Korruptionsvorwürfe:Fifa suspendiert Blatters Rivalen

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Harte Entscheidung der Fifa: Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes hat Mohammed bin Hammam und Jack Warner wegen Korruptionsverdachts vorläufig suspendiert. Gegen ihren Kontrahenten, Präsident Sepp Blatter, wurde keine Strafe verhängt - seine Wiederwahl am Mittwoch könnte damit gesichert sein.

Nach dem Rückzug seines Gegners Mohamed bin Hammam scheint die Wiederwahl von Sepp Blatter zum Fifa-Präsidenten zwar gesichert. Nun hat die Ethikkommission des Weltfußballverbands noch eins drauf gesetzt: Am Sonntagabend suspendierte die Kommission sowohl bin Hammam als auch Fifa-Vizepräsident Jack Warner vorläufig wegen des Verdachts der Korruption. Die wohl verrückteste Woche in der Geschichte der Fifa ist um einen Höhepunkt reicher.

Mohammed bin Hammam (bei Fifa-Ethiksitzung in Zürich): Erst der Rückzug, dann die Suspendierung (Foto: AFP)

Die Fifa zog damit ihre Konsequenzen aus den Anschuldigungen gegen die beiden Spitzenfunktionäre. Bei einem gemeinsam arrangierten Treffen mit der Karibischen Fußball-Union (CFU) in Trinidad sollen bin Hammam und Warner versucht haben, Stimmen für die Wahl des Fifa-Präsidenten an diesem Mittwoch zu kaufen. Getarnt als Entwicklungshilfe-Projekte sollen beide 40.000 Dollar pro Stimme offeriert haben.

Bin Hammam, dem zuletzt gute Chancen auf das Amt des Fifa-Präsidenten eingeräumt wurden, hatte seine Kandidatur in der Nacht zum Sonntag überraschend zurückgezogen. Der Katarer gab an, er wolle weiteren Schaden von der Fifa fernhalten und den schmutzigen Wahlkampf zwischen ihm und Blatter beenden. Gleichzeitig beschuldigte er Blatter, von den Korruptionsvorwürfen gewusst zu haben, sie als Präsident jedoch nicht angezeigt zu haben.

Der ebenfalls zur Anhörung geladene Blatter blieb am Sonntagabend ohne Sanktion. Die Kommission unter Vorsitz des Namibiers Petrus Damaseb kam zu dem Schluss, dass bei dem Schweizer gemäß Artikel 129 nicht von einem Vergehen auszugehen sei.

Die Präsidentschaftswahl am kommenden Mittwoch soll deshalb wie geplant stattfinden. "Es gibt keinen Grund, die Wahl zu verschieben", sagte Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke: "Die Anschuldigungen gegen Herrn Blatter wurden nicht aufrechterhalten."

Bin Hammam und Warner gelten für die Fifa bis zu einem Schuldbeweis als unschuldig, müssen sich nach ihren Aussagen vor dem Komitee aber weiteren Untersuchungen stellen.

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© sueddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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