Süddeutsche Zeitung

Lehmanns Karriere:Viele Karten, eine Fehde, ein Handschlag

Er traf als erster Bundesligatorwart aus dem Feld heraus, sah so viele Karten wie kaum ein anderer Schlussmann und fuhr mit der S-Bahn nach Hause, als er ausgewechselt wurde. Lehmanns Karriere in Bildern.

Die Karriere von Jens Lehmann begann beim FC Schalke. Nach Jugendjahren bei Schwarz-Weiß Essen unterschrieb er mit 17 Jahren seinen ersten Vertrag bei den Königsblauen. Elf Jahre stand er in Diensten der Schalker, und von Beginn an ging es steil nach oben: Schon in seinem zweiten Jahr wurde er Stammkeeper - und sollte es auch über die meiste Zeit bleiben.Foto: dpa

Einen Rückschlag musste er aber in der Spielzeit 1993/94 hinnehmen, als Jörg Berger (im Bild) Trainer in Gelsenkirchen war. Als Schalke mit Lehmann im Tor am zwölften Spieltag gegen Leverkusen zur Pause 0:3 zurücklag, forderten die Schalker Fans die Auswechslung von Lehmann - Berger reagierte und brachte zur Pause Ersatztorwart Holger Gehrke für Lehmann, der in der Pause mit der S-Bahn nach Hause fuhr.Foto: dpa

Der größte Erfolg in seiner Zeit bei Schalke war der Gewinn des Uefa-Pokals 1997. Im Finale des Uefa-Pokals setzte sich Schalke im Elfmeterschießen gegen Inter Mailand durch, Lehmann parierte einen Elfmeter.Foto: dpa

Ein Eintrag in die Fußball-Geschichtsbücher gelang Jens Lehmann am 19. Dezember 1997. Als erster Torwart in der Bundesliga-Historie gelang ihm ein Treffer aus dem Feld - ausgerechnet gegen den Klub, zu dem er nach einem einjährigen Gastspiel beim AC Mailand wechseln sollte: Schalkes Erzrivalen Borussia Dortmund.Foto: Imago

Nach diesem Wechsel hatte Lehmann im Westen der Republik nur noch wenige Freunde. Die Fans von Schalke 04 schmähten ihn als "Judas", weil er zum Erzrivalen ging; die Fans von Borussia Dortmund akzeptierten ihn anfangs nicht, weil er vom Erzrivalen kam.Foto: Imago

Lehmann trug sich nicht nur mit seinem Feldtor in die Bundesliga-Geschichte ein, sondern auch mit seinen vielen Karten. Er kassierte insgesamt 33 gelbe sowie je zwei gelb-rote und rote Karten. In der laufenden Saison hatte er schon nach zwölf Spieltagen vier Mal den gelben Karton gesehen - so oft wie noch nie ein anderer Bundesliga-Torwart zuvor.Foto: Getty

In einem seiner fünf Jahre für den FC Arsenal, wo er vor seinem Stuttgart-Engagement von 2003 bis 2008 das Tor hütete, erhielt er gar acht Verwarnungen, und in seinem wohl wichtigsten Spiel für die Engländer fiel er ebenfalls mit einem Foul auf: Im Champions-League-Finale 2006 gegen Barcelona wurde Lehmann nach einer Notbremse früh vom Platz gestellt - Arsenal verlor 1:2.Foto: dpa

Mit seiner aufbrausenden Art (hier gegen den damaligen Leverkusener Angreifer Ulf Kirsten) machte er sich keine Freunde und erinnerte oftmals an seinen größten Kontrahenten ...Foto: ddp

... im Kampf ums Nationaltor, Bayern Münchens Schlussmann Oliver Kahn. Vor der WM 2006 lieferten sich Lehmann und Kahn eine wochen- ja monatelange Fehde um die Nummer eins - mit besserem Ausgang für Lehmann.Foto: ddp

Während der WM 2006 erlebte die Fußballwelt eine Versöhnungsgeste der beiden erbitterten Rivalen. Vor dem Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Argentinien drückte Kahn Lehmann die Hand und wünschte ihm viel Glück, Lehmann hielt daraufhin zwei Elfmeter.Foto: dpa

Handschlag, der zweite: Mit einem Abstand von zwei Jahren lässt sich über die Fehde von 2006 natürlich schmunzeln. Hier treffen sich Lehmann und Kahn bei einem Jahresrückblick 2008.Foto: ddp

Mit der Nationalmannschaft wurde Lehmann bei der WM 2006 schließlich Dritter, zwei Jahre später verlor er mit der Nationalelf bei der EM erst im Finale gegen Spanien.Foto: AFP

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