Leichtathletik:IAAF-Chef Coe verteidigt WM-Vergabe nach Doha

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Doha (dpa) - IAAF-Chef Sebastian Coe hat die Vergabe der 17. Leichtathletik-Weltmeisterschaften ins heiße Golf-Emirat Katar verteidigt und jegliche Kritik an den Titelkämpfen in Doha vermieden.

"Die einhellige Meinung war, dass das Projekt-Management hier großartig war. Man war einhellig der Meinung, dass die Konditionen hier beinahe perfekt sind", sagte der Präsident des Weltverbandes in einem ARD-Interview. "Eine Weltmeisterschaft hier auszutragen, geht nicht ohne Herausforderungen. Das System hat gut funktioniert."

Für den Sport sei es wichtig, "dass wir die Leichtathletik beliebter und bekannter machen. Und zwar weltweit. Wir bringen diese Sportart überall da hin, wo sie gut ankommen kann. Und wir sehen es ja hier: ein tolles Land für die Leichtathletik", betonte der Olympiasieger. Coe: "Das ist hier Sportart Nummer eins, hier wurde viel investiert."

Zur Kritik zahlreicher Athleten an den äußeren Bedingungen - wie der großen Hitze außerhalb des Stadions - sagte Coe: "Nein, nein, es waren überhaupt nicht viele!"

Die Kritik vieler Athleten betraf vor allem die Nacht-Entscheidungen in der City im Marathon und Gehen, die bei gut 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 75 Prozent stattfanden. Dagegen herrschten im temperierten Khalifa-Stadion bei etwa 25 Grad gute Bedingungen für Leichtathletik-Wettbewerbe.

Die Organisatoren haben nach der vehementen Kritik an der vor allem an den ersten Tagen der Leichtathletik-WM geringen Zuschauerzahl im Khalifa-Stadion von Doha offizielle Besucherzahlen präsentiert. Ausverkauft war laut der am Sonntag veröffentlichten Statistik die WM-Arena nur beim Hochsprung-Triumph des katarischen Lokalmatadors Mutaz Barshim. Seinen Gold-Gewinn sahen am vergangenen Freitag 42.800 Zuschauer.

Die geringste Auslastung gab es mit 7266 besetzten Sitzplätzen am dritten WM-Tag, an dem das 100-Meter-Finale der Frauen über die Bühne gegangen war. Auch das Interesse am Sieg des USA-Sprinters Christian Coleman über 100 Meter hielt sich mit 11.342 Zuschauern in Grenzen. Für Montag bis Donnerstag weist die Statistik eine steigende Besucherresonanz von 16.500 bis 31.700 Zuschauer auf. Der WM-Veranstalter hatte nach dem zunächst geringen Zuspruch auch mit freiem Eintritt Besucher ins gut gekühlte Khalifa-Stadion gelockt.

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