Leichtathletik:Thompson-Herah schrammt am Weltrekord vorbei

2021 Prefontaine Classic

Sprinterin Thompson-Herah: Nah dran an der 33 Jahre alten Bestmarke

(Foto: AFP)

Der Jamaikanerin fehlen über 100 Meter nur fünf Hundertstelsekunden zur Bestmarke. Wolfsburg verstärkt sich mit Nationalspieler Luca Waldschmidt. Die deutschen Volleyballerinnen feiern den zweiten EM-Sieg.

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Leichtathletik, 100 Meter: Jamaikas Sprint-Königin Elaine Thompson-Herah ist bei der Olympia-Revanche am Uralt-Weltrekord über 100 m vorbeigeschrammt. Die dreimalige Olympiasiegerin von Tokio lief am Samstag beim Diamond-League-Meeting in Eugene/Oregon in 10,54 Sekunden die zweitbeste Zeit der Geschichte und blieb nur fünf Hundertstel über der Bestmarke der legendären Amerikanerin Florence Griffith-Joyner (10,49) aus dem Jahr 1988.

"Ich denke, der Rekord ist in Reichweite, weil ich 10,5 gelaufen bin und noch so viel mehr in mir habe", sagte Thompson-Herah: "Ich möchte mich nicht ablenken lassen - die Feierlichkeiten beginnen im Oktober und November, aber jetzt habe ich noch eine Mission zu erfüllen." Hinter Thompson-Herah, die in Tokio in 10,61 gesiegt hatte, kamen wie schon im olympischen Finale ihre Landsfrauen Shelly-Ann Fraser-Pryce (10,73) und Shericka Jackson (10,76) auf die Plätze zwei und drei.

US-Senkrechtstarterin Sha'Carri Richardson, die im Vorfeld von Tokio 10,72 Sekunden gerannt war, war beim Comeback chancenlos und wurde in 11,14 Sekunden Neunte. Richardson hatte die Olympischen Spiele verpasst, weil sie positiv auf Marihuana getestet worden war.

Bundesliga, Transfer: Der perfekt in die Saison gestartete Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat Nationalspieler Luca Waldschmidt verpflichtet. Wie die Wölfe am Sonntag mitteilten, erhält der 25-Jährige einen Vierjahresvertrag. Waldschmidt kommt vom portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon, über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. "Er passt nicht nur sportlich, sondern auch von seinem Charakter her hervorragend in unsere Mannschaft. Mit seiner Entwicklung ist er noch längst nicht am Ende, und von daher freuen wir uns, jetzt auch gemeinsam mit ihm unsere Ziele anzugehen", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer.

Der Torschützenkönig der U21-EM 2019 lief in der Bundesliga bereits für Eintracht Frankfurt, den Hamburger SV und den SC Freiburg auf, ehe er im vergangenen Jahr den Sprung nach Portugal wagte, wo er neun Treffer in 27 Ligaspielen erzielte. "Ich freue mich sehr, wieder zurück in der Bundesliga zu sein. Das wollte ich unbedingt. Ich bin überzeugt von dem Weg des Klubs, die Philosophie und Ambitionen des VfL decken sich zu einhundert Prozent mit meinen Vorstellungen", sagte der siebenmalige Nationalspieler.

Volleyball, EM: Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der EM den zweiten Sieg gefeiert und und stehen so gut wie sicher im Achtelfinale. Die Auswahl von Bundestrainer Felix Koslowski schlug im dritten Vorrundenspiel in Plowdiw Gastgeber Bulgarien mit 3:2 (25:23, 16:25, 25:21, 18:25, 15:10). Zum Auftakt hatte es ein 1:3 gegen den zweimaligen Europameister Polen gegeben, danach gewann das Team 3:1 gegen Tschechien.

In der Sechsergruppe B stehen noch zwei weitere Partien an, am Dienstag geht es gegen Griechenland und am Mittwoch gegen Spanien (beide 16.30 Uhr/Sport1). Vier Teams kommen in jeder der vier Staffeln weiter, Deutschland liegt auf dem dritten Platz. Koslowski, der als Minimalziel das Viertelfinale ausgegeben hatte, kann bei der EM im Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wieder auf Louisa Lippmann setzen. Die Spielerin hatte zuletzt eine Pause eingelegt und die Nations League ausgelassen.

Fußball, Afghanistan: Durch die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist das Frauenfußball-Nationalteam in Gefahr. Die internationale Spielergewerkschaft Fifpro setzt sich deshalb dafür ein, die fußballspielenden Frauen auf Listen für die Ausreise setzen zu lassen, sagte Fifpro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann im Deutschlandfunk.

Zum einen gehe es darum, überhaupt erst einmal eine Evakuierungsmöglichkeit zu schaffen, betonte er. Man habe versucht, die Fußballerinnen auf Listen zu bekommen. "Das lief noch relativ gut, aber jetzt sind die nächsten Schritte deutlich schwieriger für uns. Wie kriegen wir sie zum Flughafen? Wie viele Flugzeuge werden Regierungen wirklich dort hinschicken? Wie lange wird das Ganze für Evakuierungen offenbleiben? Wann werden welche Gruppen priorisiert werden?", äußerte Baer-Hoffmann. Das sei alles "wahnsinnig schwer einzuschätzen und bedeutet für die Frauen eine enorme Unsicherheit, weil sie sich permanent verfolgt fühlen und auch verfolgt sind und dementsprechend auch verstecken und versuchen, ihre Identität geheimzuhalten".

Danach versuche man, ein Asylrecht und eine Aufnahme durch einen Staat zu ermöglichen. Dabei werde man auch vom Weltverband Fifa unterstützt. Ihm sei allerdings auch klar, dass "die einzig wirkliche Einflussmöglichkeit bei Regierungen liegt. Wir versuchen dort als Organisation so viel zu tun, wie wir können". Für Spielerinnen sei die derzeitige Situation gefährlich: "Worauf wir die Aufmerksamkeit legen, ist die Tatsache, dass diese Frauen der Nationalmannschaft beigetreten sind, ein Zeichen von Widerstand war." Es sei menschlich und technisch gesehen "unglaublich schwierig, da zu entscheiden, wen man früher auf eine Priorisierungsliste setzt und wen nicht", so Baer-Hoffmann.

Halbmarathon, Berlin: Joyciline Jepkosgei hat beim 40. Berliner Halbmarathon einen Streckenrekord aufgestellt. Die 27-jährige Kenianerin lief am Sonntag die 21,095 Kilometer in 65:16 Minuten. Fünf Sekunden später passierte Nancy Meto die Ziellinie und blieb damit ebenso unter der vorherigen Bestzeit, die die Doppel-Olympiasiegerin Sifan Hassan aus den Niederlanden vor zwei Jahren aufgestellt hatte. Mit Rang drei in 67:32 Minuten komplementierte Valary Aiyabei den kenianischen Dreifacherfolg bei den Damen.

Auch bei den Herren triumphierten die kenianischen Läufer. Felix Kipkoech gewann in Weltjahresbestzeit von 58:57 Minuten vor Josphat Tanui (59:40) und Philemon Kiplimo (59:54). Beste deutsche Läufer waren Rabea Schöneborn von der LG Nord Berlin mit persönlicher Bestzeit von 70:35 Minuten als Achte und Philipp Pflieger von der LT Haspa Marathon Hamburg in 63:03 Minuten als Neunter. Mit 20 774 gemeldeten Läuferinnen und Läufern war das Rennen der bisher teilnehmerstärkste Lauf weltweit in diesem Jahr.

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