Judoka Giovanna Scoccimarro (Vorsfelde) hat bei der WM in Doha die erste deutsche Medaille gewonnen. Die EM-Zweite von 2017 musste sich in der Klasse bis 70 kg erst im Finale der Japanerin Saki Niizoe geschlagen geben und holte Silber. "Ich war geknickt nach dem Finale, weil ich dachte, ich hätte nicht alles gegeben. Aber mit etwas Abstand ist es ein super Ergebnis", sagte die 25-Jährige, die vor einem Jahr noch mit einem Kreuzbandriss ausgefallen war: "Es ist überwältigend." Scoccimarro gewann auf dem Weg ins Finale alle fünf Kämpfe, darunter die Duelle mit der Niederländerin Sanne van Dijke, gegen die sie bei Olympia in Tokio noch das kleine Finale verloren hatte, und die Olympia-Zweite Michaela Polleres (Österreich). Im Finale war allerdings Endstation. Einzige deutsche Judo-Weltmeisterin seit 1993 bleibt somit Anna-Maria Wagner, die 2021 in Budapest in der Klasse bis 78 kg gesiegt hatte.
Die zweimalige WM-Fünfte Miriam Butkereit scheiterte am Donnerstag dagegen in Runde drei an der Britin Katie-Jemima Yeats-Brown. Tags darauf, am Freitag, hat auch Europameisterin Alina Böhm (Heubach/bis 78 kg) eine Medaille verpasst. Die 24-Jähre unterlag der Tokio-Olympiasiegerin Shori Hamada aus Japan und verpasste den Bronzekampf. Zuvor hatte Alina Böhm nach zwei Siegen zum Auftakt im Viertelfinale gegen die Niederländerin Guusje Steenhuis verloren.