Klettern wird bei den Sommerspielen in Tokio 2020 testweise olympisch. Zum Start des neuen Wettkampfjahres hat der Deutsche Alpenverein (DAV), der zuständige Verband, das sogenannte Fokusteam bekannt gegeben: Es besteht aus zwei Frauen und drei Männern, die spezifisch auf die Qualifikationsevents vorbereitet werden. Ursprünglich bestand das Team aus sechs Athleten. David Firnenburg beendete am Freitag aber seine Wettkampfkarriere.
Pro Land können sich jeweils maximal zwei Sportlerinnen und zwei Sportler qualifizieren. Insgesamt gehen jeweils 20 Männer und Frauen in Tokio an den Start. Das eigens für Olympia entwickelte Format - die olympische Kombination aus den Disziplinen Bouldern, Lead- und Speed - stellt die Bundestrainer vor eine Herausforderung.
Sie müssen die Athleten, die eigentlich Spezialisten sind, in allen drei geforderten Disziplinen vorbereiten. Urs Stöcker (im Bild), einer der drei Bundestrainer, sieht das Format als eine neue Disziplin, die auch speziell trainiert werden muss. "Das Fokusteam ist sozusagen der Kader für die vierte Disziplin", sagt Stöcker. In spezifischen Lehrgängen werden die Athleten für Olympia fit gemacht. Die psychologische Betreuung übernimmt Mentalcoach Kai Engbert, der bereits die deutschen Skispringerinnen auf die Winterspiele in Sotschi vorbereitet hat.
Die Qualifikation für Olympia beginnt mit der Weltmeisterschaft in Tokio im August - die besten sieben Athletinnen und Athleten im Kombinations-Format lösen ein Ticket für die Sommerspiele. Daneben haben die 20 besten Combined-Athleten aus den Weltcups 2019 bei einem Wettkampf in Toulouse, dem Special Olympic Qualifying Event, die Chance, sich zu qualifizieren: Die besten sechs Frauen und Männer dürfen nach Tokio. Die reslichen Startplätze werden mit den Gewinnern der fünf Kontinentalwettkämpfe aufgefüllt.