Ironman Hawaii„Richtig durchgekocht“

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Nicht zu stoppen: Solveig Lovseth aus Norwegen beim Ironman auf Hawaii.
Nicht zu stoppen: Solveig Lovseth aus Norwegen beim Ironman auf Hawaii. (Foto: Hilger/Beautiful Sports/Imago)

Titelverteidigerin Laura Philipp wird bei der WM im Triathlon bei extremen Bedingungen auf Hawaii Dritte. Den Sieg holt eine Norwegerin.

Nach dem härtesten Arbeitstag ihrer Karriere fühlte sich auch der dritte Platz wie ein persönlicher Sieg an für Laura Philipp. Natürlich hatte sich die Ironman-Weltmeisterin von Nizza 2024 die erfolgreiche Titelverteidigung und die „krasse Krönung“ im Mekka des Langstrecken-Triathlons vorgenommen. Schwerste Bedingungen mit großer Hitze und extremer Luftfeuchtigkeit auf Hawaii machten die 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen aber zur Tortur. „Ich wurde so richtig durchgekocht“, sagte Laura Philipp, 38, im Ziel von Kailua-Kona.

Es sprach für die Härte des diesjährigen Rennens, das zum letzten Mal nur den Frauen vorbehalten war, und es sprach für den Willen, aber auch Laura Philipps Selbstkontrolle, dass sie die einzige von drei Weltmeisterinnen war, die es überhaupt bis dahin schaffte. Chelsea Sodaro, Hawaii-Siegerin 2022 aus den USA, stieg beim Radfahren aus. Lucy Charles-Barclay, Hawaii-Siegerin von 2023 und über zwei Drittel des Rennens Topanwärterin auf den Sieg, wurde von ihrem besorgten Ehemann gestoppt. Zuvor war sie durch eine Verpflegungsstation getorkelt, der Körper völlig überhitzt. Da lag sie auf Rang zwei.

Knapp drei Kilometer vor dem Ziel das nächste Drama: Taylor Knibb, die sich mit Lucy Charles-Barclay auf dem Rad und zunächst auch beim Marathon ein packendes Duell geliefert hatte, schwankte besorgniserregend und wirkte benommen. Das Ziel war praktisch in Hörweite, der ebenfalls überhitzte Körper aber rebellierte. Sie setzte sich auf den Asphalt und war ebenfalls raus. „Die Leute haben mir gesagt, du bist jetzt Vierte, du bist jetzt Dritte, und ich habe gedacht: Ich habe doch gar keine überholt. Was passiert hier?“, erzählte Laura Philipp später über das verrückte Finale eines denkwürdigen Rennens.

Siegerin wurde die 26 Jahre alte Norwegerin Solveig Lövseth. Vor einem Monat hatte ihr Landsmann Casper Stornes bei der WM in Nizza triumphiert. Im kommenden Jahr, wenn Frauen und Männer wieder gemeinsamen in Hawaii starten, wird es also eine norwegische Nummer-1-Doppelspitze geben. Zweite wurde wie vor einem Jahr hinter Philipp die Britin Kat Matthews. Laura Philipp brauchte gut neun Minuten mehr als die Siegerin. „Es war nicht der Tag, den ich mir erträumt hatte“, sagte die Heidelbergerin. „Aber es war ein guter Test, um zu zeigen, wie hart man zu sich sein kann.“

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