Kaiserslautern:Rettungsauftrag

1. FC Kaiserslautern - Michael Frontzeck

Soll den FCK retten: Michael Frontzeck

(Foto: dpa)

Trainer Michael Frontzeck soll Kaiserslautern vor der Drittklassigkeit bewahren. Er ist Nachfolger des gesundheitlich angeschlagenen Jeff Strasser.

Von Tobias Schächter

Wer behaupten würde, Michael Frontzeck sei beim 1. FC Kaiserslautern wie ein Hoffnungsträger empfangen worden, der würde lügen. Das Freundlichste, was über die Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers in den einschlägigen Foren zu lesen war, lautete: "Respekt davor, dass er sich das antut."

Der 1. FC Kaiserslautern ist Tabellenletzter der zweiten Liga und ächzt wirtschaftlich unter schweren Altlasten. Der Abstand auf Relegationsplatz 16 beträgt bereits zehn Punkte: "Die sportliche Situation ist nicht lustig", weiß Frontzeck, der am Donnerstag in der Pfalz als neuer Trainer vorgestellt wurde. Man darf die Installation Frontzecks als erste Amtshandlung des neuen Sportvorstands Martin Bader sehen, der ebenfalls gerade seinen Dienst antrat. Bader und Frontzeck arbeiteten zuletzt in Hannover zusammen, wo Frontzeck im Dezember 2015 zurückgetreten war, Hannover stand auf dem vorletzten Platz in der ersten Liga. Seitdem war Frontzeck, 53, ohne Job. Beim FCK hat er nun einen ligaunabhängigen Kontrakt bis Sommer 2019 unterschrieben.

Bei seinen vorherigen Stationen (Aachen, Bielefeld, Gladbach, St. Pauli, Hannover) konnte der Kahlkopf keine nachhaltigen Erfolge feiern. Vor allem daher rührt die Skepsis der Fans. Mannschaft und Trainer brauchen schnell Punkte, um das zu erreichen, woran niemand mehr recht glaubt: den Klassenerhalt.

Frontzecks Berufung bedeutet gleichzeitig das Aus für Jeff Strasser, der erst im September Norbert Meier abgelöst hatte. Der Luxemburger war in der Halbzeit des Spiels in Darmstadt vor einer Woche wegen Herzbeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, das Spiel wurde abgebrochen. Die Diagnose: vorübergehende Herzrhythmusstörungen nach einer verschleppten Grippe. Sportdirektor Boris Notzon sagte: "Wir haben keine Gewissheit, dass Jeff in sechs Wochen wieder zur Verfügung steht. Gesund zu sein und diesem Stress als Trainer standzuhalten, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Eine Brückenlösung wäre nicht im Sinne des FCK gewesen."

Einen späten Transfercoup landete Notzon mit der Verpflichtung von Halil Altintop, 35. Der Offensivmann kommt von Slavia Prag und spielte schon einmal erfolgreich "uffm Betze", Auch er unterschrieb ligaunabhängig bis 2019 - ein Hoffnungsschimmer.

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