"Ehrenvoll", "fabelhaft", "beherzt": Als das Märchen von Leicester City sein schmerzhaftes, aber versöhnliches Ende gefunden hatte, schlug dem Champions-League-Neuling eine letzte Welle der Sympathie entgegen. "Ins Leben als Leicester-Fan kehrt wieder Normalität ein", schrieb der frühere Nationalspieler Gary Lineker bei Twitter. Zwar reichte das 1:1 gegen Atlético Madrid nach dem 0:1 im Hinspiel nicht für das Halbfinale, doch Lineker bezeichnete den Ausflug des Underdogs auf die große Bühne stellvertretend für die trauernden Fans als "bloody brilliant fun", einen "verdammt großartigen Spaß".
Nun, rund elf Monate nach der Sensationsmeisterschaft, droht Leicester wieder im Mittelmaß zu versinken, denn in der Premier League ist der Klub längst nicht mehr spitze. Doch mit ihrem vorerst letzten couragierten Auftritt in der Königsklasse rannten, grätschten und kämpften sich die Foxes noch einmal in die Herzen der Fans. "Ich bin enttäuscht, ausgeschieden zu sein. Aber ich bin auch immens stolz", sagte Teamchef Craig Shakespeare.
Madrids Coach Diego Simeone stimmte in den Lobgesang auf den Außenseiter ein, nachdem er Jamie Vardy und Co. voller Respekt in den Arm genommen hatte: "Ich spüre Emotion und Stolz nach diesem unheimlich schwierigen Duell."