Karlsruher SC :Bloß nicht zocken

Der KSC will im Relegations-Rückspiel gegen Hamburg auf Sieg spielen. Der Trainer sat: "Wir wollten es vermeiden, im zweiten Spiel hinterherlaufen zu müssen."

Der Karlsruher SC will im Relegationsrückspiel gegen den Hamburger SV sein Glück in der Offensive suchen. Zwar würde dem Zweitligisten bereits ein 0:0 reichen, um die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nach sechs Jahren perfekt zu machen. Doch Trainer Markus Kauczinski betonte am Samstag: "Wir wollen das Spiel zu Hause gewinnen, werden auf Sieg spielen und auf kein Ergebnis zocken. Wir wollen hier einen genauso beherzten Auftritt hinlegen wie in Hamburg. Mit den eigenen Zuschauern im Rücken werden wir sicher noch einmal eine Schippe drauflegen können." Nach dem 1:1 im Hinspiel am Donnerstag in Hamburg habe sich an der Ausgangslage für den KSC nicht viel geändert, erklärte Kauczinski. Die Chancen gegen den Bundesligisten in dem mit fast 28 000 Zuschauern ausverkauften Wildparkstadion am Montag (19 Uhr/ARD und Sky) sieht er bei "50 zu 50 - wir haben bisher nur unser erstes Ziel erreicht: Wir wollten es vermeiden, im zweiten Spiel hinterherlaufen zu müssen."

Eine personelle Veränderung muss der KSC vornehmen, denn Dominic Peitz wird im defensiven Mittelfeld wegen seiner Gelb-Sperre fehlen. Als Alternativen stehen Gaetan Krebs oder der in Hamburg offensiver eingesetzte Reinhold Yabo bereit. Sollte Kauczinski Yabo zurückziehen, würde möglicherweise Hiroki Yamada hinter Stürmer Rouwen Hennings spielen. Der Japaner leidet aber noch an Wadenproblemen, die einen Einsatz in Hamburg verhindert hatten. Bei Hennings ist zwar der lädierte Knöchel wieder etwas angeschwollen. Der Torjäger, der den KSC in Hamburg mit 1:0 in Führung geschossen hatte, wird aber dabei sein.

1100 Polizisten beim Hochrisiko-Spiel im Einsatz

Auf den Hanseaten wird zudem der größere Druck lasten - zumindest glaubt das Kauczinski. "Der HSV kommt als Bundesligist hierher und hat etwas zu verlieren. Wir sind in der zweiten Liga, die kann uns keiner nehmen. Wir können also nichts verlieren, sondern nur dazugewinnen", sagte der 45-Jährige. KSC-Mittelfeldspieler Dimitrij Nazarov, der im Hinspiel bei einer 1:0-Führung nur die Latte getroffen hatte, kündigte den Gästen einen harten Kampf an: "Wir werden sicher nicht abwarten, was passiert. Hamburg kann sich darauf einstellen, dass wir keinen Zweikampf meiden werden und uns überall reinhauen."

Das Spiel beginnt übrigens schon um 19 Uhr, da es beim KSC-Abstieg in die 3. Liga vor drei Jahren nach der verlorenen Relegation gegen Jahn Regensburg zu Ausschreitungen gekommen war. Die Partie am Montag gilt deshalb als Hochrisiko-Spiel. Die Polizei wird mit 1100 Beamten im Einsatz sein. "Sollte es zu gewalttätigen Aktionen kommen, werden wir diese nicht zulassen. Randalierern und Straftätern bieten wir kein Forum", schrieb Einsatzleiter Fritz Rüffel in einem Offenen Brief an die Fans: "Emotionen rechtfertigen keine Gewalt, sodass wir bei körperlichen Übergriffen und Sachbeschädigungen konsequent einschreiten und unabhängig von der Vereinszugehörigkeit rechtliche Schritte einleiten werden."

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