Als Toni Kroos ein paar Minuten vor Schluss den Rasen verließ, um Waldemar Anton den Platz zu überlassen, empfing ihn nicht nur der Applaus der Mitspieler, Trainer und Betreuer, sondern auch der Beifall der französischen Zuschauer. Wenn es nicht gegen die Etikette verstoßen hätte, dann hätte ihm wohl auch Didier Deschamps seine Anerkennung offenbart, und dies nicht bloß deswegen, weil die Franzosen am Samstagabend ein außerordentlich respektvoller und freundschaftlicher Gastgeber waren. Die Gedenkminute für die kürzlich verstorbenen deutschen Fußball-Legenden Franz Beckenbauer und Andreas Brehme und das Verhalten der knapp 60 000 Besucher drückten sowohl Hochachtung als auch Herzlichkeit aus, manchem weit gereisten, ständigen Begleiter der Nationalmannschaft war in diesem Moment feierlich zumute.
DFB-Team:Toni, der Große
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Was für eine Rückkehr: Beim 2:0 gegen Frankreich zeigt die Nationalelf ihr bestes Spiel seit Jahren. Das liegt maßgeblich an Toni Kroos - der von seinen Mitspielern mit Lob überschüttet wird und mit 34 Jahren so sehr als Chef auftritt wie selten zuvor.
Von Philipp Selldorf, Lyon
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