Lange haben Experten wie Christian Danner und Hans-Joachim Stuck diesen Schritt gefordert, nun ist es so weit: Ab der kommenden Saison übernimmt der bayerische Motorenlieferant das Schweizer Formel1-Team Sauber und tritt mit einem eigenen Auto an.
Seit Wochen kursierten Gerüchte darüber, dass BMW entweder auch Sauber mit Motoren beliefert oder gleich ein eigenes Team gründet. Nun hat Motorsport-Chef Dr. Mario Theissen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen übernimmt BMW einen gut funktionierenden Rennstall, zum anderen haben die Bayern nun alleine das Sagen im Team.
Wenn man die Formel 1 in den vergangenen Wochen betrachtet, ist der Schritt von BMW genau der richtige. Renault, Toyota und Ferrari bauen eigene Autos und sind damit erfolgreich. Nur McLaren-Mercedes fährt als Kooperations-Projekt im Konzert der Großen mit, was aber auch daran liegt, dass die Zusammenarbeit zwischen diesen Partnern selbst in Krisenzeiten sehr harmonisch verlief. Anders bei BMW und Williams.
Diese Art der Zusammenarbeit war gerade in dieser Sasion eher desaströs. Es wurde offen darüber gestritten, wer denn nun schuld sei, dass BMW-Williams nicht um die Weltmeisterschaft mitfährt, warum die Entwicklungen zu lange dauern und wer denn nun eigentlich der Chef ist.
Ab sofort alleine verantwortlich
Ab der kommenden Saison sind die Verhältnisse klar: Der Rennstall wird den Namen BMW tragen, das komplette Auto wird selbst gebaut werden. Damit ist der Automobilhersteller aber auch alleine für die Ergebnisse verantwortlich. Es wird keine Ausreden für schlechte Ergebnisse geben, Erfolge können sich Theissen und seine Mannschaft dafür komplett ans eigene Revers heften.
Wenn es Mario Theissen nun noch gelingt, einen der besten Fahrer zu verplichten, könnte es 2007 tatsächlich zwei deutsche Weltmeister geben: Nick Neidfeld und BMW.