Zum Tod von Johan Neeskens:„Es macht mir nichts aus, der zweitbeste Spieler der Welt zu sein“

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Johan Neeskens gegen Breitner und Bonhof: So lautete eine der vielen Begegnungen im WM-Finale 1974. (Foto: AP/AP)

Zwei verlorene WM-Endspiele, ein weltberühmter Elfer und unendlicher Kampfgeist: Johan Neeskens war neben Cruyff das Gesicht des niederländischen Fußballs in den Siebzigern – auch für deutsche Fans war er ein Teil ihres Kindheitsparadieses.

Nachruf von Holger Gertz

In den Siebzigern, als die niederländische Nationalmannschaft ihre legendärste Phase erlebte, wurde sie geprägt von zwei Fußballern, die Johan gerufen wurden. Hendrik Johannes „Johan“ Cruyff war der König, einer der atemraubendsten Balldompteure seiner Zeit und aller Zeiten. Johannes Jacobus „Johan“ Neeskens, auch ein Weltklassespieler, musste damit leben, unter zwei großen Nummern die etwas kleinere zu sein. „Johan Segundo“ (Johan der Zweite) nannten ihn die Fans des FC Barcelona, wo die beiden eine Zeit lang zusammen spielten. Gelegentlich wurde Neeskens gefragt, wie es sich anfühle, dieses Leben im Schatten der Legende. Eine schwierige Frage. Aber Neeskens machte sich selbst und auch Cruyff und überhaupt den gesamten niederländischen Fußball noch ein bisschen größer, als er antwortete: „Es macht mir nichts aus, der zweitbeste Spieler der Welt zu sein.“

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