Leichtathletik:Issinbajewa springt nach WM-Blamage Weltrekord

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In Berlin war die Enttäuschung groß, doch nur elf Tage nach der WM springt Jelena Isinbajewa ihren 27. Weltrekord - und stiehlt Usain Bolt in Zürich die Show.

Elf Tage nach ihrem WM-Desaster von Berlin hat Jelena Issinbajewa mit ihrem 27. Weltrekord Jamaikas Sprint-Star Usain Bolt in Zürich die Show gestohlen. Gleich im ersten Versuch steigerte die Russin ihre Bestmarke vom Olympiasieg 2008 in Peking um einen Zentimeter auf 5,06 m. Ihren letzten Rekord hatte die 27-Jährige, die in Berlin an der Anfangshöhe gescheitert war, am 15. Februar dieses Jahres mit ihrem ersten 5-m-Sprung in der Halle 5 aufgestellt. In Zürich ließ sie Polens Weltmeisterin Anna Rogowska (4,76) keine Chance.

Der 27. Weltrekordsprung: Jelena Issinbajewa. (Foto: Foto: dpa)

Sechs Tage nach seinem dritten WM-Gold von Berlin war zuvor Usain Bolt der gefeierte Held. Vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Letzigrund begnügte sich Jamaikas Leichtathletik-Star beim sechs Millionen Euro teuren Golden-League-Meeting mit dem Sieg in 9,81 Sekunden. "Ich bin müde, noch zwei, drei Rennen, dann ist die Saison gelaufen", meinte der 23-Jährige, der in Berlin den Weltrekord auf phantastische 9,58 Sekunden gesteigert hatte. Nur sechsmal in seiner Karriere war er schneller als diesmal in Zürich.

Hinter Bolt, der am Vortag angekündigt hatte, er wolle auch einmal einen Versuch im Weitsprung starten, wurde Ex-Weltrekordler Asafa Powell (ebenfalls Jamaika) in 9,98 Zweiter. Bolt wird wahrscheinlich am Freitag kommender Woche bei der letzten Station der Golden League in Brüssel auf den 100-m-WM-Zweiten Tyson Tyson Gay (USA) treffen. In Zürich musste Bolt nach zwei Metern Rückstand noch Jamaikas Staffelsieg in 37,70 gegen die USA aus dem Feuer reißen.

Keine Revanche für Wariner

Über 400 m misslang Jeremy Wariner die WM-Revanche gegen Olympiasieger LaShawn Merritt (beide USA). Der Weltmeister von Berlin, der vor einem Jahr in Zürich seine Siegesserie (10 Finals) begonnen hatte und nicht mehr abreisen ließ, lag in 44,21 Sekunden zwei Meter vor Wariner, dem zweifachen Weltmeister und Athen-Olympiasieger.

Kerron Stewart hat als einzige die Chance auf ihren Anteil am 1-Million-Dollar-Jackpot der Golden League im fünften von sechs Saisonrennen verspielt. Die Jamaikanerin wurde über 100 m in 11,04 Zweite beim Sieg der WM-Dritten Carmelita Jeter (USA) in 10,86.

Weltmeisterin Ann Fraser (Jamaika) landete in 11,10 nur auf Rang vier. Nur Neunte wurde in 11,45 Verena Sailer (Mannheim), den gleichen Platz belegte Carolin Nytra (Bremen) in 13,14 über 100 m Hürden.

Neben Issinbajewa und Äthiopiens Langstrecken-Star Kenenisa Bekele, der die 5.000 m in guten 12:52,33 Minuten gewann, blieb auch 400-m-Weltmeisterin Sanya Richards im Jackpot. Die Amerikanerin siegte in Jahres-Weltbestzeit von 48,94 Sekunden. Als Zweite unterbot auch 200-m-Weltmeisterin Allyson Felix (ebenfalls USA) in 49,83 die 50-Sekunden-Barriere.

Geschlagene Weltmeister

Eine Woche nach ihrem WM-Bronze von Berlin landete Hallen-Europameisterin Ariane Friedrich (LG Frankfurt) - wie Silke Spiegelburg mit 4,61 m im Stabhochsprung - nur auf Rang vier. Hochsprung-Siegerin wurde wie bei der WM die Kroatin Blanka Vlasic mit 2,01 m, dahinter landete auch die Russin Anna Tschitscherowa (1,98) wieder auf dem Silberrang. Vor Friedrich, die ihren 26. Zwei-Meter-Wettkampf verpasste, schob sich mit 1,98 m noch die Amerikanerin Chaunte Howard.

Geschlagene Weltmeister waren in Zürich neben Rogowska und Fraser auch Mbulaeni Mulaudzi (Südafrika) über 800 m, Yusuf Kamel (Bahrain) über 1500 m und Ryan Brathwaite (Barbados) über 110 m Hürden. Jahres-Weltbestmarken erzielten wie Sanya Richards auch Jamaikas Hürden-Weltmeisterin Ann Foster-Hylton in 12,46 Sekunden und Norwegens Olympiasieger und Weltmeister Andreas Thorkildsen mit glänzenden 91,28 im Speerwurf.

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