Süddeutsche Zeitung

Joachim Löw:Gehör vor dem Gipfel

Der Bundestrainer darf sich offenbar vor dem Treffen am 4. Dezember mit dem Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes gegenüber Teilen der DFB-Spitze äußern - U21-Trainer Stefan Kuntz beklagt einen Mangel an Talenten.

Der angeschlagene Bundestrainer Joachim Löw darf sich offenbar bereits vor dem Krisengipfel am 4. Dezember mit dem Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes gegenüber Teilen der DFB-Spitze zur Lage äußern. Laut Bild soll es vorab ein Treffen in kleinerer Runde geben, an dem neben Löw auch DFB-Präsident Fritz Keller und der 1. Vizepräsident des Verbands, der frühere Schalker Finanzchef Peter Peters, teilnehmen sollen. Am 4. Dezember lässt sich das gesamte Präsidium Löws Analyse vorstellen, wobei als Hauptreferent DFB-Direktor und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff vorgesehen ist.

Die DFB-Spitze will "Erfahrungen aus der Niederlage (0:6) in Spanien, aber auch die Gesamtentwicklung der Mannschaft" seit dem WM-Aus 2018 dargestellt bekommen. Bei besagter kleinerer Runde könnte es sich um den Präsidialausschuss des DFB handeln. Diesem Fünfer-Gremium, in dem derzeit atmosphärische Spannungen herrschen sollen, gehören neben Keller und Peters der Vizepräsident Rainer Koch, Generalsekretär Friedrich Curtius und Schatzmeister Stephan Osnabrügge an.

Sehr kritisch hat sich derweil U 21-Cheftrainer Stefan Kuntz über den deutschen Nachwuchs geäußert. Im Vergleich zu anderen Topligen Europas sei die Bundesliga bei eingesetzten Profis im U 21-Alter "komplett im Hintertreffen und so was von abgeschlagen", klagte Kuntz im kicker. Es gebe deshalb kaum noch Anlass, sich mit dem Bundestrainer über Talente auszutauschen: "Aus diesem Grund unterhalten sich Jogi und ich nicht mehr, weil die Masse an Toptalenten nicht da ist."

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SZ vom 25.11.2020 / sid, dpa
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