Leichtathletik:DLV verpasst Christoph Harting einen Denkzettel

Leichtathletik - DM

Vorerst nicht für den WM-Kader nominiert: Christoph Harting.

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Der Diskuswerfer hatte sich abfällig über die deutschen Meisterschaften geäußert und gehört nun vorerst nicht dem WM-Kader an. Andy Murray gibt bereits nächste Woche sein Einzel-Comeback, Alexander Zverev verliert im Viertelfinale von Montreal.

Meldungen im Überblick

Leichtathletik: Diskus-Olympiasieger Christoph Harting ist bisher nicht für die Weltmeisterschaften vom 27. September bis 6. Oktober in Doha/Katar nominiert. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Freitag mitteilte, sind dagegen aktuell 39 Athleten für das WM-Aufgebot ausgewählt. Im Diskuswerfen der Männer sind bisher nur der deutsche Meister Martin Wierig und David Wrobel (beide Magdeburg) nominiert worden.

Die Nichtberücksichtigung von Harting erfolgte einen Tag nach einem Gespräch, das DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska nach dessen despektierlichen Aussagen bei den deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Berlin angekündigt hatte. "Es war ein sehr offener und kritischer Dialog, über deren Inhalt wir Vertraulichkeit vereinbart haben", sagte Gonschinska der Deutschen Presse-Agentur. Man werde weiter "eine enge Kommunikation" mit Athlet und Trainer pflegen und den Zeitraum bis zum Nominierungsschluss am 6. September für die WM nutzen. "Danach werden wir uns darstellen", so Gonschinska. Mit 66,01 Meter hat Harting die WM-Norm erfüllt.

Angeführt wird das bisherige Aufgebot von Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die mit 7,16 Metern die aktuelle Weltrangliste anführt, und Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen), die bei den deutschen Meisterschaften einen deutschen Rekord über 5000 Meter lief. Gleich vier Medaillenanwärter kann der DLV im Speerwerfen bei der WM an den Start schicken. Weltmeister Johannes Vetter (Offenburg) hat als Titelverteidiger eine Wildcard. Hinzu kommen Andreas Hofmann (Mannheim), Thomas Röhler (Jena) und Bernhard Seifert (SC Potsdam). Alle vier nominierten Werfer bringen Bestleistungen zwischen 89 und 95 Metern mit.

Tennis, Alexander Zverev: Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev ist beim Masters-Turnier in Montreal im Viertelfinale ausgeschieden. Der 22-Jährige unterlag am Freitag Karen Chatschanow 3:6, 3:6. Der Russe verwandelte nach 1:14 Stunden seinen Matchball. Es war im vierten Duell die zweite Niederlage für den Weltranglisten-Siebten Zverev. Der Hamburger hatte das Turnier in Kanada 2017 gewonnen und sich in diesem Jahr durch zwei Siege bis ins Viertelfinale des mit 6,3 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Turniers gespielt.

Tennis, Andy Murray: Der frühere Weltranglisten-Erste Andy Murray gibt ein unerwartet frühes Comeback im Tennis-Einzel. Der 32 Jahre alte Brite tritt mit einer Wildcard in der kommenden Woche beim Masters-Turnier in Cincinnati an, wie er am Freitagabend auf seiner Facebook-Seite ankündigte. Nach einem Auftritt mit der US-Amerikanerin Serena Williams im Mixed-Wettbewerb von Wimbledon im Juli hatte der dreimalige Grand-Slam-Sieger noch gesagt, dass er wenig Hoffnung auf eine baldige Rückkehr im Einzel habe. Zuletzt war er nur im Doppel oder Mixed angetreten. Murray hatte mit langwierigen Hüftbeschwerden zu kämpfen. Im Januar hatte der Schotte sogar befürchtet, seine Karriere beenden zu müssen. "Ich würde es lieben zu spielen", sagte Murray, er müsse jedoch mit Weitsicht planen. "Ich möchte nicht noch eine große Operation in ein paar Jahren durchmachen müssen. Ich muss sichergehen, dass die, die ich hatte, so lange wie möglich Wirkung zeigt." Das Hartplatz-Turnier in Cincinnati gilt auch als Vorbereitung auf die US Open in New York. Das letzte Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison beginnt am 26. August.

Fußball, Spanien: Im Streit um Freitags- und Montagsspiele im spanischen Fußball ist anderthalb Wochen vor dem Start der Primera Division ein erstes Urteil gefallen. Die Montagsspiele werden abgeschafft, Freitagsspiele dürfen hingegen weiterhin stattfinden. Zu diesem Beschluss kam Andres Sanchez, Richter der 2. Handelskammer in Madrid, am Freitag. Die Liga kündigte nur kurze Zeit nach der Verkündung an, das Urteil nicht anzuerkennen und entsprechend Einspruch einzulegen. Die Entscheidung war am Mittwoch nach einer vierstündigen Anhörung vor einem Handelsgericht in Madrid mit Vertretern von La Liga und dem Fußball-Verband RFEF zunächst vertagt worden.

RFEF-Präsident Luis Rubiales hatte nach der Spielplan-Bekanntgabe durch La Liga im Juli erklärt, dass Punktspiele an Freitagen und Montagen nur mit Einverständnis des Verbandes angesetzt werden könnten und einen alternativen Plan veröffentlicht. Die Liga setzte sich mit Verweis auf TV-Verträge zur Wehr. Demnach kommt es am kommenden Freitag zum planmäßigen Liga-Auftakt zwischen Athletic Bilbao und Titelverteidiger FC Barcelona (21 Uhr/DAZN). Die für Montag geplanten Spiele zwischen Aufsteiger RCD Mallorca und SD Eibar sowie Betis Sevilla und Real Valladolid müssen dagegen erst einmal vorverlegt werden. Auch in Deutschland waren die ungeliebten Montagsspiele in die Kritik geraten. Die Bundesliga beschloss Ende November die Abschaffung ab der Saison 2021/22, auch in der 2. Bundesliga wird es dann keine Montagsspiele mehr geben.

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