Leichtathletik-WM in Moskau:Sailer und Pinto rennen ins Halbfinale

14th IAAF World Athletics Championships Moscow 2013 - Day Two

Steht souverän im Halbfinale: Sprinterin Verena Sailer.

(Foto: Getty Images)

Die deutschen Sprinterinnen Verena Sailer und Tatjana Pinto erreichen bei der Leichtathletik-WM in Moskau das Halbfinale über 100 Meter. Die Zehnkämpfer Michael Schrader und Rico Freimuth unterstreichen im Diskuswerfen ihre Mediallenchancen. Für Hürdenläufer Erik Balnuweit und Mittelstreckenläuferin Diana Sujew läuft es hingegen weniger gut.

Kurzmeldungen zur Leichtathletik-WM

100 Meter, Frauen: Ganz souverän ist die deutsche 100-Meter-Meisterin Verena Sailer bei der Leichtathletik-WM in Moskau ins Halbfinale eingezogen. Die Ex-Europameisterin aus Mannheim gewann am Sonntag in Moskau ihren Vorlauf in 11,11 Sekunden. Halbfinale und Finale werden an diesem Montag im Luschniki-Stadion ausgetragen. "Ich bin glücklich, dass ich die nächste Runde erreicht habe, das war mein Ziel. Und ich bin erfreut von meiner Zeit", meinte Sailer. Tatjana Pinto aus Münster erreichte ihr Vorhaben, zum ersten Mal ins WM-Halbfinale zu kommen. Die 21-Jährige rannte als Vorlauf-Vierte 11,38 Sekunden. Die beste Zeit legte US-Meisterin English Gardner mit 10,94 Sekunden hin.

Zehnkampf, Männer: Für die deutschen Zehnkämpfer läuft es bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau immer besser. Nach dem Diskuswerfen am Sonntag, der siebten Disziplin, liegen der Leverkusener Michael Schrader mit 6161 Punkten und Rico Freimuth (Halle/Saale) mit 6127 Punkten direkt hinter Olympiasieger Ashton Eaton (USA), der mit 6280 Punkten auf dem Spitzenrang steht. Europameister Pascal Behrenbruch ist mit 5954 Punkten in der Zwischenwertung Siebter. Schrader schaffte mit dem Diskus 46,44 Meter und Freimuth sogar 48,74 Meter. Dagegen blieb Behrenbruch mit nur 45,66 Metern deutlich unter seinen Möglichkeiten.

Kugelstoßen, Frauen: Kugelstoßerin Christina Schwanitz hat das Finale erreicht. Die 27 Jahre alte Hallen-Europameisterin und Weltranglistendritte vom LV Erzgebirge übertraf im zweiten Versuch mit 19,18 m die geforderten 18,70 m und greift am Montag (18.25 Uhr) nach einer Medaille. Josephine Terlecki aus Magdeburg verpasste dagegen den Endkampf der besten Zwölf mit 17,87 m. Zwar erzielte die 27-Jährige exakt die gleiche Weite wie die Weißrussin Alena Kopets, die als letzte Athletin das Finale erreichte, da sie jedoch keinen gültigen zweiten Versuch zustande brachte, schied Terlecki aus.

Auf den WM-Start verzichtet hatte Europameisterin Nadine Kleinert (ebenfalls Magdeburg), weil sie nicht mehr die Form früherer Jahre hat. Keine Probleme mit der geforderten Qualifikationsweite hatte Top-Favoritin Valerie Adams aus Neuseeland. Die Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Weltjahresbeste stieß die Kugel bereits im ersten Versuch auf 19,89 m. Auch Jewgenija Kolodko (Russland), Silbermedaillengewinnerin in London, qualifizierte sich mit 19,55 m.

110 Meter Hürden, Männer: Erik Balnuweit (24) hat das Halbfinale über 110 m Hürden (Montag, 17.05 Uhr) klar verpasst. Der Leipziger blieb in seinem Vorlauf mit 13,68 Sekunden deutlich hinter seiner Saisonbestleistung (13,44) zurück und schied wie bei Olympia in London und der WM-2011 bereits in der ersten Runde aus. Dagegen sind Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt, Titelverteidiger Jason Richardson und der Weltjahresbeste David Oliver (alle USA) locker in die nächste Runde eingezogen.

Ex-Weltrekordler Dayron Robles (Kuba) und Chinas Peking-Olympiasieger Liu Xiang waren nicht am Start. Um die WM-Nominierung Balnuweits hatte es vor Moskau einigen Wirbel gegeben. Der deutsche Meister Matthias Bühler hatte vergeblich versucht, seinen Start einzuklagen. Beide Sprinter hatten die A-Norm nicht erfüllt, Balnuweit im Vergleich zu Bühler aber die bessere Saisonbestzeit. Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), verteidigte die Entscheidung für Balnuweit: "Die teilweise geäußerten Behauptungen, die Entscheidung sei nicht nach leistungssportlichen Gesichtspunkten oder gar willkürlich getroffen worden, war schlichtweg falsch."

1500 Meter, Frauen: Mittelstreckenläuferin Diana Sujew aus Hamburg hat das Halbfinale verpasst. Die 22-Jährige scheiterte über 1500 m nach 4:09,40 Minuten bereits im Vorlauf. Sujew blieb auf der blauen Bahn des Luschniki-Stadions deutlich über ihrer Bestzeit (4:05,62), die sie vor vier Wochen im belgischen Heusden aufgestellt hatte. Die gebürtige Lettin lief bis 200 m vor dem Ziel mutig an der Spitze, dann ging ihr die Kraft aus. Ins Halbfinale am Dienstag kamen dagegen problemlos Titelverteidigerin Jenny Simpson (USA) und Gold-Favoritin Abeba Aregawi (Schweden). Der Endlauf startet am Donnerstag (19.20 Uhr). Olympiasiegerin Asli Çakir Alptekin wurde vor den Weltmeisterschaften des Dopings überführt. Die Türkin steht als Wiederholungstäterin vor einer lebenslangen Sperre.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: