Kieler Handballer in Not:Jicha hat finanzielle Probleme und will weg

Filip Jicha

Will nach Barcelona: Kiels Rückraumspieler Filip Jicha

(Foto: dpa)

Der tschechische Handballer bittet den THW um Freigabe, damit er das hoch dotierte Angebot von Barcelona annehmen kann. Der ManUnited-Coach van Gaal will von einer Stammplatzgarantie für Schweinsteiger nichts wissen. Der "kleine" Harting wird Deutscher Meister im Diskuswurf.

Handball, Filip Jicha: Handball-Profi Filip Jicha will vom deutschen Rekordmeister THW Kiel zum Champions-League-Sieger FC Barcelona wechseln. "Ich habe im Moment nur schlaflose Nächte. In die Situation, den Verein zu verlassen, den ich so liebe, wollte ich nie kommen. Ich wollte hier meine Karriere beenden. Aber jetzt kann ich den THW nur bitten, mich sofort zu verkaufen, um mir so zu helfen", sagte der tschechische Nationalspieler den Kieler Nachrichten (Montagsausgabe).

Er habe wegen einer früheren Investition in Immobilien finanzielle Probleme, erklärte der Welthandballer des Jahres 2010. Um diese zu beheben, müsse er "jeden Monat rund 40 Prozent" seines Gehaltes dafür ausgeben. Der 33-Jährige, der in acht Jahren 14 Titel mit dem THW Kiel gewann, betonte: "Ein Vertrag bis 2019 beim FC Barcelona gäbe mir die nötige Sicherheit, zumal in Spanien das Gehalt auch im Krankheitsfall gezahlt wird." Aus finanzieller Sicht seien vier Jahre in Barcelona mit fünf Jahren in Kiel gleichzusetzen. "Als Sportler muss ich bleiben, als Familienvater habe ich dagegen fast schon die Pflicht, nach Barcelona zu gehen", sagte Jicha. Sein Vertrag beim THW läuft bis 2016 mit Option auf eine einjährige Verlängerung. "Er ist fest bei uns eingeplant", hatte Trainer Alfred Gislason vor wenigen Tagen gesagt.

Manchester United: Teammanager Louis van Gaal vom englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United hat seinen Stareinkauf Bastian Schweinsteiger unter Druck gesetzt. "Jeder Spieler muss sich beweisen, auch Bastian Schweinsteiger", sagte der Niederländer nach dem 3:1 (1:0)-Sieg im Test der Red Devils gegen Champions-League-Sieger FC Barcelona, bei dem der Nationalmannschaftskapitän angeschlagen fehlte. Mit Blick auf das nächste Match am Donnerstag gegen den französischen Meister Paris St. Germain nahm van Gaal den 30-Jährigen in die Pflicht: "Lasst uns hoffen, dass er mich dabei überzeugt." Nach starkem Debüt gegen das mexikanische Spitzenteam Club América (1:0) musste sich Schweinsteiger nach dem 3:1 gegen den US-Klub San José Earthquakes erste Kritik von seinem Förderer aus gemeinsamen Zeiten bei Bayern München (2009 bis 2011) gefallen lassen. "Er war schlecht", hatte van Gaal unumwunden erklärt. Das Spiel gegen Paris ist für Manchester United der letzte Härtetest vor dem Premier-League-Start am 8. August gegen Tottenham Hotspur.

Schwimm-WM: Patrick Hausding und Sascha Klein sind bei der Schwimm-WM in Kasan deutlich an einer Medaille vom Turm vorbeigesprungen. Die Titelverteidiger mussten sich am Sonntag mit Platz sechs begnügen. Schon in den beiden Pflichtsprüngen offenbarten Hausding/Klein Unsauberheiten, in den vier Kürsprünge gab es auch Schwächen. Somit verpassten die deutschen Medaillenhoffnungen einen festen Olympia-Platz und müssen beim Weltcup im Februar ihre Chance nutzen. Überlegene Weltmeister wurden die Chinesen Chen Aisen und Lin Yue vor Ivan Garcia/German Sanchez aus Mexiko und den Russen Roman Ismailow/Victor Minibajew.

