WM-Qualifikation:Tränen bei Kuntz - Tore durch Schick, Kramaric und Malen

World Cup - UEFA Qualifiers - Group G - Latvia v Turkey

Stefan Kuntz gewann mit seinen Türken ganz knapp in Lettland.

(Foto: INTS KALNINS/REUTERS)

Gleich mehrere Bundesliga-Stürmer sind in den Spielen ihrer Länder erfolgreich. Beim neuen Nationaltrainer der Türkei brechen nach einem Drama in der 99. Minute die Emotionen durch.

Stefan Kuntz fuchtelte wild mit den Armen, bangte lange, jubelte dann doch - und war gar zu Tränen gerührt. In der neunten Minute der Nachspielzeit sorgte Burak Yilmaz für den ersten Sieg der Türkei unter ihrem neuen Trainer und den Gefühlsausbruch bei Kuntz. Per Foulelfmeter nach Videoanalyse sicherte der Routinier am Montagabend den 2:1 (0:0)-Erfolg und damit einen Funken Hoffnung auf die WM-Teilnahme.

Durch den Erfolg bleibt die Türkei an Norwegen dran. Zwei Zähler liegen sie hinter den zweitplatzierten Skandinaviern. Im direkten Duell hatte Kuntz sich bei seinem Debüt mit einem 1:1 begnügen müssen. Die Kritik der türkischen Presse ließ nicht lange auf sich warten. Die Sportzeitung Fanatik hatte getitelt: "Die deutsche Impfung hat nicht gewirkt."

Noch nervöser dürften Fans und Journalisten gewesen sein, als Merih Demiral nach 70 Minuten ein Eigentor unterlief. Serdar Dursun leitete die Aufholjagd ein (75.). Die Türkei rannte in der Schlussphase ununterbrochen an, während das Heimteam mit allen Mitteln versuchten, das Remis über die Zeit zu bringen. Allerdings gingen sie dabei nicht immer fair zu Werke. Ein vermeintliches Handspiel wurde noch nicht sanktioniert. Aber nach einem Foul von Kaspars Dubra schaute sich der Unparteiische Andreas Ekberg die Szene noch einmal an und entschied auf Elfmeter.

Yilmaz lief an und blieb eiskalt. Danach war Kuntz die Erlösung anzusehen. Aufgelöst lief er hin und her, wischte sich immer wieder die Tränen aus den Augen, eher er von seinem Funktionsteam beglückwünscht wurde. Die Türkei hat die Qualifikation für die WM 2022 in Katar nicht mehr in der eigenen Hand. Gegen Gibraltar am 13. November und in Montenegro am 16. November sind Siege Pflicht, um bei einem Patzer der Norweger doch noch in die Playoffs zu kommen.

Die Niederlande ließen derweil gegen den Fußball-Zwerg Gibraltar nichts anbrennen. Virgil van Dijk (9.) und Memphis Depay (21./45.+3, Handelfmeter) brachten das Team von Bondscoach Louis van Gaal schon zur Pause auf Kurs. Denzel Dumfries (48.), Arnaut Danjuma (75.) und der Dortmunder Donyell Malen (86.) sorgten für das standesgemäße Ergebnis. Norwegen holte derweil auch ohne den verletzten Ausnahmestürmer Erling Haaland von Borussia Dortmund den eminent wichtigen Sieg gegen Montenegro und bleibt auf dem Play-off-Platz. Mohamed Elyounoussi erlöste die Gastgeber mit seinen Treffern in der 29. und 90. Minute.

Einen Wechsel an der Tabellenspitze gab es in der Gruppe H. Russland überholte Kroatien. Die Russen gewannen mit 2:1 (2:1) in Slowenien und Kroatien kam daheim gegen die Slowakei nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus, obwohl Andrej Kramaric von der TSG 1899 Hoffenheim nach sechs Länderspielen ohne Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen hatte (25.). Bereits zuvor trennten sich Zypern und Malta 2:2 (1:0). Der Führende der Gruppe E, Belgien, war am Sonntag noch in der Nations League im Einsatz gewesen und setzte deswegen noch einmal aus.

Dahinter bringt sich Wales dank eines 1:0 (1:0) in Estland in eine gute Ausgangslage. Zwar sind die Waliser noch Dritter. Aber Tschechien als Belgiens erster Verfolger hat ebenfalls elf Punkte auf dem Konto, jedoch auch eine Partie mehr absolviert. Bei den Tschechen traf beim 2:0 (1:0) bei Belarus unter anderem Patrick Schick vom Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen.

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