Leichtathletik:Freimuth gibt wieder auf

Leichtathletik: Mehrkampf-Meeting in Götzis

Nicht weit genug gekommen: Zehnkämpfer Rico Freimuth setzt sein Comeback in Götzis erst einmal in den Sand.

(Foto: Peter Rinderer/dpa)

Siebenkämpferin Carolin Schäfer und Zehnkämpfer Niklas Kaul erfüllen in Götzis die WM-Norm.

Der Zehnkämpfer Niklas Kaul (Mainz) hat beim prestigeträchtigen Mehrkampfmeeting in Götzis das Siegerpodest knapp verpasst. Der 21-Jährige, EM-Vierter von Berlin 2018, wurde mit persönlicher Bestleistung von 8336 Punkten Vierter und erfüllte damit die Norm von 8200 Zählern für die WM in Doha/Katar (27. September bis 6. Oktober). Den Sieg holte sich zum vierten Mal in Serie der Kanadier Damian Warner mit 8711 Punkten, womit er den vorläufigen Weltmaßstab für diese Saison setzte. Der WM-Dritte Kai Kazmirek (Neuwied/8224) wurde Sechster, knapp vor dem Ulmer Tim Nowak (8209), der die WM-Norm auch noch überbot.

Im Siebenkampf der Frauen landete Carolin Schäfer (Frankfurt) mit 6426 Punkten ebenfalls auf Platz vier. "Im Endeffekt bin ich jetzt richtig stolz", sagte die WM-Zweite, die sich mit ihrer Leistung für Doha qualifizierte. Die 21 Jahre alte Sophie Weißenberg (Neubrandenburg) wurde Achte mit einer persönlichen Bestleistung von 6293 Punkten, verpasste die WM-Norm damit aber um sieben Zähler. Den Sieg holte sich die EM-Zweite Katarina Johnson-Thompson aus Großbritannien überlegen mit 6813 Punkten, einer Weltjahresbestleistung und persönlichen Bestmarke.

Weltrekordhalter und Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich) war bei den Männern ebenso wie Europameister Arthur Abele (Ulm) nicht am Start. Abele setzt nach einer Pause wegen Fußproblemen ganz auf die WM-Qualifikationsmöglichkeit Ende Juni in Ratingen. Bei den Frauen steigt die Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien erst Ende Juni in die Saison ein. Der Olympia-Dritte Warner, der zum insgesamt fünften Mal in Götzis triumphierte, hatte gleich zum Auftakt für Aufsehen gesorgt. Der 29-Jährige rannte 10,12 Sekunden über 100 Meter, nie zuvor war ein Athlet in einem Zehnkampf über die kurze Sprintstrecke schneller gelaufen.

Das Comeback des WM-Zweiten Rico Freimuth (Halle/Saale) missglückte hingegen völlig, der 31-Jährige gab am Samstag bereits nach der dritten Disziplin auf, dem Kugelstoßen. Nach für ihn enttäuschenden 13,19 Metern verließ Freimuth wortlos das Stadion. Bereits zuvor im Weitsprung hatte sich angedeutet, dass er nicht in bester Verfassung war. Nach zwei ungültigen Versuchen kam er bei seiner dritten und letzten Chance bloß auf 6,99 Meter - schon das dürfte seinen Ansprüchen nicht genügt haben. Freimuth war bereits im Vorjahr in Götzis vorzeitig ausgestiegen, damals nach sieben Disziplinen, wegen "mentaler Müdigkeit", wie er erklärte. Der Student nahm sich eine Auszeit und verpasste dadurch die Heim-EM in Berlin. Er will es aber in diesem Jahr zur WM nach Doha schaffen.

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