Süddeutsche Zeitung

Karl-Heinz Rummenigge über Mario Götze:"Am Ende muss der Spieler selbst entscheiden"

Bayerns Klubboss öffnet die Tür für einen Abschied von Mario Götze. Philipp Kohlschreiber erreicht beim Tennis-Turnier in Kitzbühel das Halbfinale. River Plate gelingt ein Triumph im südamerikanischen Fußball.

Fußball, Mario Götze: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat die Tür für einen möglichen Abschied von Mario Götze vom FC Bayern geöffnet. "Er hat noch einen Vertrag über zwei Jahre, aber ich weiß nicht, wie seine Überlegungen da sind. Ich habe seine Aussagen gelesen, am Ende muss aber der Spieler selbst entscheiden", wird Rummenigge von der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport zitiert. Ein offizielles Angebot vom angeblich an Götze interessierten italienischen Rekordmeister Juventus Turin habe es aber bisher nicht gegeben, betonte Rummenigge. Die Bayern, die zuletzt den chilenischen Nationalspieler Arturo Vidal von der "alten Dame" verpflichteten, hätten aber Interesse an Juves französischem U21-Nationalspieler Kingsley Coman, bestätigte der Bayern-Boss.

Götze (23) soll bei Juve bereits abgewunken haben, nährte aber die Spekulationen um seine Zukunft am Dienstag mit kryptischen Aussagen am Rande des Audi-Cup. "Es war die letzten zwei Jahre auf jeden Fall nicht einfach für mich. Ich denke, dass ich heute ein ganz gutes Spiel gemacht habe, aber wir werden sehen, was passiert", sagte er nach dem Halbfinalspiel gegen den AC Mailand (3:0). Auch ließ er durchblicken, dass er sich ein besseres Verhältnis zu Trainer Pep Guardiola wünsche. Am Mittwoch betonte er jedoch, seine Aussagen seien falsch interpretiert und aus dem Zusammenhang gerissen worden. "Es war keine Kritik an irgendjemandem. Es wird auch nie vorkommen, dass ich irgendjemanden in der Öffentlichkeit kritisiere. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich hier, das steht außer Frage", sagte er, blieb aber ansonsten erneut vage: "Der Rest wird sich zeigen, das habe ich gestern doch schon gesagt."

Tennis, Philipp Kohlschreiber: Philipp Kohlschreiber hat beim Tennis-Turnier in Kitzbühel das Halbfinale erreicht. Die deutsche Nummer eins setzte sich am Donnerstag im Viertelfinale gegen den Italiener Fabio Fognini mit 7:6 (7:0), 6:4 durch. Der Augsburger benötigte bei der mit 494 310 Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung 1:38 Stunden für seinen Erfolg. Im ersten Abschnitt musste Kohlschreiber beim Stand von 4:5 zwei Satzbälle abwehren. Im Kampf um den Final-Einzug trifft der 31-Jährige jetzt auf den Sieger des Duells zwischen dem an Nummer eins gesetzten Lokalmatadoren Dominic Thiem und Albert Montanes aus

Fußball, Champions League: Lazio Rom mit Weltmeister Miroslav Klose, der letztjährige Viertelfinalist AS Monaco, ZSKA Moskau, der FC Brügge und Rapid Wien sind die möglichen Gegner von Bayer Leverkusen in den Play-offs zur Champions League. Ausgelost werden die Paarungen am Freitag (12.00 Uhr) in der Zentrale der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in Nyon. Die K.o.-Duelle finden am 18./19. sowie am 25./26. August statt. Lazio war als Dritter der Serie A wie der Bundesliga-Vierte Leverkusen für die Qualifikationsrunde gesetzt. Monaco, das Bayer im Vorjahr in der Gruppenphase zweimal besiegte und erst im Viertelfinale am späteren Finalisten Juventus Turin scheiterte, setzte sich in der 3. Qualifikationsrunde klar gegen die Young Boys Bern durch (3:1/4:0) durch. Der belgische Vizemeister Brügge drehte durch ein 3:0 gegen Panathinaikos Athen das 1:2 aus dem Hinspiel noch um. Der russische Vizemeister Moskau gewann nach einem 2:2 im Hinspiel mit 3:2 bei Sparta Prag. Österreichs Vizemeister Rapid Wien hatte sich bereits am Dienstag durch ein 3:2 bei Ajax Amsterdam qualifiziert (Hinspiel: 2:2).

Derweil hält der Champions-League-Fluch von RB Salzburg an. Beim achten Versuch in den vergangenen zehn Jahren verpasste Österreichs Serienmeister erneut den Sprung in die Gruppenphase. Trotz eines 2:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel scheiterte die Mannschaft des deutschen Trainers Peter Zeidler wie im Vorjahr durch eine 0:3 (0:3)-Niederlage beim schwedischen Meister Malmö FF.

