Karriere von Laura Dahlmeier:Siegen bis zur Erschöpfung

Siebenfache Weltmeisterin, doppelte Olympiasiegerin: Laura Dahlmeier ist eine der erfolgreichsten deutschen Sportlerinnen, nun hört sie mit 25 Jahren auf. Ihre Karriere in Bildern.

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Laura Dahlmeier

Quelle: dpa

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Mit sieben Jahren begann Laura Dahlmeier mit dem Biathlon, sie gewann zweimal Olympia-Gold und war sieben Mal Weltmeisterin, mit nur 25 Jahren gibt sie nun ihr Karriereende bekannt. Eine der erfolgreichsten Sportlerinnen des Landes hört damit auf. Ein Rückblick auf ihre Laufbahn.

IBU Biathlon World Cup - Men's and Women's Sprint

Quelle: Getty Images

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Dahlmeier reißt sich nicht um Presse- und Fototermine, drängt sich nicht in die Öffentlichkeit. Man kennt sie eher so: konzentriert und verbissen, den Blick nach vorn gerichtet - meist mit der leeren Strecke vor sich.

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Ihre erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft holte Dahlmeier 2015 im finnischen Kontiolahti. In der Verfolgung über zehn Kilometer wurde die damals 22-Jährige Zweite. Ihre erste Goldmedaille jedoch ...

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... sollte nicht lange auf sich warten lassen: Zusammen mit Franziska Hildebrand, Franziska Preuss and Vanessa Hinz gewann sie die Staffel und stand 2015 somit zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft ganz oben auf dem Treppchen.

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Ein Jahr später, bei den Weltmeisterschaften in Oslo, wurde es nichts mit dem Staffel-Gold: Die deutschen Frauen landeten lediglich auf dem dritten Platz. Dafür wurde es endlich etwas mit Dahlmeiers erstem Einzel-Erfolg. Ihr Kampfgeist verhalf ihr im Verfolgungsrennen in der Holmenkollen Ski Arena zu Gold. Sichtlich glücklich und erleichtert fuhrt sie damals über die Ziellinie, nur um danach ...

Biathlon World Championships - Mass Start

Quelle: Hendrik Schmidt/dpa

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... völlig erschöpft aber glücklich im Zielbereich zusammenzubrechen. Denn auch das ist eine klassische Dahlmeier: Anstatt nach dem Erfolg zuerst zu feiern und ausgelassen ihre Teamkolleginnen zu herzen, bricht sie nach den Rennen regelmäßig zusammen und verharrt teils minutenlang auf dem Boden. Kaum einer Athletin ist die Verausgabung derart anzusehen - Dahlmeier pusht sich aber immer wieder zu grandiosen Leistungen.

Laura Dahlmeier

Quelle: dpa

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Das beste Jahr ihrer Karriere sollte allerdings das folgende werden: Bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen gewann Dahlmeier 2016 Gold in der Verfolgung, im Einzel, im Massenstart, sowie der Damen- und Mixed-Staffel. Hinzu kam eine Silbermedaille im Sprint. Mit dieser Sammlung an Edelmetall ist Dahlmeier die erfolgreichste Teilnehmerin an einer einzelnen Biathlon-Weltmeisterschaft überhaupt.

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Breit grinsend stand Dahlmeier nach ihrem Sieg über 12,5 Kilometer Massenstart auf dem Podest. Nur Minuten vorher hatte sie, wie könnte es anders sein, umringt von ihren Teamkolleginnen völlig erschöpft und nach Luft japsend am Boden gelegen.

'Sportler Des Jahres' Award 2017

Quelle: Alexander Hassenstein

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Nach einer solch fulminanten Saison war dieser Titel nur die konsequente Folge: Laura Dahlmeier wird zu Deutschlands "Sportlerin des Jahres 2017" gekürt.

Biathlon - Winter Olympics Day 1; Laura Dahlmeier Ziel Olympia Sprint

Quelle: Getty Images,

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Doch ausruhen konnte Dahlmeier sich nicht lange: Schließlich standen die Olympischen Spiele in Pyeongchang an. Und schon im ersten Rennen wurde wahr, wovon Dahlmeier schon als Kind geträumt hatte: Gold bei Olympia. Dank einer fehlerfreien Leistung am Schießstand gewann Dahlmeier den Sprint der Damen über 7,5 Kilometer und kam deutlich vor der Norwegerin Marte Olsbu und der Tschechin Veronika Vitkova auf den Plätze zwei und drei ins Ziel ...

