Ironman Germany:Pech für Normann Stadler

Ein jubelnder Cameron Brown, ein geschlagener, aber zufriedener Timo Bracht und ein trotz Verletzung durchhaltender Normann Stadler mit Tränen in den Augen. Der 5. Ironman Germany in Frankfurt am Main war an Dramatik kaum zu überbieten.

Am Ende freute sich der Neuseeländer Brown nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen in 8:13:39 Stunden über seinen ersten Erfolg in Frankfurt. Bei den Frauen gewann überraschend die Krefelderin Andrea Brede in 9:16:17 Stunden.

Cameron Brown, Foto: dpa

Cameron Brown aus Neuseeland läuft vor den Frankfurter Hochhäusern seinem Sieg entgegen.

(Foto: Foto: dpa)

Großer Pechvogel des Tages war Titelverteidiger Stadler. Selbst sein großer Rivale Faris Al-Sultan hatte Mitleid mit dem Mannheimer. Wie sich Stadler nach zwei Stürzen beim Radfahren am Ende über die Marathonstrecke quälte, tat auch dem in Frankfurt nur als Co- Kommentator für das Fernsehen tätigen Hawaii-Sieger des vergangenen Jahres weh.

Stadler mit guten Start

"Das ist ganz hart für Normann", fühlte der Münchner mit Stadler. Großen Sportsgeist bewies Lothar Leder, 2002 Premierensieger in Frankfurt. Der Darmstädter begleitete Stadler viele Kilometer und verhinderte so wohl eine Aufgabe des Hawaii-Siegers von 2004. "Wir haben uns gegenseitig weiter gezogen", sagte Leder.

Dabei hatte des Rennen für Stadler nach Plan begonnen. Der 33- Jährige kam mit der Spitzengruppe aus dem Wasser und verlor auf den 3,8 Kilometern im Langener Waldsee lediglich gut 45 Sekunden auf den nach dem Schwimmen führenden Stephan Vuckovic.

Auf der 180 Kilometer langen Radstrecke fuhr der Titelverteidiger dann schnell einen Vorsprung heraus, wurde jedoch auf der regennassen Fahrbahn von zwei Stürzen gebremst. So kam der Hawaii-Sieger von 2004 lediglich mit einem Vorsprung von 2:53 Minuten auf Verfolger Timo Bracht in die zweite Wechselzone.

Bracht mit Krämpfen

Auf der Laufstrecke ließen die Folgen der Stürze die Träume des Titelverteidiger dann endgültig platzen. Gehandicapt von einer starken Rippenprellung wurde Stadler schnell von Bracht überholt und hatte fortan mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun.

Doch auch Bracht konnte die Führung nicht ins Ziel retten. Von Krämpfen im Oberschenkel geplagt musste der 31-Jährige Brown doch noch an sich vorbei ziehen lassen. "Ich bin trotzdem überglücklich. Der zweite Platz ist wie ein Sieg für mich", sagte Bracht nach dem Rennen. Der Neuseeländer war dagegen überglücklich. "Endlich habe ich einmal in Frankfurt gewonnen. Das ist fantastisch", erklärte der Zweite der vergangenen drei Jahre.

Doch auch Stadler wurde trotz seiner verpassten Titelverteidigung von den Zuschauern am Römerberg frenetisch gefeiert. Mit schmerzverzehrtem Gesicht und Tränen in den Augen überquerte der Mannheimer als Elfter (8:55:57) die Ziellinie und nahm die Ovationen entgegen.

Ein Deutscher gedopt

"Meine ganze rechte Seite ist geprellt. Ich wollte aber unbedingt noch einmal am Römer einlaufen. Jetzt freue ich mich auf Hawaii", sagte Stadler, nachdem er sich wieder etwas gefasst hatte.

Ebenso dramatisch wie bei den Männern verlief das Rennen bei den Frauen. Nachdem Nina Eggert das Schwimmen als Erste beendet hatte, gab es auf der Rad- und Laufstrecke immer wieder Führungswechsel. Am Ende hatte die Darmstädterin Brede die größten Kraftreserven und siegte vor Eggert und der Dänin Lisbeth Kristensen. "Das ist unglaublich. In der dritten Laufrunde dachte ich, ich schaffe es nie nach Hause", sagte die Siegerin nach dem Rennen.

Überschattet wurde der Ironman Germany von einem neuen Dopingfall im Triathlon. Der Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU), Klaus Müller-Ott, bestätigte am Sonntag, dass es eine positive A- Probe eines deutschen Triathleten gibt.

"Bitte haben sie Verständnis dafür, dass wir den Namen noch nicht nennen können, weil wir die juristischen Regularien einhalten müssen", erklärte der DTU- Präsident, der am Mittwoch oder Donnerstag mit dem Ergebnis der B-Probe rechnet.

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