Wenigstens die Regensburger müssten gerade gut beschäftigt sein, möchte man meinen: Elf Spieler im 27-Mann-Kader des SSV Jahn Regensburg studieren derzeit, Sebastian Nachreiner schreibt etwa seine Jura-Doktorarbeit an der örtlichen Uni. Und weil auch sechs weitere ein abgeschlossenes Studium oder eine Berufsausbildung haben, hat eine Recherche der ARD gezeigt, dass der Zweitligist der "studentenfreundlichste Klub" im Profifußball ist. Dass das mit der außerfußballerischen Beschäftigung aber zurzeit ein Trugschluss sein kann, zeigte sich auch schnell. Der Rechtsverteidiger Nicolas Wähling musste beispielsweise auf Prüfungen verzichten, wenigstens Hausarbeiten kann er derzeit schreiben.
Recht viel mehr Zeit fürs Studieren haben die Kicker ohnehin nicht: Ihr Trainingspensum mussten sie daheim ja zuletzt genauso abspulen. Zurück auf dem Platz wählt der Jahn aufgrund des Infektionsschutzes nun einen interessanten Ansatz: Alle Mannschaftsteile trainieren einzeln. An Trainer Mersad Selimbegovic ist es dann, dass die Einzelbausteine irgendwann wieder ihre altbekannte und miteinander stimmige Pressingwucht auf dem gesamten Platz entfalten.