Süddeutsche Zeitung

Leichtathletik:Klosterhalfen hält an Trainer Pete Julian fest

Die Laufgruppe der WM-Dritten macht trotz der Auflösung des Nike Oregon Projects mit dem US-Amerikaner weiter. Die ehemaligen Bundesliga-Profis Rafinha und Diego stehen im Finale der Copa Libertadores.

Meldungen im Überblick

Leichtathletik: Weltklasse-Läuferin Konstanze Klosterhalfen wird trotz der Schließung des umstrittenen Nike Oregon Projects (NOP) auch künftig mit sechs weiteren Athleten bei Pete Julian trainieren. Allerdings ist der neue Name der Gruppe ebenso noch offen wie der künftige Trainingsort des Läufer-Septetts, teilte Julian der in Portland/Oregon erscheinenden Zeitung The Oregonian mit. Die beiden Top-Läufer der Gruppe sind Klosterhalfen, die WM-Dritte von Doha über 5000 Meter aus Leverkusen, und Donovan Brazer, der US-Rekordhalter über 800 Meter. Außerdem trainieren Craig Engels, Jessica Hull, Eric Jenkins, Shannon Rowbury (alle USA) und Suguru Osako (Japan) weiterhin bei Pete Julian.

Klosterhalfen ist schon seit knapp einem Jahr in Portland und hat sich dort auf allen Strecken deutlich verbessert. Der Sportartikelhersteller Nike hatte nach der WM in Katar die Schließung des Trainingszentrums in Portland angekündigt, nachdem NOP-Chefcoach Alberto Salazar wegen Dopings für vier Jahre gesperrt worden war. Unklar ist derzeit die Zukunft jener fünf Athleten, die direkt bei Salazar trainiert hatten - wie Doppel-Weltmeisterin Sifan Hassan aus den Niederlanden. Klosterhalfen will sich zumindest zunächst weiter in den USA auf Olympia in Tokio vorbereiten. "Im November reise ich dann aber wieder zurück in die USA und werde dort weiter am Campus trainieren und mich auf die Olympischen Spiele 2020 vorbereiten", hatte die 22-Jährige nach ihrer Rückkehr von der WM in Katar gesagt.

Copa Libertadores: Die langjährigen Bundesliga-Profis Rafinha und Diego haben mit Flamengo Rio de Janeiro das Finale der Copa Libertadores erreicht. Die Brasilianer setzten sich am Mittwoch (Ortszeit) im Halbfinal-Rückspiel der Fußball-Königsklasse in Südamerika gegen Gremio Porto Alegre klar mit 5:0 (1:0) durch. Im Hinspiel hatten sich beide Mannschaften 1:1 getrennt. Im Endspiel trifft Flamengo auf Titelverteidiger River Plate Buenos Aires, der sich tags zuvor trotz einer 0:1-Niederlage gegen den Erzrivalen Boca Juniors durchgesetzt hatte.

Das Finale findet am 23. November in Santiago de Chile statt. River Plate kann dann zum fünften Mal den wichtigsten Club-Titel Südamerikas gewinnen. Flamengo hat den Cup lediglich 1981 geholt. Rafinha war zu Saisonbeginn vom FC Bayern München nach Rio gewechselt und kam gegen Gremio über 90 Minuten zum Einsatz. Der Ex-Bremer und -Wolfsburger Diego wurde kurz vor Schluss eingewechselt.

Golf: Der erst 15 Jahre alte Josh Hill hat Golf-Geschichte geschrieben. Als bisher jüngster Spieler gewann der Engländer in Dubai ein offizielles Weltranglisten-Turnier. "Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich sagen soll. Ich bin schockiert und fassungslos", sagte Hill nach seinem Triumph bei den Al Ain Open. Das Turnier ist Teil der MENA-Tour im Mittleren Osten und Nordafrika, bei der Profis und Amateure spielen können.