VfL Wolfsburg: Champions-League-Teilnehmer Wolfsburg ließ beim Emirates Cup in London noch viele Wünsche offen. Nach einem 1:2 (1:2) gegen den spanischen Erstligisten FC Villarreal verloren die Wölfe mit dem am Sonntag ernannten Fußballer des Jahres Kevin de Bruyne und Trainer des Jahres Dieter Hecking gegen den FC Arsenal mit 0:1 (0:0). Die deutschen Weltmeister wurden von den Gunners, die das Turnier nach dem 6:0 am Samstag gegen Olympique Lyon gewannen, zwei Wochen vor dem Saisonstart geschont. Mesut Özil spielte nur eine Halbzeit, Per Mertesacker saß 90 Minuten auf der Bank.

Olympia 2024: Hamburg bekommt im Rennen um die Olympischen Spiele 2024 einen weiteren Kontrahenten. Toronto wolle sich um die Austragung der Spiele bewerben, sagte der Chef von Kanadas Olympischem Komitee, Marcel Aubut, am Sonntag im Radio. Damit ist Toronto die sechste Stadt, die die Spiele 2024 ins eigene Land holen will. Neben Hamburg sind auch Boston, Budapest, Paris und Rom im Rennen. Toronto hat sich bereits zweimal erfolglos um die Spiele beworben. Damit es diesmal klappt, will die Stadt die derzeit laufenden Panamerikanischen Spiele als Sprungbrett nutzen. Für das Ereignis wurden bereits mehrere Sportanlagen gebaut, die auch für die Olympischen Spiele genutzt werden könnten.

Galatasaray, Testspiel: Nach Ausschreitungen türkischer Fußball-Fans ist ein Testspiel zwischen Lukas Podolskis neuem Verein Galatasaray Istanbul und dem italienischen Erstligisten Udinese Calcio am Samstagabend in der 35. Minute abgebrochen worden. Auf der Hintertor-Tribüne des Stadions im österreichischen Klagenfurt hatte der Galatasaray-Anhang in großem Umfang Feuerwerkskörper gezündet und diese auf das Spielfeld geworfen. Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es 0:0, der deutsche Weltmeister Podolski spielte von Beginn an.

Leichtathletik: Christoph Harting ist für seinen Bruder Robert in die Bresche gesprungen und hat den deutschen Diskus-Titel in der Familie gehalten. Während der nach seinem Kreuzbandriss noch um seinen WM-Start bangende Weltmeister auf der Tribüne mitfieberte, setzte sich der "kleine" Harting bei der DM in Nürnberg mit im letzten Durchgang erzielten 64,06 m vor dem WM-Vierten Martin Wierig (Magdeburg/63,55) durch. Christoph Harting, der nicht an seine Saisonbestweite von 67,93 m herankam, hat damit sein Ticket für die Weltmeisterschaften (22. bis 30. August) ebenso sicher wie Wierig - beide hatten die Norm (65,00 m) bereits frühzeitig erfüllt. Robert Harting, der seit 2007 achtmal in Serie deutscher Meister geworden war, hat als Titelverteidiger bei der WM automatisch Startrecht, Mitte August will er über eine Teilnahme entscheiden. Jahresweltbester ist der Jamaikaner Jason Morgan mit 68,19 m, Christoph Harting liegt auf Platz zwei.

Kugelstoßer David Storl hat sich bei den nationalen Leichtathletik-Titelkämpfen souverän seinen fünften Meistertitel gesichert. Der zweimalige Weltmeister vom SC DHfK Leipzig wurde am Sonntag seiner Favoritenrolle gerecht und gewann die Konkurrenz mit 21,47 Metern. Katharina Molitor schlug indes die starke deutsche Speerwurf-Konkurrenz. Die Leverkusenerin holte am Sonntag mit 65,40 Metern ihren zweiten Titel nach 2010. Weltmeisterin Christina Obergföll aus Offenburg, die im vergangenen Jahr eine Babypause eingelegt hatte, kam bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften vor 22 450 Zuschauern mit 64,11 auf Rang zwei. Julian Reus schaffte bei der Leichtathletik-DM zum zweiten Mal nach 2013 das Sprint-Double. Einen Tag nach seinem Sieg über 100 m (10,12 Sekunden) setzte sich der 27 Jahre alte Wattenscheider auch über 200 m in guten 20,42 Sekunden durch. Reus hat über beide Strecken die Norm für die WM in Peking in der Tasche.

