Süddeutsche Zeitung

Kanu:Weniger Trainer

Der deutsche Kanu-Verband beklagt den Sparkurs, der ihm von der Politik aufgezwungen werde. Die in Rio erfolgreichste deutsche Abteilung lässt den Posten des Cheftrainers künftig unbesetzt und muss vier Nachwuchstrainer entlassen.

Der Deutsche Kanu-Verband erhält nach eigenen Angaben künftig deutlich weniger Geld vom Bundesinnenministerium und will daher die frei werdende Stelle des Rennsport-Cheftrainers unbesetzt lassen. "Dass wir diese Position nicht neu besetzen können, macht uns große Sorge", sagte Verbandschef Thomas Konietzko. Obendrein müsse der seit Jahren erfolgreichste deutsche Verband bei Sommer-Olympia vier Nachwuchstrainer entlassen. "Mit dieser Perspektive wird es nicht mehr möglich sein, Talente zu finden, zu fördern oder gar wie bisher in die Weltspitze zu bringen", sagte Konietzko.

Der DKV-Präsident kritisierte auch die Leistungssportreform, die vom Deutschen Olympischen Sportbund auf den Weg gebracht worden war. "Wenn wir Trainer, die das Potenzial für sportlichen Erfolg sichern sollten, auf die Straße setzen müssen, ist jede weitere Diskussion über notwendige Veränderungen im deutschen Leistungssport sinnlos", so Konietzko.

Rennsport-Bundestrainer Reiner Kießler geht zum Jahresende in Rente. Seine Aufgaben sollen Sportdirektor Jens Kahl und Kajak-Männer-Disziplintrainer Arndt Hanisch mitübernehmen. Bei Olympia in Rio waren die Kanuten mit sieben Medaillen stärkster deutscher Verband.

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Quelle:
SZ vom 21.12.2016 / dpa
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