Anna Battke (kleines Foto), Silke Spiegelburg (großes Foto), Stabhochsprung
Über die eine, Spiegelburg, sagt ihr Trainer, sie sei eine "harte Arbeiterin". Über die andere, Battke, sagt die Sportlerin selbst, dass sie gerne lese, reise, Saxophon spiele, weil "Sport alleine würde mich langweilen".
Die eine, Spiegelburg, ist zumeist in sich gekehrt, ruhig, konzentriert, ein Ausbruch an Gefühlen kommt erst bei übersprungenen 4,70 Meter. Die andere, Battke, zieht schon mal Grimassen, spielt mit dem Publikum, ist extrovertiert.
Silke Spiegelburg, 23, und Anna Battke, 24, sind gemeinsam die deutschen WM-Hoffnungen im Stabhochsprung, die Leverkusenerin Spiegelburg als Zweite der Hallen-EM von Turin, die Mainzerin Battke als Dritte. Doch ihr Charakter könnte unterschiedlicher nicht sein - und beste Freundinnen werden die beiden wohl auch nicht mehr.
Battke wird von Balian Buschbaum trainiert, der vor seiner Geschlechtsumwandlung als Yvonne Buschmann ebenfalls Stabhochspringerin war. Als sich Buschbaum zum Zwecke der Mannwerdung Steroide verabreichte (weshalb Buschbaum die Karriere beenden musste), wurde Battke zugetragen, Spiegelburg-Lager hätte etwas despektierlich davon gesprochen, dass sicher auch männliche Hormone für sie zur Leistungssteigerung abfallen würden. Battke stellte Spiegelburg daraufhin rustikal zur Rede und schreibt bei allen Wettkämpfen mit Edding "Stop doping" auf den Oberarm.
Die Mainzerin gibt zwischen den Zeilen auch immer wieder zu verstehen, dass sie auch in ihrem Sport von einem Dopingproblem ausgehe. Während Spiegelburg meint, dass in der technischen Sportart Stabhochsprung damit nicht viel zu erreichen sei. Die beiden sind sich eben selten einig.
Status: Als Weltranglisten-Achte (Spiegelburg) und -Neunte (Battke) gehören die beiden zum erweiterten Medaillenkreis.
Termine: Qualifikation: Samstag, 15. August, 19 Uhr. Finale: Montag, 17. August, 18.45 Uhr.
Fotos: Getty, dpa