Kader für die Fußball-WM:Nasri erwägt Rücktritt - Freundin sagt Pardon

Didier Deschamps, France's national soccer team coach, takes part in the TF1 evening news programme to announce players for the upcoming World Cup at their studios in Boulogne-Billancourt

Samir Nasri fährt nicht zu WM - seine Freundin reagierte darauf not amused.

(Foto: REUTERS)

Der nicht nominierte Franzose von ManCity denkt über ein Karriereende im Nationalteam nach, seine Partnerin entschuldigt sich für ihre Tiraden auf Twitter. Auch Argentiniens Carlos Tevez muss zuhause bleiben, dafür fahren die Gauchos mit zwei ehemaligen Bayern-Profis nach Brasilien.

Noch fünf Wochen, dann beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Trainer haben schon jetzt jede Menge Stress und müssen entscheiden: Wen nehmen sie mit nach Brasilien? Wen rufen sie an, um ihm mitzuteilen, dass es nicht ganz gereicht hat? Weitere Coaches haben ihren vorläufigen Kader bereits bekanntgeben.

  • Frankreich: Samir Nasri erwägt nach seiner Streichung aus Frankreichs Kader für die Fußball-WM in Brasilien einen Rücktritt aus der Equipe tricolore. "Schon zum zweiten Mal einer WM-Teilnahme beraubt zu werden, ist sehr hart und schwer zu akzeptieren. Deswegen werde ich im Urlaub über meine Zukunft in der Nationalmannschaft nachdenken", sagte der Angreifer vom englischen Meister Manchester City während einer Gastspielreise seines Klubs in Abu Dhabi in einem TV-Interview. Seine wiederholten Eskapaden wie zuletzt bei der EM 2012 hält der 26-Jährige nicht für den Grund der Entscheidung von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps: "Wenn er denkt, dass ich mich falsch benehme, ist das seine Sache. In meinem Verein spiele ich ohne Probleme." Unterdessen hat Nasris Freundin Anara Atanes ihre aufsehenerregende Twitter-Kritik ("Fuck Frankreich und fuck Deschamps. Was für ein Scheiß-Trainer") relativiert. "Ich entschuldige mich, falls sich irgendjemand in Frankreich verletzt fühlt. Meine Tweets waren nicht gegen die französische Nation als Ganzes gerichtet", teilte das britische Model über den Internet-Kurznachrichtendienst mit.
  • Spanien: Schlechte Nachrichten für Thiago und die spanische Nationalmannschaft: Der Spanier in Diensten des FC Bayern, der sich nach einer Knieverletzung im Aufbautraining befindet, erlitt am Mittwoch einen Rückschlag und fällt damit für die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) aus. Das berichteten spanische Medien übereinstimmend. Nach Informationen des Senders Sport1 hat sich der Offensivspieler im Training erneut das Innenband im bereits lädierten Knie gerissen und soll in den kommenden Tagen operiert werden. Eine Bestätigung der neuerlichen Verletzung seitens der Bayern gab es am Mittwoch zunächst nicht. Der Sohn des brasilianischen Ex-Weltmeisters Mazinho war von Trainer Pep Guardiola für das letzte Saisonspiel gegen den VfB Stuttgart (1:0) in den Kader der Münchner berufen, aber nicht eingesetzt worden. Nach der schlechten Nachricht drei Tage vor dem DFB-Pokalfinale der Bayern gegen Dortmund in Berlin droht Thiago nun erneut eine lange Pause. Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque hatte den 23-Jährigen am Dienstag in den vorläufigen WM-Kader des Titelverteidigers berufen. Thiago hatte Ende März im Bundesliga-Spiel gegen 1899 Hoffenheim einen Innenbandriss im rechten Knie erlitten.
  • Argentinien: Mit Lionel Messi, Sergio Aguero, Gonzalo Higuain sowie dem Bremer Franco di Santo, aber ohne Carlos Tevez und Javier Pastore geht die Fußball-Nationalmannschaft Argentiniens in die Vorbereitung auf die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli). Auch Martin Demichelis und José Ernesto Sosa, in der Bundesliga beide früher für Bayern München aktiv, stehen im 30 Mann starken Kader. Argentinien trifft bei der Endrunde in Gruppe F auf Nigeria, den Iran und Bosnien-Herzegowina.
