Speerwurf-Zweiter de Zordo: Tero Pitkämäki aus Ilmajoki hat es gleich gesagt. Passt auf den deutschen Linkshänder auf, hat der frühere Weltmeister zu den finnischen Journalisten gesagt, denn am Montjuic bläst der Wind günstig für Linkshänder. Und was passiert? Matthias de Zordo, 22, Linkshänder aus Saarbrücken, Sportsoldat, früherer Handballer, lässt sich im Speerwurf-Finale nur mit Mühe und 88,37 Metern von Norwegens Olympiasieger Andreas Thorkildsen auf Platz zwei verweisen. 87,71 Meter wirft Matthias de Zordo, über drei Meter weiter als bei seiner bisherigen Bestleistung von 84,38, die er Anfang Juni in Schönebeck aufgestellt hatte. "Ich kann's nicht glauben", sagt er, aber wenn de Zordo seine Erkenntnisse von Schönebeck bedenkt, kann er es irgendwie doch glauben: "Weil ich da die Speere schon sehr verkantet habe und sie nicht richtig geradeaus geflogen sind." Außerdem: Hatte er nicht erst im Juni bei der Team-EM Thorkildsen geschlagen? War er nicht 2007 U20-Europameister? Sein Heim- und Bundestrainer Boris Henry, einst selbst Weltklasse-Speerwerfer, hat de Zordos Talent - seinen schnellen Arm, seine instinktive Finesse beim Wurf - jedenfalls schon vor Jahren als erstklassig eingeschätzt. Für viele kam de Zordos EM-Erfolg überraschend, in Wirklichkeit war er eine früh erfüllte Prophezeiung. Wobei Matthias de Zordo Pitkämäkis Meinung nicht teilt, wonach der Wind am Montjuic für Linkshänder günstiger wehe. Denn: "Thorkildsen, Rechtshänder, hat ja auch weit geworfen."