschaft sind die New York Knicks auf Platz 23 (839 Millionen), die Nummer eins aus dem Eishockey sind die Toronto Maple Leafs auf Position 31 (763). Auch zwei Formel-1-Teams werden in den Top 50 geführt, auf Platz 21 Ferrari (877), auf Rang 47 McLaren (610).

DTM, Protest: Audi hat die angekündigte Berufung gegen die Disqualifikation von Mattias Ekström beim fünften Saisonlauf zum Deutschen Tourenwagen Masters in Nürnberg nun auch offiziell eingelegt. Das Audi-Team Abt Sportsline habe nun sieben Tage Zeit, den Einspruch beim Berufungsgericht des Deutschen Motor Sport Bundes schriftlich zu begründen, teilte der DMSB am Dienstag mit. Ein Termin für die Verhandlung stehe noch nicht fest. Der Schwede Ekström hatte das Rennen am Sonntag auf dem Norisring zunächst gewonnen, war aber anschließend von der Wertung ausgeschlossen worden, weil er angeblich gegen Paragraf 44 des Sportlichen Reglements der DTM verstoßen hatte. Statt des zweifachen DTM-Champions wurde der kanadische Mercedes-Pilot Robert Wickens zum Sieger erklärt.

Fußball, Manipulation: Der frühere belgische Fußball-Nationaltorwart Jean-Francois Gillet vom italienischen Erstligisten FC Turin ist durch die Disziplin-Kammer des italienischen Fußballverbandes FIGC wegen Spielmanipulation für drei Jahre und sieben Monate gesperrt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige in seiner Zeit beim AS Bari in den Begegnungen gegen Treviso (2008) und Salernitana (2009) manipuliert hat. Ursprünglich waren sogar vier Jahre Sperre gefordert worden. Gillet hatte das letzte seiner neun Länderspiele im Februar bestritten und war Belgiens Nummer drei hinter Thibault Courtois (Atlético Madrid) sowie Simon Mignolet (FC Liverpool). Insgesamt wurden 20 Spieler mit Sperren bis zu vier Jahren bestraft. Drei Jahre und sechs Monate wurde unter anderem der frühere weißrussische Nationalspieler Witali Kutuzow gesperrt, der gemeinsam mit Gillet in Bari gespielt hatte.

Tennis, Bad Gastein: Annika Beck hat als zweite deutsche Spielerin das Achtelfinale in Bad Gastein/Österreich erreicht. Die 19-Jährige aus Bonn besiegte in 1:48 Stunden Shahar Peer aus Israel mit 7:5, 6:3. In der nächsten Runde des mit 182.429 Euro dotierten WTA-Sandplatzturniers trifft Beck auf Mandy Minella (Luxemburg) oder die Bulgarin Dia Evtimova. Vier Tage nach ihrer Viertelfinal-Niederlage in Budapest offenbarte die an Position zwei gesetzte Beck in ihrem Auftaktmatch allerdings Schwächen beim Aufschlag. Allein im ersten Durchgang unterliefen der Weltranglisten-50. zehn Doppelfehler (insgesamt zwölf). Am Montag hatte die topgesetzte Mona Barthel (Bad Segeberg) problemlos das Achtelfinale erreicht.

Doping, Tyson Gay: Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach dem Doping-Fall von Tyson Gay den Vertrag mit dem amerikanischen Weltklassesprinter ausgesetzt. Dies teilte das deutsche Unternehmen am Montag mit. "Wir sind durch die jüngsten Vorwürfe schockiert. Selbst wenn seine Unschuld noch bewiesen werden sollte, wird der Vertrag mit Tyson ausgesetzt", erklärte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen am Montag. Adidas habe in den Vertragen mit den Athleten eine Klausel, dass der Kontrakt gekündigt werden könne, wenn ein Sportler des Dopings für schuldig befunden werde. Die Partnerschaft zwischen Adidas und Gay besteht seit 2005. "Während dieser Zeit war er ein großer Botschafter für die Leichtathletik und unsere Marke", sagte Brüggen.

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