  • Kroatien: Mit fünf Bundesliga-Legionären geht Kroatien in die abschließende Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Wie erwartet berief Cheftrainer Niko Kovac am Mittwoch Ivan Perisic, Ivica Olic (beide VfL Wolfsburg), Milan Badelj (Hamburger SV), Ivo Ilicevic (Hamburger SV) und Stürmer Mario Mandzukic vom FC Bayern München in das vorläufige WM-Aufgebot, das 30 Spieler umfasst. Auch der ehemalige Schalker Ivan Rakitic (FC Sevilla) gehört zum Kader, der am 23. Mai in ein einwöchiges Trainingslager nach Bad Tatzmannsdorf in Österreich aufbricht. Das endgültige 23er-Aufgebot wird Chefcoach Niko Kovac, der das Team seit Oktober 2013 gemeinsam mit seinem Bruder Robert betreut, nach dem Testspiel gegen Mali am 31. Mai in Osijek bekanntgeben. Am 3. Juni reist die Mannschaft von Zagreb aus nach Brasilien, wo sie am 12. Juni gegen den Gastgeber und Turnierfavoriten Brasilien in São Paulo das WM-Eröffnungsspiel bestreitet. Weitere Vorrundengegner in der Gruppe A sind Kamerun (19. Juni) und Mexiko (23. Juni).
  • Brasilien: Brasiliens Nationalcoach Luiz Felipe Scolari hat die sieben Reservespieler für seinen WM-Kader berufen, darunter befindet sich auch Bayern-Verteidiger Rafinha. Auf der am Dienstag vorgelegten Ersatzliste stehen zudem die Namen von Miranda und Filipe Luis (Atlético Madrid), Lucas Leiva (Liverpool), Lucas (Paris Saint-Germain), Alan Kardec (São Paulo) und Diego Cavalieri (Fluminense). Vorige Woche hatte Scolari den 23-köpfigen Hauptkader vorgestellt, dem auch auch die beiden Bundesliga-Profis Dante (FC Bayern) und Luiz Gustavo (VfL Wolfsburg) angehören. Bis zum 2. Juni hat der Coach nun Zeit, bei der FIFA das Aufgebot der 23 Spieler für die WM vom 12. Juni bis 13. Juli zu bestätigen. Allerdings machte "Felipão" schon klar, dass sich der in der Vorwoche bekanntgegebene Kader nur im Falle von Verletzungen ändern werde.
  • Italien: Der viermalige Weltmeister Italien startet mit den Routiniers Gianluigi Buffon und Andrea Pirlo sowie Stürmerstar Mario Balotelli in die Vorbereitung für die Fußball-WM in Brasilien. Die drei Profis gehören zum 30-köpfigen vorläufigen Kader Italiens für das Turnier, den Nationaltrainer Cesare Prandelli am Dienstag bekanntgab. Mit dabei ist auch der lange verletzte Stürmer Giuseppe Rossi vom AC Florenz. Allein im Sturm sind sieben Spieler nominiert: Mario Balotelli (AC Mailand), Antonio Cassano (Parma), Giuseppe Rossi (Florenz), Alessio Cerci (FC Turin), Ciro Immobile (FC Turin), dem Verbindungen zum BVB nachgesagt werden, Mattia Destro (AS Rom), Lorenzo Insigne (SSC Neapel). Die Squadra Azzurra beginnt ihre Vorbereitung am 20. Mai mit dem Trainingslager in Florenz, es folgen Testspiele gegen Irland, Luxemburg und den brasilianischen Club Fluminense.
  • Griechenland: Die Fifa hat den vorläufigen WM-Kader der Hellenen mit den in Deutschland spielenden Profis Sokratis und Kostas Fortounis auf ihrer Homepage schon vor dem griechischen Verband veröffentlicht. Demnach berief Trainer Fernando Santos 29 Spieler in sein vorläufiges Aufgebot. Neben Verteidiger Sokratis von Borussia Dortmund und Fortounis vom 1. FC Kaiserslautern berücksichtigte der Portugiese auch Ex-Bundesligaprofi Theofanis Gekas und den zuletzt formschwachen Angreifer Konstantinos Mitroglou vom FC Fulham. Santos hat zudem noch die Wahl zwischen fünf Torhütern. Geplant war, dass Santos am Montag direkt den 23 Spieler umfassenden Kader bekanntgibt.

