Korruption im Weltfußball:Maradona will bei der Fifa "aufräumen"

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Will nun Fifa-Vize werden: Diego Maradona (Archivbild). (Foto: dpa)
  • Erst will er Vizepräsident werden, dann den Filz beseitigen.
  • Diego Maradona möchte auf prominentem Posten bei der Fifa einsteigen.
  • Dazu müsste sein Wunschkandidat, der jordanische Prinz Ali bin al-Hussein, jedoch zunächst Blatter-Nachfolger werden.

Das hat Diego Maradona zu sagen

Wird "Gott" Stellvertreter des "Prinzen"? Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona liebäugelt mit dem Posten eines Fifa-Vizepräsidenten, falls der jordanische Prinz Ali bin al-Hussein Nachfolger von Sepp Blatter als Chef des kriselnden Fußball-Weltverbandes wird. Dies teilte der 54 Jahre alte Weltmeister von 1986 in einem Interview in der TV-Sendung Show del Futbol mit.

"Wenn Prinz Ali gewinnt, gibt es eine gute Chance, dass ich Vize werde", sagte der Dampfplauderer: "Und wenn ich es bin, werde ich mit denen allen aufräumen." Maradona, den eine langjährige Feindschaft mit Blatter verband, sagte allerdings, als möglicher Amtsträger wäre er nicht von Rache getrieben.

Das sagt Maradona über Blatter

Blatter sei aus dem Amt geflüchtet, "weil er Angst vor dem FBI und der Schweizer Polizei hatte. Er wollte die Fifa nicht in Handschellen verlassen." Der von ihm unterstützte jordanischen Prinz al-Hussein hat laut Maradona gute Aussichten, den Verbandsvorsitz zu übernehmen, nachdem er Blatters härtester Kontrahent seit Jahren gewesen war.

Sepp Blatter im Fifa-Skandal
:Informiert ja, involviert nein

Die Fifa räumt ein: Präsident Blatter kannte die Zehn-Millionen-Dollar-Spende, die mutmaßlich Bestechungsgeld für die Vergabe der WM 2010 in Südafrika war. Auch von Geldwäsche ist inzwischen die Rede.

Von Thomas Kistner

Maradona redete sich in Rage: "So etwas gab es nicht seit langer Zeit, denn die Fifa hat die Stimmen gekauft und gesagt: Mittagessen ist vorbei, Blatter hat gewonnen, trinkt Whisky, Champagner, was ihr wollt."

Kandidatur von Prinz Ali bin al-Hussein fraglich

Der Weltmeister von 1986 gilt als prominenter Blatter-Kritiker, nannte den Schweizer gerne einen "Diktator". Trotzdem erscheint fraglich, ob er für einen solchen Posten geeignet wäre. So spottete zuletzt sein Landsmann Mario Kempes in der SZ: "Wie oft redet Maradona? Eine Million Mal. Ein Mal muss er ja recht behalten! Er hat auch schon so viele Dinge tun wollen, und dann ist nichts daraus geworden."

Was auch gegen den "Aufräumer" Maradona spricht: Eine neuerliche Kandidatur von Prinz Ali bin al-Hussein gilt nach seiner deutlichen Niederlage gegen Blatter als unwahrscheinlich. In dem Fall müsste Maradona einfach nur "Gott" bleiben.

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