Tennis, Alexander Zverev: Alexander Zverev ist nach einer Leistungssteigerung in das Achtelfinale des ATP-Turniers in Washington eingezogen. Der 18-Jährige aus Hamburg bezwang den an Nummer fünf gesetzten Südafrikaner Kevin Anderson 2:6, 6:3, 6:4. Zverev, der zum Auftakt den Japaner Yoshihito Nishioka bezwungen hatte, trifft in der Runde der letzten 16 auf Alexander Dolgopolow (Ukraine) oder Ivo Karlovic (Kroatien). Zverev ist der einzig verbliebene Deutsche beim mit 1,7 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnier. Routinier Tommy Haas (Los Angeles) und Benjamin Becker (Orscholz) waren bereits in der ersten Runde gescheitert. Überraschend ausgeschieden ist derweil Andy Murray. Der topgesetzte britische Olympiasieger, in der ersten Runde mit einem Freilos ausgestattet, unterlag dem Russen Teimuras Gabaschwili 4:6, 6:4, 6:7 (4:7). Gabaschwili hatte zum Auftakt Becker ausgeschaltet.

Fußball, Copa Libertadores: Der argentinische Traditionsverein River Plate hat zum dritten Mal die Copa Libertadores gewonnen. Die Südamerikaner setzten sich im Finalrückspiel der Clubmeisterschaft am Mittwoch vor heimischer Kulisse mit 3:0 gegen die Tigres UANL aus dem mexikanischen Monterrey durch. Für die Gastgeber trafen Lucas Alario (44.), Carlos Sánchez (74.) und Ramiro Funes Mori (78.). Der deutsch-mexikanische Rechtsaußen Jürgen Damm spielte für die Tigres zwei gute Chancen heraus und kam gefährlich nahe vor das gegnerische Tor. Der Abschluss wollte ihm vor den 60 000 Zuschauern im Estadio Monumental aber nicht gelingen. Das Finalhinspiel vor einer Woche in Monterrey war 0:0-Unentschieden ausgegangen. Die Tigres hatten zum ersten Mal das Endspiel der südamerikanischen Champions League erreicht. Seit 1998 sind mexikanische Teams als Gäste bei der südamerikanischen Clubmeisterschaft dabei. Mit dem Triumph am Mittwoch besiegelte River Plate seine Wiederauferstehung und Rückkehr in den internationalen Spitzenfußball. 2011 war der stolze Hauptstadtclub in die Zweite Liga abgestiegen. Seitdem haben sich die "Millionarios" wieder nach oben gekämpft.

Basketball, Dirk Nowitzki: Nach Ansicht seines Mentors Holger Geschwindner hat NBA-Profi noch einige Zeit auf höchstem Basketball-Niveau vor sich. "Dirk ist kein Rentner, wie er auch gerne jammert. Er ist gesund und kann laufen. Es gibt Kerle, die sind noch viel älter", sagte Geschwindner Sport1. Im Zuge der Vorbereitung auf die EM (5. bis 20. September) absolviert Nowitzki derzeit in Würzburg ein Einzeltraining bei Geschwindner. Am Montag kehrt der Power Forward beim Trainingslager auf Mallorca erstmals seit vier Jahren in den Kreis der Nationalmannschaft zurück.

Geschwindner warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen an seinen Schützling. "Früher funktionierte das Ein-Mann-Prinzip noch. 2005 hat er die EM-Silbermedaille fast im Alleingang klarmachen können", sagte der 69-Jährige: "Heute braucht selbst ein LeBron James drei Leute, die einen guten Tag erwischen müssen." Von einer EM-Medaille zu träumen, sei nach Geschwindners Ansicht "etwas vermessen. Vom Namen her und von der Anzahl ihrer erfahrenen NBA-Spieler sind uns viele Mannschaften haushoch überlegen", sagte der Trainer.

Tennis, Andrea Petkovic: Andrea Petkovic hat das deutsche Achtelfinal-Duell beim Tennisturnier in Stanford gegen Mona Barthel verloren. Die Weltranglisten-63. aus Neumünster setzte sich am Mittwoch mit 5:7, 6:2, 7:6 (7:4) gegen die Weltranglisten-17. durch. Bei ihrem ersten Turnier-Auftritt nach dem Wimbledon-Aus wurde die an Nummer sechs gesetzte Petkovic ihrer Favoritenrolle nicht gerecht. Nach 2:33 Stunden verwandelte Mona Barthel ihren Matchball bei dem mit 731 000 Dollar dotierten Hartplatzturnier in Kalifornien. Das bislang einzige Duell der beiden deutschen Spielerinnen hatte Andrea Petkovic vor zwei Jahren gegen die zwei Jahre jüngere Mona Barthel in Washington gewonnen.

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