Leichtathletik-WM in London:Caster Semenya stürzt zu Bronze

World Athletics Championships

In der Mitte siegt die Kenianerin Faith Kipyegon, links stürzt Caster Semenya ins Ziel.

(Foto: REUTERS)

Olympiasiegerin Faith Kipyegon hat nach einem packenden Endspurt über 1500 Meter bei der Leichtathletik-WM Gold gewonnen. In 4:02,59 Sekunden setzte sich die Kenianerin am Montagabend durch. Silber holte die amerikanische Ex-Weltmeisterin Jennifer Simpson in 4:02,59. 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya eroberte bei ihrer Aufholjagd auf den letzten 200 Metern noch Bronze in 4:02,90 Minuten. Für Semenya war es der erste WM-Start über 1500 Meter nach zwei Olympiasiegen 2012 und 2016 sowie einem WM-Titel 2009 über 800 Meter. Ihre Karriere wird begleitet von Spekulationen um ihre Geschlechtszugehörigkeit. Die Deutsche Hanna Klein lief nach 4:06,22 auf den elften Platz.

Omar McLeod aus Jamaika ist Weltmeister über 110 Meter Hürden. Der Olympiasieger setzte sich im Finale in 13,04 Sekunden vor Titelverteidiger Sergej Schubenkow (13,14) durch. Der Russe war nach dem Ausschluss seiner Mannschaft wegen systematischen Dopingbetrugs als neutraler Athlet am Start. Bronze ging an Vize-Europameister Balazs Baji, der in 13,28 Sekunden die erste WM-Medaille für Ungarn über 110 Meter Hürden holte. Weltrekordler Aries Merritt (USA), der sich 2015 einer Nierentransplantation unterziehen musste, wurde Fünfter (13,31).

Hallen-Europameisterin Kristin Gierisch hat den fünften Platz im Dreisprung belegt. Die Chemnitzerin kam am Montagabend im Olympiastadion von London auf 14,30 Meter. Bronze verpasste sie um deutliche 45 Zentimeter: Der dritte Platz ging an die Kasachin Olga Rybakowa. Derweil fehlten der Kolumbianerin Caterine Ibargüen mit 14,89 Meter nur zwei Zentimeter zur Titelverteidigung. Die 33 Jahre alte Olympiasiegerin unterlag in einem packenden Duell Hallen-Weltmeisterin Yulimar Rojas aus Venezuela. Sie kam auf 14,91 Meter und eroberte das erste Gold überhaupt in der WM-Geschichte für ihr krisengebeuteltes Land.

Gierisch Fünfte, Baumann scheitert früh

Jackie Baumann hat das Halbfinale über 400 Meter Hürden verpasst. Die 21-Jährige wurde in 57,59 Sekunden nur Siebte ihres Vorlaufs, ihre Saisonbestleistung (55,72) hätte locker für die nächste Runde gereicht. Allerdings hatte Baumann im Vorfeld der WM auch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. "Heute ging es nicht, leider. Vielleicht war ich einfach zu stürmisch und dann hat es hintenraus nicht gereicht", sagte Baumann am ARD-Mikrofon: "Ich bin enttäuscht, dass es wieder nicht geklappt hat."

Kathrin Klaas landete im Hammerwurf auf Rang elf. Die WM-Vierte von 2009 warf im Finale 68,91 Meter und blieb damit deutlich hinter ihrer Saisonbestleistung (71,06) zurück. Ihren dritten WM-Titel sicherte sich Topfavoritin und Olympiasiegerin Anita Wlodarczyk. Europameister Max Heß musste seinen Start im Dreisprung wegen Muskelproblemen absagen. Der 21-Jährige verletzte sich beim Aufwärmen für die Qualifikation am Oberschenkelbeuger. Heß war eigentlich mit Medaillenhoffnungen nach London gereist.

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