Kuriose Tore im Fußball:Bauch, Beine, Po

Kuriose Tore im Fußball: Mal anders: Julian Brandt bringt Borussia Dortmund in Hoffenheim per Rücken in Führung.

Mal anders: Julian Brandt bringt Borussia Dortmund in Hoffenheim per Rücken in Führung.

(Foto: Dennis Ewert/Imago/RHR-Foto)

Wer sagt schon, dass man Tore nur mit dem Fuß erzielen kann, bloß weil das Spiel Fußball heißt? Julian Brandts Rückentreffer hat viele legendäre Vorläufer.

Glosse von Markus Schäflein

Ein schöner Rücken kann auch entzücken, und dementsprechend entzückte Julian Brandt die Dortmunder Fans mit seinem 1:0-Siegtreffer in Hoffenheim. Denn wer sagt schon, dass man Tore nur mit dem Fuß erzielen kann, bloß weil das Spiel Fußball heißt? Schon Gerd Müller traf bekanntlich mit allen erlaubten Körperteilen, und Diego Maradona sogar mit einem im Fußball unerlaubten.

In die Historie eingegangen ist auch Mario Gomez, der 2007 für den VfB Stuttgart einen Treffer gegen Bayern München erzielte, den nicht nur die Bild-Zeitung als "geni(t)al" bezeichnete. Besorgt fragte das Blatt bei "Sportmediziner Dr. Matthias Frey, 49, aus Heidenheim" nach: "Penis-Tor für Mann gefährlich?" Frey beruhigte: "Die Zeugungsfähigkeit verliert man durch so einen Zwischenfall nicht." Aber: "Gut möglich, dass der Spieler einen Bluterguss erlitten hat oder eine schlimme Schwellung." Verglichen damit, ist ein Rückentor geradezu gesund.

Weniger empfindliche Körperteile sind also zur Torerzielung zu bevorzugen. Nachzufragen bei David Hovorka von Sparta Prag, der den Ball bei einem Spiel der zweiten Mannschaft elegant mit dem Po ins gegnerische Tor beförderte und von den Zuschauern als "der goldene Hintern von Prag" gefeiert wurde. Oder bei Ailton, der vor einem Jahr bei einem Hallencup einen Treffer mit dem Bauch erzielte. In Anlehnung an ein Zitat aus dem Film "Hangover 2" muss man hierzu festhalten: "Das ist nur so witzig, weil er so fett ist."

Einen ikonischen Satz über Körperteile im Fußball formulierte 2020 der Hoffenheimer Offensivspieler Christoph Baumgartner - nach einem wilden 3:3 gegen den VfB Stuttgart: "In der zweiten Halbzeit haben wir das Herz in die Hand genommen und Eier gezeigt." Fazit: Solange man nicht den Ball in die Hand nimmt und beim Jubeln nicht die nackte Brust zeigt, ist beim Fußball alles in Ordnung.

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