Klopp über Cas-Entscheidung:"Denke nicht, dass es gestern ein guter Tag für den Fußball war"

FC Liverpool - FC Burnley

Jürgen Klopp sagt, er hoffe auf eine Fortführung des Financial Fairplays.

(Foto: dpa)

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp äußert sich kritisch zur aufgehobenen Sperre von Manchester City, Pep Guardiola antwortet. Andrea Trinchieri wird wohl neuer Coach der Bayern-Basketballer.

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Fußball, Cas-Entscheidung: Trainer Jürgen Klopp vom englischen Fußball-Meister FC Liverpool hat den Europapokal-Freispruch für Ligakonkurrent Manchester City kritisiert. "Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes. Aber ich denke nicht, dass es gestern ein guter Tag für den Fußball war", sagte der Coach am Dienstag bei einer Pressekonferenz. "Ich denke, dass das Financial Fair Play eine gute Idee ist. Es ist dafür da, die Teams und den Wettbewerb zu schützen." Der 53-Jährige erklärte, dass er keine Details des Cas-Urteils kenne und es deswegen nicht weiter kommentieren könne.

City-Trainer Pep Guardiola antwortet angesprochen auf Klopps Aussagen: "Es war ein großartiger Tag für den Fußball und kein schlechter Tag, weil es zeigt, dass wir nach den gleichen Regeln wie alle Eliteklubs spielen." Der Katalane sagte, was über seinen Klub gesagt worden ist, sei "nicht war" und forderte: "Man sollte sich bei uns entschuldigen."

Klopp betonte, dass sich alle Teams an die Uefa-Finanzregeln zu halten hätte. "Ich hoffe, dass das Financial Fair Play bleibt. Es gibt zumindest Grenzen vor, das ist gut für den Fußball." Wenn es keinerlei Regularien mehr gäbe, würde es schwierig. "Das würde automatisch dazu führen, dass es eine weltweite Super League geben würde", sagte Klopp. Etwas Gutes konnte der frühere Bundesliga-Trainer aber dennoch der Tatsache abgewinnen, dass City auch die nächsten Jahre international spielen darf. "Dann haben sich nicht zehn bis zwölf Spiele weniger, während der sie ihre Spieler schonen könnten. Dann würde ich keine Titelchance mehr für ein anderes Team sehen", sagte Klopp schmunzelnd. Liverpool hatte sich unter seiner Regie mit großem Vorsprung auf City die erste Meisterschaft seit 30 Jahren gesichert.

Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte am Montag eine Europapokal-Sperre von zwei Jahren für Man City durch die Uefa aufgehoben. Die Beweise seien unzureichend oder die Taten verjährt, begründete der Cas sein Urteil. Der Kontinentalverband hatte dem Topclub aus der Premier League vorgeworfen, die Regeln des Financial Fair Plays gebrochen zu haben. City wies die Vorwürfe zurück.

Basketball, FC Bayern: Andrea Trinchieri wird ziemlich sicher neuer Basketball-Trainer des FC Bayern. Die SZ hatte darüber bereits vor knapp zwei Wochen berichtet, jetzt vermelden auch andere Medien, dass die Münchner die Verpflichtung des früheren Bamberger Erfolgscoaches in dieser Woche offiziell machen. Nach zwei Meistertiteln 2018 und 2019 waren die Bayern zuletzt beim Corona-Finalturnier in der eigenen Halle schon im Viertelfinale ausgeschieden.

Trainer Oliver Kostic, der das Team nach der Trennung von Dejan Radonjic während der Saison übernommen hatte, wurden kaum Chancen auf einen Verbleib als Chefcoach eingeräumt. Am Montag hatte Kapitän Danilo Barthel verkündet, den Verein nach vier Jahren zu verlassen. Er wechselt zum Euroleague-Topverein Fenerbahce Istanbul in die Türkei, wie am Abend bestätigt wurde. Der 51-jährige Trinchieri war nach knapp vier Jahren in Bamberg (2014-2018), in denen er mit teils begeisterndem Basketball drei Meistertitel und einen Pokal-Erfolg gefeiert hatte, zuletzt Trainer bei Partizan Belgrad.

Fußball, Dietmar Hamann: Der frühere Nationalspieler hat die Aufhebung der Europapokal-Sperre für Manchester City durch den Sportgerichtshof Cas als "fatal" bezeichnet. "Heute ist kein guter Tag für den Fußball, die Auswirkungen könnten verheerend sein", sagte der 46-Jährige der Abendzeitung (Dienstag). "Dieses Urteil stellt das Financial Fair Play stark infrage, es ist fatal. Das kann nicht im Interesse der Fans sein." Der Cas hatte am Montag die von der Uefa verhängte zweijährige Europapokal-Sperre für City aufgehoben.

"Ich finde, dass man sich nun die Frage stellen muss, ob es ein Regulativ wie das Financial Fair Play überhaupt noch braucht und ob bei der Uefa die richtigen Leute in der Verantwortung sind", sagte Hamann mit Blick auf die Europäische Fußball-Union. "Auch die Uefa muss sich nach diesem Urteil selbst hinterfragen." Hamann, der von 2006 bis 2009 selbst für den englischen Spitzenclub gespielt hatte, kritisierte auch die Begründung des Cas, wonach die Beweise unzureichend oder die Taten verjährt seien. "Fußball darf nicht zum Spiel ohne Grenzen werden. Irgendwann muss es bei solchen Vergehen zu einer Sperre kommen - egal, ob die Vorwürfe verjährt sind oder nicht", forderte der 59-malige Nationalspieler.

Basketball, NBA: Profi Richaun Holmes von den Sacramento Kings hat die Coronaregeln der NBA-Blase gebrochen. Der Center, der sich derzeit mit seinem Team auf dem Disney-Gelände in Orlando auf den Restart der nordamerikanischen Profiliga vorbereitet, muss für weitere zehn Tage in Quarantäne, nachdem er eine Essenslieferung entgegennahm. Weil Holmes dafür den Campus verließ, wird das Vergehen als Hygieneverstoß gewertet. Die 22 NBA-Teams, die ab dem 30. Juli in Disney World ihre Saison beenden wollen, waren in der Vorwoche angereist.

Alle Spieler mussten zunächst in Isolation, bis innerhalb von 24 Stunden zwei negative Coronatests vorlagen. Nach seinem Aussetzer sitzt Holmes nun wieder auf seinem Zimmer fest, während die Mannschaften bereits trainieren. Er zeigte sich jedoch einsichtig. "Ich entschuldige mich für meine Handlungen und freue mich darauf, mich meinem Team wieder beim Versuch anzuschließen, die Play-offs zu erreichen", sagte Holmes, der beteuerte, unabsichtlich gehandelt zu haben. Derweil teilt er sein Schicksal mit Bruno Caboclo von den Houston Rockets, der die Blase ebenfalls verlassen hatte.

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