Vollgas geben liegt in seiner Natur. Wenn Johannes Vetter wirft, dann nicht nur mit 90 Prozent seiner Kraft oder Schnelligkeit. Alles muss raus. Seinen Trainer bringt er damit manchmal auf die Palme, weite Würfe hinterlassen Spuren am Körper, noch dazu, wenn er sie in Serie abfeuert wie in dieser Saison: Die sieben weitesten in der Welt gehen dieses Jahr auf das Konto des 28-Jährigen, alle über 90 Meter. "Es ist gerade so, als würde ich die zum Frühstück essen", sagte Vetter vor ein paar Monaten, "man muss ein bisschen aufpassen." Das galt auch für die eigenen Gedanken, denn Unwägbarkeiten gibt es immer. Und eine davon hat ihn am Samstag in Tokio tatsächlich erwischt.
Speerwerfer Johannes Vetter:"Es ist zum Kotzen"
Als größte Goldhoffnung der deutschen Leichtathleten und mit einer enormen Siegesserie reiste Johannes Vetter nach Tokio. Doch im Finale wirft ihn der rutschige Belag aus der Bahn, Platz neun. Er schimpft - und wirkt doch erstaunlich gefasst.
Von Saskia Aleythe, Tokio
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