Biathlon - Winter Olympics Day 1; Laura Dahlmeier Olympia nach Gold

Quelle: Getty Images

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... wie immer völlig erschöpft und wie immer am Ende ihrer Kräfte. "Es ist einfach unglaublich. Das ist wirklich ein Kindheitstraum, der für mich in Erfüllung geht. Ich habe so lange von diesem Tag geträumt", sagt Dahlmeier nach dem Rennen. Ganz genau konnte sie sich noch daran erinnern, wie sie früher in ihrem Kinderzimmer saß und vom Olympiasieg träumte. Und auch die Siegerehrung ...

Pyeongchang 2018 Winter Olympics

Quelle: REUTERS

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... hatte Dahlmeier schon dutzendfach durchgespielt. Sie stieg dann auf ihr Bett, riss die Arme nach oben - und so ähnlich sah das dann auch in Pyeongchang aus, halsbrecherischer Sprung inklusive.

Pyeongchang 2018 Winter Olympics

Quelle: REUTERS

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Gold in Pyeongchang: Es sollte nicht die einzige Medaille in dieser Farbe für sie bleiben. Schon einen Tag nach der Übergabe ging es für Dahlmeier wieder auf die Strecke, dieses Mal in der Verfolgung. Sie ging dank ihres herausragenden Sprint-Wettbewerbes mit 24 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Norwegerin Olsbu auf die Strecke - doch richtig gefährlich wurde ihr bald die Slowakin Anastasiya Kuzmina. In der dritten Runde zog sie an Dahlmeier vorbei, schoss dann jedoch im ersten Stehendschießen zwei Fehler. Dahlmeier hingegen blieb fehlerfrei und nach weiteren fünf von fünf Schüssen im Ziel beim vierten Schießen ging Dahlmeier mit über 30 Sekunden Vorsprung auf die Schlussrunde. Am Ende blieb ihr genug Zeit, um in aller Ruhe die Fahne einzusammeln und - Blick gen Himmel gerichtet - erneut als Siegerin über die Ziellinie zu gleiten.

Biathlon - Winter Olympics Day 6

Quelle: Getty Images

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Und die nächste Medaille sollte nicht lange auf sich warten lassen: Im Einzel über 15 Kilometer holte Dahlmeier Bronze - ihre dritte Medaille im dritten Rennen bei den Olympischen Spielen. Die 24-Jährige musste sich nach einem Schießfehler nur der fehlerfreien schwedischen Überraschungs-Olympiasiegerin Hanna Öberg und Anastasiya Kuzmina (2 Fehler) aus der Slowakei geschlagen geben.

BIATHLON Laura DAHLMEIER GER am 17 01 2019 während des IBU Biathlon World Cup 7 5 km Sprint F

Quelle: www.imago-images.de

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In der Gesamtwertung belegte Dahlmeier in der olympischen Saison den vierten Platz. Danach warteten die wohl schwierigsten Monate ihrer Karriere auf Dahlemeier. Sie dachte erstmals über das Auhören nach, musste tief in sich hinein hören, um die Frage beantorten zu können, ob sie weiter machen möchte, oder nicht. Sie entschied sich für ersteres. Ihr Körper bereitete ihr in der Vorbereitung immer wieder Probleme. Krankheiten hinderten sie am Traininieren; noch Ende September habe sie für eine Woche im Krankenhaus gelegen und nicht aufstehen können. Nur neun Rennen bestritt die 25-Jährige in der Saison 2018/2019. Darunter ein erster Platz in Antholz und ein letzter Platz in Ruhpolding. Dann stand die Weltmeisterschaft in Östersund an...

IBU Biathlon World Championships - Women's Sprint

Quelle: Bongarts/Getty Images

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... und diese begann schwierig. Wegen Fieber verpasste Dahlmeier die Mixed-Staffel. Doch am Tag danach blieb sie beim Schießen fehlerfrei und gewann beim Sprint die Bronzemedaille. Auch bei der Verfolgung holte sie Bronze. Es war die dreizehnte Medaille bei einer Weltmeisterschaft in Folge. Und es sollte die letzte sein...

Biathlon - WM Östersund

Quelle: dpa

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Am 17. Mai veröffentlicht Dahlmeier auf Facebook eine Erklärung: "Nach einer unfassbar harten Saison voller Höhen und Tiefen verspüre ich nicht mehr die hundertprozentige Leidenschaft, die für den Profisport erforderlich ist", schreibt sie: "Aus diesem Grund habe ich nach längerem Überlegen entschieden, meine aktive Biathlon-Karriere zu beenden." Eine der erfolgreichsten deutschen Sportlerinnen tritt ab. Mit nur 25 Jahren.

© SZ.de/vit/sonn/jbe/sgö/
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