Vier Bundesligaprofis für die Niederlande

  • Portugal: Offensivspieler Vieirinha vom VfL Wolfsburg steht im vorläufigen Aufgebot Portugals für die Fußball-WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli). Der 28-Jährige wurde von Nationaltrainer Paulo Bento am Dienstag in den 30er-Kader berufen, der von Real Madrids Cristiano Ronaldo angeführt wird. Portugal ist in Gruppe G am 16. Juni in Salvador erster Prüfstein für die deutsche Auswahl, weitere Gegner sind die USA und Ghana.
  • Niederlande: Bondscoach Louis van Gaal hat in Arjen Robben, Klaas Jan Huntelaar, Rafael van der Vaart und Paul Verhaegh gleich vier Bundesliga-Profis in seinen vorläufigen WM-Kader berufen. Van Gaal nominierte am Dienstagabend 30 Spieler, darunter auch die Routiniers Wesley Sneijder, Nigel de Jong und Dirk Kuyt. Als prominenteste Spieler fanden dagegen Gregory van der Wiel von Paris St. Germain und John Heitinga vom Felix-Magath-Club FC Fulham keine Berücksichtigung. Bis zum 2. Juni muss van Gaal noch sieben Spieler streichen. Sein erstes Testspiel bestreitet der Vize-Weltmeister am Samstag in Amsterdam gegen Ecuador.
  • Australien: Drei Profis aus der Ersten und Zweiten Bundesliga sind im vorläufigen Kader der australischen Nationalmannschaft für die WM in Brasilien dabei. Trainer Ange Postecoglou nominierte am Mittwoch neben Torhüter Mitch Langerak von Borussia Dortmund auch die Zweitligaspieler Ben Halloran (Fortuna Dusseldorf) und Mathew Leckie (FSV Frankfurt). Australien trifft in der WM-Vorrunde am 13. Juni zunächst auf Chile. Weitere Gegner sind Vizeweltmeister Niederlande (18. Juni) und Titelverteidiger Spanien (23. Juni).
  • Ecuador: Ecuadors Trainer Reinaldo Rueda gab am Dienstagabend (Ortszeit) das vorläufige Aufgebot von 30 Spielern um den Mannschaftskapitän Antonio Valencia bekannt, dem Mittelfeldspieler von Manchester United. Zu den wenigen Neuberufenen zählt der Stuttgarter Carlos Gruezo, der bisher in der U-20-Elf Ecuadors spielte. Cristian Ramírez von Fortuna Düsseldorf kommt ebenfalls aus der U-20-Mannschaft. Die ecuadorianische Nationalelf befindet sich in Amsterdam, wo sie am Samstag zu einem Testspiel gegen die Niederlande antritt. Im Rahmen der Vorbereitung für die WM trifft Ecuador noch am 31. Mai auf Mexiko und am 4. Juni auf England. In Brasilien spielt Ecuador in der Gruppe E gegen die Schweiz (15. Juni), Honduras (20. Juni) und Frankreich (25. Juni).
  • Kolumbien: Radamel Falcao darf trotz seiner schweren Knieverletzung weiter auf eine WM-Teilnahme hoffen. Kolumbiens Trainer José Pékerman berief den Torjäger vom AS Monaco am Dienstag genau wie Adrian Ramos von Hertha BSC und überraschend auch Elkin Soto von Mainz 05 in das vorläufige Aufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Falcao hatte sich im Januar während eines Pokalspiels einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Seitdem bestritt der 28-Jährige kein Spiel mehr für seinen französischen Verein, der ihn im vergangenen Jahr für geschätzte 60 Millionen Euro Ablösesumme von Atletico Madrid verpflichtet hatte. Der Noch-Berliner Ramos gilt als möglicher Ersatz, falls Falcao bis zum ersten WM-Spiel am 14. Juni gegen Griechenland nicht mehr rechtzeitig fit werden sollte. Allerdings ist die Konkurrenz im kolumbianischen Angriff mit Jackson Martinez vom FC Porto, Luis Muriel von Udinese Calcio und Carlos Bacca vom FC Sevilla sehr groß. Die weiteren Gruppengegner der Südamerikaner bei der WM sind die Elfenbeinküste und Japan.
  • Elfenbeinküste: Didier Drogba kann seine dritte Fußball-WM planen. Der verletzte Angreifer ist am Mittwoch von Sabri Lamouch in den derzeit noch 28 Spieler umfassenden Kader der Elfenbeinküste für Brasilien berufen worden. Der ehemalige Chelsea-Stürmer, bis zum Ende der Saison noch bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag, war bereits bei den bisherigen WM-Teilnahmen des afrikanischen Landes 2006 und 2010 dabei. Im vorläufigen Kader von Lamouch stehen drei Bundesligaspieler: Arthur Boka (VfB Stuttgart), Constant Djakpa (Eintracht Frankfurt) und Didier Ya Konan (Hannover 96). Auch Mathis Bolly vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf steht im vorläufigen Aufgebot.
