Leichtathletik: Paris:Die Bolt-Show mit Masseur

Beim Diamond-Meeting im Pariser Stade de France besiegt Usain Bolt den Lokalhelden Christoph Lemaitre locker und lässt sich noch im Stadion massieren. Den Höhepunkt aus deutscher Sicht liefert Christina Obergföll im Speerwerfen.

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Bolt of Jamaica reacts after winning the men's 200 metres during the IAAF Diamond League athletics meeting at the Stade de France Stadium in Saint-Denis

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Beim Diamond-Meeting im Pariser Stade de France besiegt Usain Bolt den Lokalhelden Christoph Lemaitre locker und lässt sich noch im Stadion massieren. Den Höhepunkt aus deutscher Sicht liefert Christina Obergföll im Speerwerfen.

Usain Bolt ist mal wieder aufgetaucht, die große Attraktion der Leichtathletik. In Paris kamen fast 50.000 Zuschauer ins Stade de France zum Diamond-Meeting, die meisten, um vor allem den Sprintkönig aus Jamaika zu sehen. Und wie sich der neue Sprintheld der Franzosen gegen ihn schlagen wird.

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Christophe Lemaitre (r.) aus Annecy ist der derzeit schnellste Mann Europas und hatte in Paris ein Heimrennen. Doch gegen den Weltrekordhalter sah er wie alle anderen Wettläufer dieser Erde aus wie ein Vierzylinder, der gegen ein Formel-1-Auto antritt. Das 200-Meter-Rennen im Stade de France wurde zu einer Demonstration der derzeitigen Einzigartigkeit Bolts.

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Lemaitre war von allen der ärgste Verfolger des Regenten, der frühere WM-Zweite Darvis Patton lief weit hinterher (r.). Dabei hatten alle Läufer mit mehreren Verzögerungen vor dem Start zu kämpfen, 14 Minuten lang waren die Sprinter um die Startblöcke herumgetigert, bis es endlich losging.  Bolt kam zwar recht schlecht aus den Startblöcken, doch am Ende ...

IAAF Diamond League meeting in Paris

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... trudelte er wie so oft die letzten zehn Meter nur noch aus, weil der Vorsprung zu groß war. Mit 20,03 Sekunden blieb er dann auch weit über seiner Weltjahresbestleistung von 19,86 Sekunden. Lemaitre kam nach 20,21 als Zweiter ins Ziel. "Ich bin zufrieden mit meinem Resultat. Und ich bin näher an Bolt herangekommen. Letztes Jahr war ich noch deutlich weiter hinter ihm zurück."

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Für Bolt aber ging die Show nach dem Rennen selbstverständlich weiter. Noch auf der Laufbahn des Stade de France baute sein Masseur eine Massagebank auf und knetete dem Helden die Beine. Dabei verschickte Bolt Textnachrichten mit seinem Handy und beantwortete sogar Journalistenfragen. "Ich muss konzentriert bleiben und besser werden in den nächsten Wochen. Mein Fokus liegt auf der WM", sagte der 24-Jährige.

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Über 200 Meter scheint der Weltmeister von Berlin jedenfalls für die Titelkämpfe in gut anderthalb Monaten in Daegu ungefährdet. Tyson Gay (USA) ist verletzt und so bleiben nur US-Meister Walter Dix oder der erst 21 Jahre alte Lemaitre. Doch mit nur vier Zylindern wird es gegen Bolt schwer.

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Spannender, wesentlich spannender war in Paris das Rennen über 110 Meter Hürden. Dayron Robles, Olympiasieger und Weltrekordhalter (12,87 Sekunden) über diese Strecke lief gegen David Oliver aus den USA. Die beiden lieferten sich ein mitreißendes Duell, ...

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... an dessen Ende niemand zu sagen vermochte, wer nun der Schnellere gewesen war. Erst das Zielfoto klärte auf. Beide benötigten 13,09 Sekunden, doch der Kubaner Robles war Zentimeter vorne.

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Aufsehen erregte der Auftritt von Caster Semenya. Die Weltmeisterin über 800 Meter vor zwei Jahren, die danach unter großem Getöse auf ihr Geschlecht geprüft wurde, deklassierte auch in Paris ihre Konkurrenz. Die Südafrikanerin gewann mit 2:00,18 Minuten vor Halima Hachlaf (Marokko, 2:00,60) und  Jennifer Meadows (Großbritannien,  2:00,74).

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Die Südafrikanerin darf erst seit einem Jahr wieder bei internationalen Wettkämpfen starten. Unmittelbar nach der Berliner WM hatte der Weltverband IAAF einen Geschlechtstest bei ihr angeordnet. Noch immer lässt Semenya keine Fragen zu dem Thema zu. Ihr einziges Statement bisher lautet: "Ich bin wieder happy und sehe keine Probleme mehr. Für mich ist alles einfacher als im letzten Jahr." In Berlin war sie 1:55,45 Minuten gelaufen.

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Noch eine starke Frau: Die muskulöse Kelly-Ann Baptiste  aus Trinidad und Tobago setzte sich über 100 Meter in 10,91 Sekunden gegen das jamaikanische Duo Veronica Campbell-Brown (10,95) und Kerron Stewart (11,04) durch.

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Den Höhepunkt aus deutscher Sicht schaffte Christina Obergföll. Mit 68,01 Meter feierte sie im Speerwerfen ihren dritten Diamond-League-Sieg in Serie und stellte eine neue Jahres-Weltbestleistung auf.  "Ich wusste, heute geht was, aber 68 Meter habe ich nicht erwartet. Von daher bin ich mehr als zufrieden", sagte Obergföll: "Ich denke, 68 Meter reichen in Daegu für eine Medaille, aber mein Traum ist es, dort zu gewinnen." Nach Silber bei den Titelkämpfen 2005 und 2007 ist die Offenburgerin jetzt die Gold-Favoritin bei den Weltmeisterschaften im südkoreanischen Daegu (27. August bis 4. September). Die 29-Jährige machte bereits mit ihrem ersten Wurf den Erfolg perfekt. Obergföll gewann vor der tschechischen Olympiasiegerin Barbora Spotakova (67,57) und der Russin Maria Abakumowa (65,12).

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Leer ging das deutsche Stabhochsprung-Quartett aus. Doha-Sieger Malte Mohr (München/5,53) scheiterte an 5,73 m und musste seinem großen Konkurrenten Renaud Lavillenie (5,73) beim Heimspiel den Sieg überlassen. Raphael Holzdeppe (Zweibrücken/5,53), Fabian Schulze (München/5,53) und Alexander Straub (Filstal/5,33) spielten ebenfalls keine Rolle im Kampf um die Podiumsplätze.

Diskus-Weltmeister Robert Harting, mit 68,99 m Weltjahresbester, schockte die Konkurrenz bereits im ersten Durchgang mit der Siegweite von 67,32 m, hatte anschließend aber wegen leichter Knieprobleme keinen gültigen Versuch mehr. Der Pole Piotr Malachowski (67,26) kam bis auf sechs Zentimeter an den Berliner, der damit weiter in diesem Jahr ungeschlagen bleibt, heran und wurde vor Gerd Kanter (Estland/67,24) Zweiter.

Zuzana Hejnova

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Weltjahresbestleistungen gab es in Paris von der Tschechin Zuzana Hejnova über 400 Meter Hürden in 53,29 Sekunden.

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Ebenfalls eine neue Bestmarke setzte Athen-Olympiasiegerin Meseret Defar aus Äthiopien über 5000 m in 14:29,52 Minuten.

© sueddeutsche.de/hum/dmo
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