Paralympics-Sportler Markus Rehm hat in Barcelona den Weitsprung-Weltrekord verbessert. Der unterschenkelamputierte Leverkusener sprang in der katalanischen Metropole 8,29 m und lag damit fünf Zentimeter über der Weite, mit der er im Vorjahr den Titel bei den "regulären" deutschen Meisterschaften gewonnen hatte. "Yeah . . . Barcelona rockt! Was für ein unglaublicher Einstieg in die Saison!", schrieb der 26 Jahre alte Schützling der früheren Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius auf seiner Internet-Seite.
Rehm hatte 2014 die deutsche Meisterschaft im Weitsprung zwar gewonnen, war aber nicht für die Europameisterschaft in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite der nationalen Titelkämpfe zu Silber gereicht hätte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte argumentiert, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft. Der Fall hatte für große Diskussionen gesorgt. Der DLV arbeitet an einer Art Prothesen-TÜV. Vorerst gilt die Regel, dass Behinderte und Nichtbehinderte zwar zusammen in einem Wettkampf starten können, jedoch getrennt gewertet werden müssen. Rehm hat trotzdem positive Lehren aus diesem Kapitel gezogen. "Für unseren Sport war es aber in erster Linie eine schöne Sache, da ich zeigen konnte, welche Leistungen auch im paralympischen Sport möglich sind", sagte er und betonte gleichzeitig aber auch: "Schön wäre es natürlich, wenn ich damit ein Zeichen für behinderte Menschen setzen konnte, sich nicht hängen zu lassen und an den Erfolg zu glauben."