  • Belgien: Mit den drei Bundesliga-Legionären Daniel Van Buyten vom FC Bayern München, Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg und Koen Casteels von 1899 Hoffenheim will der belgische Fußball-Nationaltrainer Marc Wilmots die WM bestreiten. Das gab der ehemalige Profi am Dienstag bekannt. Der größte Teil seines vorläufigen 24-köpfigen Kaders kickt in der englischen Premier League. Allein elf Akteure verdienen ihr Geld auf der Insel, darunter der Ex-HSVer Vincent Kompany von Meister Manchester City, Eden Hazard vom FC Chelsea und Keeper Simon Mignolet vom FC Liverpool. Auch Youngster Adnan Januzaj von Manchester United schaffte den Sprung in den WM-Kader. Der Offensivspieler hatte sich erst vor wenigen Tagen dafür entschieden, für Belgien spielen zu wollen. Aufgrund seiner Abstammung hätte er für mehrere Länder antreten dürfen.
  • Schweiz: Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld setzt vor allem auf Spieler aus der Bundesliga. Der frühere Meistercoach nominierte am Dienstag in Zürich neun Profis aus der höchsten deutschen Spielklasse. Nicht im 23 Mann umfassenden Kader für Brasilien steht überraschend der Leverkusener Stürmer Eren Derdiyok. Der VfL Wolfsburg ist dank Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez ebenso mit zwei Spielern vertreten wie der SC Freiburg mit Gelson Fernandes und Admir Mehmedi. In der Bundesliga unter Vertrag sind zudem Johan Djourou (Hamburg), Tranquillo Barnetta (Frankfurt), Xherdan Shaqiri (Bayern München), Granit Xhaka (Mönchengladbach) und Josip Drmic (Nürnberg). Basels Torwart Yann Sommer spielt zukünftig für Mönchengladbach. Frankfurts Barnetta wurde nominiert, obwohl er zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses zuschauen musste. Neben Derdiyok stehen weitere Bundesligaprofis auf Abruf bereit: Torwart Marwin Hitz (Augsburg), Timm Klose (Wolfsburg) und Pirmin Schwegler (Frankfurt).
  • Chile: Der frühere Bundesliga-Profi Arturo Vidal (26) steht trotz seiner Knieoperation aus der vergangenen Woche wie erwartet im vorläufigen Aufgebot Chiles für die Fußball-WM (12. Juni bis 13. Juli). Trainer Jorge Sampaoli berief den Mittelfeldstar vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin am Dienstag in seinen 30-Mann-Kader. Der ehemalige Leverkusener Vidal laboriert seit einiger Zeit an Meniskusproblemen im rechten Knie und hatte sich dem Eingriff unterzogen, der seine WM-Teilnahme nicht gefährden soll. Chile gilt beim Weltturnier in Brasilien als Geheimfavorit, allerdings warten schwere Vorrundengegner auf die Südamerikaner. In der Gruppe B trifft Chile auf Weltmeister Spanien, Vizeweltmeister Niederlande und Australien.
  • Iran: Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz hat neben Daniel Davari von Eintracht Braunschweig vier weitere Torhüter in das vorläufige Aufgebot für die WM in Brasilien berufen. Der langjährige Stammkeeper Mehdi Rahmati befindet sich wie bereits zuvor angekündigt jedoch nicht im 30-Mann-Kader, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Davari hatte im November vergangenen Jahres sein Debüt für den Iran gegeben und besitzt gute Chancen für die Berufung in das endgültige Aufgebot, in dem drei Schlussmänner stehen werden. Insgesamt verdienen sieben Profis aus dem erweiterten Kader ihr Geld in Europa, darunter der frühere Bundesliga-Profi Ashkan Dejagah. Der ehemalige Deutschland-Legionär Ali Karimi wurde nach seinem Rücktritt aus dem Nationalteam wie erwartet nicht nominiert.
  • Uruguay: Angeführt von Luis Suárez und Edinson Cavani startet die Fußball-Nationalmannschaft Uruguays in die Vorbereitung für die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli). Trainer Oscar Tabarez nominierte am Montag einen Kader von 25 Spielern, überraschte dabei nicht und verzichtete auch auf Oldie Sebastián Abreu (37), der sich noch Hoffnungen gemacht hatte.
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