Leichtathletik:Eine Sperre fällt, eine andere bleibt

Leichtathletik: Klarer Kurs: WA-Präsident Sebastian Coe ist mit seiner Haltung gegenüber Russland seit Jahren durchaus eine Ausnahme im Weltsport.

Klarer Kurs: WA-Präsident Sebastian Coe ist mit seiner Haltung gegenüber Russland seit Jahren durchaus eine Ausnahme im Weltsport.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Russlands Anti-Doping-Kampf in der Leichtathletik sei wieder glaubwürdig, urteilt der Weltverband. Trotzdem bleiben die Athleten des Landes international gesperrt.

Leichtathleten aus Russland sowie aus Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges weiterhin nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Das hat das Council des Weltverbands World Athletics (WA) entschieden. Die Suspendierung des nationalen russischen Verbandes Rusaf wegen staatlich abgeschirmten Dopings wurde indes nach mehr als sieben Jahren aufgehoben. Der russische Verband erhielt 35 Auflagen, die in den kommenden drei Jahren eingehalten werden müssen.

Rune Andersen, Leiter der Russland-Taskforce der WA, erklärte, er sei zufrieden mit der "neuen Kultur der guten Führung und der Nulltoleranz gegenüber Doping in der gesamten Organisation". Russland war im November 2015 wegen systematischen Dopings gesperrt worden. Seitdem wurde nur einzelnen russischen Athletinnen und Athleten nach Prüfung eine Starterlaubnis als neutrale Sportler erteilt.

Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verlängerte WA eine separate Sperre. "Der Tod und die Zerstörung", die die Welt seit dem Angriff auf die Ukraine vor rund einem Jahr erleben mussten, "einschließlich des Todes von 185 Athleten, haben meine Entschlossenheit in dieser Angelegenheit nur noch verstärkt", sagte WA-Präsident Sebastian Coe. Damit stellt sich sein Verband gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC). Dieses arbeitet daran, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter Voraussetzungen wieder zuzulassen. Am kommenden Dienstag könnte das IOC entsprechende Empfehlungen für die Weltverbände verabschieden.

Startverbot für Transgender-Athletinnen

Der Weltverband beschloss außerdem, Transgender-Athletinnen, die eine männliche Pubertät durchlaufen haben, nicht mehr für Weltranglisten-Wettkämpfe in der Frauenkategorie zuzulassen - unabhängig von ihrem aktuellen Testosteronspiegel. Vor der Entscheidung habe sich der Verband mit verschiedenen Interessenvertretern, darunter mit 40 nationalen Verbänden, dem IOC und Trans-Gruppen, intensiv beraten. "Die Mehrheit der Befragten erklärte, dass Transgender-Athleten nicht in der weiblichen Kategorie antreten sollten", sagte Coe: "Viele sind der Meinung, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass Transfrauen keine Vorteile gegenüber biologischen Frauen haben."

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