Ingolstadt, Testspiel: Trainer Ralph Hasenhüttl vom Fußball-Bundesligisten FC Ingolstadt hat nach dem abgebrochenen Testspiel gegen Celta Vigo die harte Gangart der Spanier kritisiert. "Die Spanier arbeiten mit allen Mitteln. Aber auch in der Bundesliga wird uns eine härtere Gangart erwarten. Schon in der ersten Halbzeit gab es ein paar Nickeligkeiten, hinten raus ist es zu hart geworden", sagte Hasenhüttl, dessen Team beim Abbruch in der 82. Minute durch einen Treffer von Pascal Groß (16.) mit 1:0 führte. Das ruppige Spiel der Gäste hatte vor 2423 Zuschauern für wiederholte Tumulte gesorgt. Acht Minuten vor dem regulären Ende schoss dann Vigos Jonny Castro den Ball während einer Unterbrechung volley in Richtung von Almog Cohen, daraus entwickelte sich ein handfestes Gemenge. Der Spanier sah die Rote Karte, in Absprache mit den Verantwortlichen beendeten die Unparteiischen die Partie vorzeitig. "Das war am Ende besser", sagte Hasenhüttl.

America's Cup: Das britische Segel-Team des viermaligen Olympiasiegers Sir Ben Ainslie hat das erste Kräftemessen aller fünf Herausforderer mit Verteidiger Oracle Team USA im 35. America's-Cup-Zyklus gewonnen. Das Team Land Rover Ben Ainslie Racing setzte sich bei der Auftakt-Regatta der America's Cup Weltserie vor Portsmouth auf Katamaranen vom Typ AC45 durch. Im Heimatrevier reichten den Engländern ein Rennsieg und ein zweiter Rang am Samstag zum ersten Erfolg im 35. Cup-Zyklus. Die Finalrennen am Sonntag mussten aufgrund stürmischer Winde gestrichen werden. Die amerikanischen Cup-Verteidiger mit Skipper Jimmy Spithill mussten mit Platz drei hinter dem Emirates Team New Zealand mit seinem neuen Steuermann Perter Burling zufrieden sein. Rund 50 000 Menschen hatten die Wettfahrten der spektakulären Katamarane live von Tribünen aus erlebt. "Es war wie im Fußball-Stadion, eine brilliante Atmosphäre", sagte Ainslie nach der ersten Cup-Regatta in britischen Gewässern seit 164 Jahren. Das 35. Duell um die wichtigste Trophäe des internationalen Segelsports findet nach den Vorregatten der Weltserie 2017 vor Bermuda statt.

Kanu: Slalom-Kanute Sideris Tasiadis hat sich auf seiner Heimstrecke in Augsburg den deutschen Meistertitel gesichert. Der Olympia-Zweite setzte sich am Sonntag im Canadier-Einer deutlich vor seinen Kontrahenten Nico Bettge und Jan Benzien durch. Im Kajak-Einer verpasste Olympia-Bronzemedaillengewinner Hannes Aigner den Sieg knapp. Dem 26-Jährigen fehlten als Zweiter am Ende knapp zwei Sekunden auf Gesamtweltcupsieger Sebastian Schubert. Dritter wurde Tim Maxeiner, Peking-Olympiasieger Alexander Grimm blieb bei seinem Augsburger Heimspiel nur Rang vier. Im Frauenbereich setzten sich bei den Kajak-Einern die EM-Zweite Ricarda Funk und bei den nicht-olympischen Canadier-Einern Nachwuchs-Ass Birgit Ohmayer durch. Bei den Canadier-Zweiern der Männer blieb den Europameistern Robert Behling und Thomas Becker nur Rang zwei hinter dem Duo David Schröder/Nico Bettge.

