Der erste Eindruck setzt den Ton, auch für die bald mächtigste Frau im Weltsport, und Kirsty Coventry spürte das, kaum hatte sie Platz genommen auf dem Podium im Pressesaal des Ferienresorts Costa Navarino. Der erste Fragesteller nahm sie gleich mal mit auf eine kleine Zeitreise ins Jahr 2013, in ein Luxushotel von Buenos Aires, als ein russischer Offizieller auf einen gewissen Thomas Bach zueilte. Der war gerade an die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewählt worden. Und damals wartete am anderen Ende der Leitung jenes Mobiltelefons, das der Diener bereithielt, der russische Staatschef, als erster Gratulant. Präsident von Wladimir Putins Gnaden, dieses Etikett baumelte fortan an Bachs Namen.
Neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry:Die Frau der Ringe
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Trump, Russland, Gender-Debatten: Die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry hat einen gewaltigen Berg an Aufgaben vor sich. Die größte Herausforderung dürfte aber zunächst sein, sich von ihrem mächtigen Förderer zu emanzipieren.
Von Johannes Knuth, Romanos

Thomas Bach:Abschied des Olygarchen
Fintieren, täuschen, parieren: Der Wirtschaftsanwalt und einstige Fecht-Olympiasieger hat es geschafft, sich als IOC-Präsident jahrzehntelang den Weltsport untertan zu machen. Eine Bilanz.
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