Aktuelles Lexikon:Ironman

Ein Triathlon, der in den Siebzigerjahren erfunden wurde. Aber nicht jeder Triathlon darf so genannt werden.

Von Martin Schneider

Es war Ende der 1970er-Jahre, als mehrere Männer auf der Pazifikinsel Hawaii zusammensaßen und sich dachten: Wir haben diesen Schwimmwettbewerb, das Radrennen und den Honolulu-Marathon - wäre doch eine super Idee, alles auf einmal zu probieren. Völlig überraschend fanden genügend Leute, dass es wirklich erstrebenswert sei, 2,4 Meilen Schwimmen (3,86 Kilometer), 112 Meilen auf dem Rad (180 Kilometer) und einen Marathon (42,195 Kilometer) hintereinander zu absolvieren. Im Februar 1978 fand das erste Rennen statt. 15 Männer traten an, zwölf kamen ins Ziel, der Langdistanz-Triathlon war erschaffen. Der Name Ironman soll auf einen Ausruf eines auf Hawaii stationierten Offiziers zurückgehen, der vorher ausrief: "Wer immer gewinnt, den werden wir Eisenmann nennen." Seitdem wird Ironman in der Alltagssprache als Synonym für diese Art von Triathlon verwendet, woraus ein einträgliches Geschäftsmodell wurde. Denn Ironman-Wettbewerbe gibt es nun auf der ganzen Welt, unter anderem in Hamburg, wo am Wochenende ein Unfall passierte. Hinter den Veranstaltungen steckt eine Vermarktungsfirma - und in Franken gibt es eine Firma, die in Konkurrenz dazu tritt: Im kleinen Ort Roth, südlich von Nürnberg, findet jedes Jahr die "Challenge" statt: ein Langdistanz-Triathlon mit Weltruf, der aber auf keinen Fall "Ironman" genannt werden darf.

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