Tennis: Die Australierin Samantha Stosur hat im österreichischen Bad Gastein den achten Turniersieg ihrer Karriere gefeiert. Die ehemalige French- und US-Open-Siegerin gewann das Finale gegen Karin Knapp (Italien) mit 3:6, 7:6 (7:3), 6:2. Stosur ist Nachfolgerin von Andrea Petkovic, die im vergangenen Jahr bei den Nürnberger Gastein Ladies triumphiert hatte. Den ersten Turniersieg ihrer Laufbahn verbuchte derweil Lesia Zurenko aus der Ukraine. Die 26-Jährige bezwang in Istanbul die Polin Urszula Radwanska, jüngere Schwester von Top-Ten-Spielerin Agnieszka Radwanska, mit 7:5, 6:1. Bei den Männern feierte der Franzose Benoit Paire im schwedischen Bastad ebenfalls seinen ersten Turniersieg. Der 26-Jährige besiegte den Spanier Tommy Roberdo 7:6 (9:7), 6:3. Routinier Robredo hatte am Samstag den 18 Jahre alten Alexander Zverev (Hamburg) in dessen erst zweitem Halbfinale auf der Tour ausgeschaltet.

Gold Cup: Trainer Jürgen Klinsmann und die US-Fußballer haben sich beim Gold Cup mit dem vierten Platz begnügen müssen. Im Spiel um den dritten Platz enttäuschte der Turnier-Gastgeber am Samstag (Ortszeit) in Chester erneut und unterlag Panama mit 2:3 im Elfmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Roberto Nurse brachte den Außenseiter aus Panama nach 54 Minuten in Führung, Clint Dempsey rettete die USA mit seinem Ausgleich in der 70. Minute in die Verlängerung, die dann torlos blieb. Im Elfmeterschießen scheiterten der Mönchengladbacher Fabian Johnson, Michael Bradley und DaMarcus Beasley. So durfte Panama jubeln. Im Halbfinale war Titelverteidiger USA überraschend mit 1:2 an den von Winfried Schäfer trainierten Jamaikanern gescheitert, die am Sonntag im Endspiel auf Mexiko treffen.

Schwimm-WM: Das Weltmeister-Duo Patrick Hausding/Sascha Klein hat bei der WM in Kasan problemlos das Finale im Turm-Synchronspringen erreicht. Die Titelverteidiger belegten im Vorkampf mit 421,92 Punkten den vierten Platz. Die achtmaligen Europameister patzten lediglich im vorletzten Durchgang mit ihrem Dreieinhalb-Auerbachsalto. Die restlichen Sprünge des Duos waren dagegen ordentlich. Im Finale am Sonntagabend (18.30 Uhr/MEZ) scheint eine Wiederholung des Gold-Coups von der WM 2013 in Barcelona dennoch unwahrscheinlich, sollten die Vorkampfsieger Chen Aisen/Lin Yue (470,13) ihre Normalform erreichen. Das Ziel von Hausding/Klein ist eine Medaille, mit der sie ihr Olympia-Ticket sicher hätten.

Testspiel, BVB: Fünf Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison hat Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel, die am Donnerstag im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League beim österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC antreten muss, besiegte Champions-League-Finalist Juventus Turin mit 2:0 (1:0). Der Erfolg der Borussen in Bad Ragaz/Schweiz war hochverdient, die Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (40.) und Nationalspieler Marco Reus nach einem Solo über den halben Platz (64.) waren absolut sehenswert. Juve, das ohne den angeschlagenen Weltmeister Sami Khedira antrat, war fast über die gesamte Spielzeit hinweg unterlegen. Tuchel wechselte sein Team fast komplett durch, nur Weltmeister Mats Hummels stand 90 Minuten auf dem Platz. Das Tor hüteten Neuzugang Roman Bürki und Weltmeister Roman Weidenfeller wie zuletzt meist für je eine Halbzeit.

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