Kira Walkenhorst:Sie trainiert wieder

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Lange verletzt, nun wieder optimistisch: Kira Walkenhorst. (Foto: Lisa Ducret/dpa)

Die Beachvolleyball-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst arbeitet behutsam an ihrem Comeback. Nach einigen Verletzungen und einer langen Zwangspause will sie nun doch zurückkehren als Sportlerin.

Von Jörg Marwedel, Hamburg

Das Aus ihrer früheren Beachvolleyball-Partnerin Laura Ludwig bei der Weltmeisterschaft in Hamburg erlebte Kira Walkenhorst vor dem Fernseher. Ansonsten ist die Olympiasiegerin von 2016 und Weltmeisterin von 2017 oft am Rothenbaum, in ihrer Funktion als Olympiasiegerin a.D. gewissermaßen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einem Sponsor, für den sie Trainingstipps für Beachvolleyball-Freunde entwickelt hat. Einmal hat sie sogar einen ihrer gut acht Monate alten Drillinge auf die Tribüne mitgenommen. Das war ein bisschen aufregend. Allerdings weniger wegen des Kindes als wegen ihrer Nerven, die "hochflogen" - mehr als früher bei eigenen Spielen.

Besonders, wenn Ludwig mit ihrer neuen Mitspielerin Margareta Kozuch auf dem Feld stand, wirkte sie bisweilen arg mitgenommen. Dennoch zollte Walkenhorst dem neuen Duo trotz des deprimierenden Ausscheidens Mut. Ludwig/Kozuch hätten sie "positiv überrascht", sagt sie, "die beiden können ein großes Team werden." Im Übrigen erinnert Walkenhorst daran, dass sie mit Ludwig ebenfalls als Siebzehnte bei der WM 2015 in den Niederlanden ausgeschieden sei.

Gleichwohl arbeitet die 28-jährige Blockerin, die im Januar noch ihr Karriereende aus gesundheitlichen Gründen bekannt gegeben hatte, mittlerweile an einem Comeback. Oder, wie sie es jetzt ausdrückte, am Ende der Pause nach der aktiven Zeit. Inzwischen habe man gute medizinische Antworten gefunden auf ihre Beschwerden, zu denen ein Kreuzbandriss, ein Meniskusschaden, Schulter- und Hüftblessuren sowie das Pfeiffersche Drüsenfieber zählten.

Obwohl sie die Zeit mit den Kindern zuhause genießt, verspürt sie wieder Lust am Beachvolleyball. Ihr Ziel ist wieder höchstes Niveau - auch wenn Olympia 2020 in Tokio noch zu früh kommt, wie sie sagt. Noch ist aber kein Ball im Spiel. Etwa jeden zweiten Tag arbeitet Walkenhorst im Fitnesscenter oder läuft - auch das war ja monatelang undenkbar. Ihre alte Sport-Partnerin trifft sie nicht oft, das war zu ihrer gemeinsamen aktiven Zeit nicht anders. Bei Werbeaufnahmen, die sie nun alleine machte, hat sie manchmal "Lauras Clownrolle" vermisst. Und wenn sich das einstige Beachvolleyball-Traumpaar doch mal begegnet, sind eher die Kinder das Thema, weil Laura Ludwig jetzt auch einen kleinen Sohn hat.

Aber der Plan, doch noch einmal als Beachvolleyballerin um die ganze Welt zu reisen, ist für Kira Walkenhorst keine Utopie mehr.

© SZ vom 05.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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