Leichtathletik:Weltmeisterin Mihambo: Politische Tendenzen "bedenklich"

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Berlin (dpa) - Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo hat nur in ihrer Kindheit Erfahrungen mit Alltagsrassismus gemacht, hält die aktuelle politische Entwicklung aber für bedenklich.

"Als ich in der Stadt in die Schule ging, in Heidelberg, war alles ein wenig offener. Die politischen Tendenzen heute finde ich bedenklich", sagte die 25 Jahre alte Leichtathletin von der LG Kurpfalz in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Wenn man sich selbstkritisch frage, "warum man einen Ausländer nicht mag oder jemanden mit anderer Hautfarbe, hat das meist nichts mit diesem Menschen zu tun, sondern mit der Lage, in der man sich selbst befindet", meinte Mihambo, deren Vater aus Sansibar kommt. "Wir als Gesellschaft sollten lernen, unsere eigenen Probleme von dem zu trennen, was wir auf andere projizieren."

Kindern und Jugendlichen würde sie beim Thema Diskriminierung und Rassismus raten, mehr darüber nachzudenken, wie man mit anderen Menschen täglich umgeht. "Das Wichtigste ist, dass man einfach lernt, sich von so etwas auch zu distanzieren - und festzustellen, dass das die Meinung von jemand anderem ist und dass das noch nichts über den eigenen Wert aussagt", meinte Mihambo im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF.

Bei der WM in Doha hatte die gebürtige Heidelbergerin mit 7,30 Metern Gold geholt. Ihren ersten Sprung nach diesem Triumph macht Mihambo am 14. Februar beim ISTAF Indoor in Berlin. Die Weltmeisterin gehört bei der siebten Auflage des weltweit größten Leichtathletik- Hallenmeetings zu den Attraktionen.

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