Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli:"Für mich ist Deutschland ein Vorbild"

Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli: "Neues muss Neugierde wecken": Italiens Trainer Cesare Prandelli lobt die deutsche Nationalmannschaft.

"Neues muss Neugierde wecken": Italiens Trainer Cesare Prandelli lobt die deutsche Nationalmannschaft.

(Foto: AFP)

Seltene Töne eines italienischen Nationaltrainers: Cesare Prandelli lobt die deutsche Nationalmannschaft für ihren innovativen Fußball. Besonders Spieler mit multikulturellem Hintergrund hätten zur positiven Entwicklung beigetragen. Sein eigenes Land, so Prandelli, habe damit leider Schwierigkeiten.

Große Worte von Italiens Nationaltrainer: Cesare Prandelli lobt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als WM-Mitfavoriten und würde dem Team von Bundestrainer Joachim Löw in der Gruppenphase gerne aus dem Weg gehen. "Deutschland zählt mit Brasilien, Spanien und Argentinien zu den stärksten Nationalteams dieser WM", sagte der 56-Jährige am Dienstag in Rom: "Für mich ist Deutschland ein Vorbild für eine Nationalelf, die sich zu ändern weiß und experimentiert, um mit der Zeit Schritt zu halten."

Deutschland habe "neue Wege beschritten und es gewagt, einen innovativen Fußball zu spielen. Einen wichtigen Beitrag dazu haben Spieler mit multikulturellem Hintergrund geleistet. Das ist die Zukunft. Neues darf nicht erschrecken, sondern muss Neugierde wecken", sagte Prandelli und stellte fest: "Wir Italiener haben damit leider größere Schwierigkeiten."

Nicht nur deshalb würde Prandelli gerne auf ein Vorrunden-Duell mit dem DFB-Team verzichten. "Ich hoffe, dass wir in einer starken Gruppe landen, damit unsere Spieler sich schon ab Dezember entsprechend vorbereiten. Ich hoffe jedoch, nicht schon am Anfang gegen Deutschland spielen zu müssen", erklärte Prandelli. Seiner eigenen Mannschaft stellt Prandelli ein weniger gutes Zeugnis aus: "Die Squadra Azzurra zählt leider nicht mehr zu den stärksten Nationalmannschaften der WM."

Trinkpause bei der WM?

Bei der WM in Brasilien soll es nach dem Willen des italienischen Verbandes in jeder Halbzeit eine kurze Trinkpause geben. Das werde der viermalige Weltmeister angesichts der extremen klimatischen Bedingungen in Brasilien bei der anstehenden Sitzung des Fifa-Exekutivkomitees vorschlagen, sagte Prandelli in Rom. "Wir haben zwei große Probleme in Brasilien: die Wärme und die Feuchtigkeit sind Besorgnis erregend", erklärte der 56-Jährige: "Wir wollen daher vorschlagen, zwei kurze Timeouts während den Halbzeiten zu machen."

In dieser Pause, die etwa bei einem Eckball gemacht werden könnte, sollen die Spieler dann die Möglichkeit bekommen, etwas zu trinken. "Sonst bitten mich acht von elf Spielern während der Partie ausgewechselt zu werden", klagte Prandelli.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: