MeinungDie politisierte EM:Eine Bühne für Rechtsextreme und Provokateure

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Kommentar von Claudio Catuogno

Lesezeit: 2 Min.

Eine Szene, die auch bei einer EM niemand sehen will: Sloweniens Erik Janza (sitzend) wird von seinen Mitspielern abgeschirmt, während zahlreiche Becher und andere Gegenstände aus dem serbischen Fanblock auf den Rasen fliegen. (Foto: Wunderl/Beautiful Sports/Imago)

Kroaten gegen Serben, Serben gegen Albaner – in den EM-Stadien werden Kriegsverbrecher verherrlicht und Mordfantasien skandiert. Gelegentlich könnten die deutschen Behörden da ruhig genauer hinsehen und hinhören.

Die Drohung des serbischen Fußballverbandes, seine Mannschaft von der EM abzuziehen, haben sie bei der Uefa als das genommen, was sie wohl war: Empörungstheater für das Publikum daheim. Jovan Surbatovic, der Generalsekretär des Verbandes, hatte im heimischen Rundfunk eine Bestrafung des kroatischen und des albanischen Verbandes verlangt – „letztlich auch um den Preis, dass wir die Europameisterschaft nicht fortsetzen“. Serbien droht mit EM-Rückzug? Kaum hatte sich diese Ankündigung über den Kontinent verbreitet, war sie auch schon wieder einkassiert. Sie sei halt in der Emotion geäußert worden, sagte Surbatovic. Und schon ist man mittendrin im Problem.

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Schon in den 1980er-Jahren begann der jugoslawische Geheimdienst, gewaltbereite Fußballanhänger für seine Zwecke einzuspannen. Sie beteiligten sich in Kriegen, zündeten einst die US-Botschaft an – und sind bis heute „ein Instrument der Politik“.

SZ PlusVon Tobias Zick

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