Kerber in Wimbledon:Mit dem siebten Matchball ins Viertelfinale

Day Eight: The Championships - Wimbledon 2014

Überraschend im Viertelfinale: Angelique Kerber schlägt die Russin Maria Scharapowa.

(Foto: Al Bello/Getty Images)

Überraschungserfolg in Wimbledon: Angelique Kerber ringt die Russin Maria Scharapowa nieder und zieht ins Viertelfinale ein. Auch Sabine Lisicki hat den Einzug in die Runde der letzten Acht geschafft.

Angelique Kerber ist mit einem überraschenden Sieg gegen French-Open-Gewinnerin Maria Scharapowa in das Viertelfinale von Wimbledon eingezogen. Die aktuell beste deutsche Tennisspielerin rang die Russin am Dienstag 7:6 (7:4), 4:6, 6:4 nieder. Im entscheidenden letzten Satz benötigte Kerber sieben Matchbälle.

"Es ist einfach unglaublich. Es war so ein enges Match auf so einem hohen Level. Ich bin so glücklich", sagte Kerber direkt im Anschluss. Im ersten Satz rettete sich die Russin trotz 3:5 zwar in den Tiebreak, den holte sich aber Kerber. Die Norddeutsche lief unermüdlich nach jedem Ball. Dennoch war sie machtlos, als ihre Rivalin im zweiten Satz das Break zum 4:3 schaffte und für die Vorentscheidung in dem Durchgang sorgte. Im entscheidenden Satz erspielte sich Kerber ein 5:2, beim Stand von 5:4 gelang ihr dann das entscheidende Break.

Die Kielerin schaffte es zum zweiten Mal in die Runde der letzten Acht, vor zwei Jahren kam sie anschließend bis in das Halbfinale. Die Weltranglistensiebte bekommt es nun mit der kanadischen French-Open-Halbfinalistin Eugenie Bouchard zu tun.

Lisicki besiegt die eigene Aufschlag-Schwäche

Auch Sabine Lisicki steht im Viertelfinale. Nach dem Matchball gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa kniete sie auf dem "heiligen Rasen", ihr Vater Richard sprang auf der Tribüne applaudierend in die Höhe. Die erfolgreiche Wimbledon-Geschichte der Berlinerin geht damit weiter. Mit einer kämpferischen Leistung gewann die 24-Jährige 6:3, 3:6, 6:4 gegen Schwedowa und ist bei ihrer sechsten Teilnahme zum fünften Mal in der Runde der letzten Acht. Dort wartet die rumänische French-Open-Finalistin Simona Halep.

Die Partie war zerfahren, die Deutsche leistete sich speziell bei ihrem oft gewinnbringenden Aufschlag Schwächen. 20 Doppelfehler listete die Statistik am Ende auf. Vor den Augen von Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner überstand sie das Match dennoch erfolgreich.

"Natürlich bringt es einem wieder Selbstvertrauen, und das muss man mitnehmen", hatte Lisicki nach ihrem nervenaufreibenden Drittrundensieg gegen die Serbin Ana Ivanovic gesagt. Das Gefühl von drei Siegen nacheinander hatte sie zuvor monatelang nicht erlebt. Der Start gegen die kasachische Weltranglisten-65. Schwedowa ging trotzdem daneben.

Zwei Doppelfehler, ein Return-Gewinnschlag ihrer Kontrahentin, ein Vorhandfehler - schon war das erste Aufschlag-Spiel weg. Doch Lisicki ließ sich nicht beirren. Immer wieder punktete sie mit ihrer kraftvollen Vorhand. Ihrer Kontrahentin unterliefen im ersten Satz zudem zahlreiche Fehler. Am Ende ärgerte Lisicki Schwedowa mit einer Stop-Lob-Kombination, kurz darauf ermöglichte ein Returnfehler das 6:3.

Im zweiten Durchgang lief zunächst nicht viel. 0:3 lag Lisicki zurück, ehe sie wieder aufdrehte und ausglich. Nach zwei Assen und drei Doppelfehlern gab sie wenig später ihren Aufschlag zum 3:5 ab. Nach 58 Minuten leuchtete der Satzausgleich auf der Anzeigentafel auf.

Bei 1:1 und Breakball gegen sich nahm Lisicki eine Verletzungspause und wurde im Nacken-und Schulterbereich behandelt. Als sie wieder aufstand, erkämpfte sie sich das 2:1. Fehler auf beiden Seiten bestimmten das Match zu diesem Zeitpunkt. Ein Knackpunkt war, als sich Lisicki bei 3:3 trotz 15:40 den Spielgewinn erkämpfte. Nach 1:59 Stunden gewann Lisicki.

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