Süddeutsche Zeitung

Klub-WM:Tuchel fehlt - Chelsea im Finale

Die Londoner treffen dort nun auf Palmeiras. Ein Bayern-Spieler befindet sich in häuslicher Isolation. Dortmunds Trainer Marco Rose äußert sich zur Lage beim BVB.

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Fußball, Klub-WM: Der englische Champions-League-Sieger FC Chelsea steht im Endspiel und kann sich am Samstag den Titel sichern, der noch auf dem Briefkopf fehlt. Im Halbfinale besiegte Chelsea am Mittwoch den Sieger der asiatischen Champions League, Al Hilal aus Saudi-Arabien, mit 1:0 (1:0). Im Endspiel treffen die Blues am Samstag auf den Copa-Libertadores-Sieger Palmeiras Sao Paulo. Der belgische Stürmer Romelu Lukaku erzielte in der 32. Minute den Siegtreffer für die Londoner, bei denen Coach Thomas Tuchel wegen eines positiven Corona-Tests weiter fehlte. Er wurde von Co-Trainer Zsolt Löw vertreten und hofft, mit einem negativen Testergebnis noch vor dem Finale nachkommen zu können.

Vor den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino und rund 37 000 Zuschauern tat sich Chelsea im Stadion Mohammed bin Zayed schwer. Wie schon am Samstag beim knappen FA-Cup-Sieg gegen den FC Middlesbrough (2:1) kontrollierten die Blues, die ausnahmsweise in gelben Trikots spielten, zwar das Spiel, doch wirklich gefährlich wurden sie kaum. Selbst Lukakus Tor zum 1:0 kam nur durch einen Patzer von Al-Hilal-Profi Yasser al-Shahrani zustande, der dem belgischen Stürmer den Ball versehentlich vor die Füße spielte. In der zweiten Hälfte konnte sich Chelsea bei Torwart Kepa Arrizabalaga bedanken. Der Spanier, der im Pokal mit einem gehaltenen Strafstoß zum Helden avanciert war, erhielt den Vorzug gegenüber dem Afrika-Cup-Sieger Edouard Mendy und zahlte das Vertrauen mit starken Paraden zurück. Endspielgegner Palmeiras Sao Paulo hatte am Dienstag in Überzahl den afrikanischen Champions-League-Sieger Al Ahly aus Ägypten mit 2:0 (1:0) geschlagen.

FC Bayern, Musiala: Der FC Bayern München muss wegen eines positiven Corona-Tests bis auf weiteres auf Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala verzichten. Dem 18-Jährigen gehe es gut, er befinde sich in häuslicher Isolation, teilte der FC Bayern am Mittwoch mit. Trainer Julian Nagelsmann muss für die Aufgaben in der Bundesliga beim VfL Bochum am Samstag und bei RB Salzburg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch ohne den Mittelfeldspieler planen.

Die Münchner waren zum Start in das Jahr hart von Corona-Fällen betroffen. Beim 1:2 zum Rückrundenstart gegen Borussia Mönchengladbach hatte Nagelsmann auf insgesamt 13 Profis, darunter neun wegen positive Corona-Tests, verzichten müssen. Musiala hatte im Herbst als Kontaktperson in Quarantäne gemusst.

BVB, Rose: Als "suboptimal" bezeichnet Trainer Marco Rose die laufende Saison für Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund. "Das würde es treffen, weil wir natürlich nicht zufrieden sind", sagte Rose im Interview mit der Sport Bild. Man spüre "eine riesige Sehnsucht nach Titeln. Tabellenzweiter zu sein reicht nicht mehr. In den Pokal-Wettbewerben auszuscheiden - schlecht! Und manchmal reicht auch kein knapper Sieg." Dieser Erwartungshaltung "müssen wir uns stellen und machen das auch", sagte der Coach, der beim BVB einen Paradigmenwechsel durchsetzen will: "Wir möchten unser Spiel nun sukzessive auch wieder um kämpferische Elemente bereichern, dabei aber das Fußballspielen nicht vernachlässigen."

Nationalspieler Niklas Süle, der ablösefrei von Rekordmeister Bayern München kommt, soll ein Schlüsselspieler dafür sein. Süle sei "ein guter Typ", ein "sehr erfahrener Mann", der "über Ruhe im Spielaufbau, Physis und Gier verfügt", schwärmte Rose. Die ständigen Wechsel-Diskussionen um Starstürmer Erling Haaland nimmt Rose gelassen. "Ich habe jeden Tag Kontakt zu Erling und auch ein Gefühl für diesen Spieler und diesen Menschen", sagte der 45-Jährige: "Ich weiß, wie lange sein Vertrag läuft. Ich weiß, was wie wann entschieden werden muss. Es liegt intern alles auf dem Tisch, alle sind ehrlich zueinander."

BVB, Haaland: BVB-Torjäger Erling Haaland ist bei Paris Saint-Germain offenbar der Wunschkandidat, sollte Kylian Mbappé den französischen Fußball-Spitzenclub im Sommer verlassen. Wie die französische Sportzeitung L'Equipe (Mittwoch) berichtete, habe es bereits Gespräche zwischen PSG-Chef Nasser Al-Khelaifi und Haalands Berater Mino Raiola gegeben. Aufgrund einer Ausstiegsklausel kann Haaland Borussia Dortmund trotz eines bis 2024 datierten Vertrags in diesem Sommer angeblich für 75 Millionen Euro verlassen. Der von internationalen Topclubs umworbene Norweger hatte Mitte Januar nach dem 5:1 des BVB gegen Freiburg seinen Unmut über die angebliche Forderung der Clubspitze zum Ausdruck gebracht, bis März seine Zukunft zu klären. In Paris könnte Haaland den französischen Weltmeister Mbappé ersetzen. Der Stürmer ist im Sommer ablösefrei und wird mit dem spanischen Rekordmeister Real Madrid in Verbindung gebracht.

Corona, Fans: Es dürfen wieder mehr Fans in Bayerns Stadien. Die Sportclubs im Freistaat dürfen ihre Arenen bis zu einer Kapazität von 50 Prozent mit Zuschauern füllen. Maximal dürfen 15 000 Zuschauer eingelassen werden, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag mit. Auch Stehplätze sind wieder erlaubt. "Ich freue mich, dass sich der Ministerrat damit auch beim Sport für eine sanfte, kontrollierte und schrittweise Öffnung entschieden hat", sagte Herrmann. Im Sport herrsche weiterhin die 2G-plus-Regel und eine FFP2-Maskenpflicht. Zudem fällt die bisherige Unterscheidung zwischen regionalen und überregionalen Veranstaltungen weg. Ein Mindestabstand von 1,50 Metern wird überall empfohlen, ist aber nicht zwingend. Die neue Regelung gilt dem Innenministerium zufolge bereits ab Mittwoch. Bei großen Sportveranstaltungen lag die Grenze zuletzt bei 25 Prozent und einer maximalen Obergrenze von 10 000 Zuschauern.

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