Mit 15 Jahren, sechs Monaten und 27 Tagen brach Hill den bestehenden Alters-Rekord von Ryo Ishikawa als jüngster Gewinner einer offiziellen Weltranglisten-Veranstaltung. Der Japaner war 15 Jahre und acht Monate alt, als er im Mai 2007 den KSB Cup gewann. "Wenn Sie mir im Sommer gesagt hätten, dass ich einen MENA-Tour-Titel gegen Profis gewinnen und der jüngste Gewinner eines offiziellen Weltranglisten-Turniers werden würde, hätte ich gelacht", sagte Hill: "Ich denke, harte Arbeit zahlt sich aus. Ich bin begeistert."

Fifa: Die neue Klub-WM mit 24 teilnehmenden Mannschaften wird 2021 in China ausgetragen. Das gab Fifa-Präsident Gianni Infantino am Donnerstag in Shanghai bekannt, die Wahl im Council sei "einstimmig" gefallen. Infantino nannte die Entscheidung des höchsten Rates im Fußball-Weltverband zudem "historisch". Nach dem noch im alten Modus mit sieben Teams ausgespielten Wettbewerb, der 2019 und 2020 in Katar steigt, werden ab 2021 24 Mannschaften teilnehmen. Die Reformierung war im vergangenen März gegen erheblichen Widerstand aus Europa durchgesetzt worden. Die neue Klub-WM wird den Confed Cup ersetzen und soll alle vier Jahre im Sommer ausgetragen werden.

Infantino bestätigte zudem, dass China das einzige Land war, das als Ausrichter in Betracht gezogen wurde. "Es wird ein Wettbewerb, auf den sich jeder Mensch, jedes Kind und jeder, der Fußball liebt, freut", sagte der Schweizer. Acht Mannschaften aus Europa werden an dem Turnier teilnehmen. Die Vergabe an China wird unter Experten als nächster Schritt gewertet, sich um die eigentliche WM zu bemühen.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gewinnt im Fußball immer mehr Einfluss, Staatspräsident Xi Jinping gilt als großer Fan und Förderer. Sein erklärtes Ziel ist, dass China Gastgeber einer WM und schließlich auch Weltmeister wird. Wegen der Menschenrechtslage in China macht sich Infantino keine Sorgen. "Jeder kann sagen, was er will", sagte der 49-Jährige: "Wir versuchen, Fußball als Katalysator für Positives und niemals für Negatives einzusetzen."

FC Bayern: Bayern Münchens Weltmeister Lucas Hernandez ist am Donnerstag erfolgreich am rechten Sprunggelenk operiert worden. Der Franzose hatte beim 3:2 (1:1) des Fußball-Rekordmeisters bei Olympiakos Piräus in der Champions League eine Teilruptur des Innenbandes erlitten und wird womöglich bis Jahresende ausfallen. Die Münchner teilten mit, dass der Eingriff in Murnau bei Dr. Johannes Gabel erfolgt sei. Nach dem Kreuzbandriss von Abwehrchef Niklas Süle ist Hernandez' Ausfall der zweite längerfristige Verlust in der Defensive des FC Bayern.

FC Liverpool: Während des Auswärtsspiels des Champions-League-Siegers beim KRC Genk (4:1) in der Königsklasse haben Gäste-Fans am Mittwoch ein verunglimpfendes Plakat von Liverpool-Stürmer Divock Origi aufgehängt. Das Banner, das im Auswärtsbereich hing, zeigte den Belgier nackt in einer Fotomontage neben dem Champions-League-Pokal.

Der FC Liverpool verurteilte das Plakat. "Um klar zu sein: Das verwendete Bild hält rassistische Stereotype aufrecht. Das ist komplett inakzeptabel", teilte der Verein in einer Stellungnahme mit: "Wir haben schnell gehandelt, um das Banner zu entfernen und arbeiten nun mit den örtlichen Behörden und den Angestellten im Stadion von Genk, um die Verantwortlichen zu identifizieren." Liverpools deutscher Teammanager Jürgen Klopp gab zu verstehen, dass er das Banner nicht gesehen und dem Klub-Statement "nichts hinzuzufügen" habe.

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